Einmal mehr präsentierte sich der Niedereschacher Pianist Sandro Dalfovo am Klavier als Meister seines Fachs. Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Bürgermeister Martin Ragg streift bei der Brotspende in seinem Bericht viele Themen

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde, verbunden mit der von der Feuerwehr gereichten Brotspende am Sonntag, zeigte sich Bürgermeister Martin Ragg bei seinem Rechenschaftsbericht sehr zufrieden mit dem Erreichten.

Niedereschach. Dabei ging der Schultes auf die aus seiner Sicht wichtigsten Themenfelder ein.

"Wir dürfen stolz sein: Niedereschach ist das einzige Bioenergie- und Gründerdorf. Auf der ganzen Welt dürfte es keine weitere Gemeinde mit einem solch einzigartigen Doppelprofil geben", sagte Ragg. Maßgeblich zu verdanken habe die Gemeinde das Prädikat Bioenergiedorf den ehrenamtlich Aktiven der Bürger-Energie-Genossenschaft Niedereschach (BEN), die ein wirkliches Jahrhundertprojekt im Kernort umgesetzt habe. Auch die 2018 erfolgte Umrüstung sämtlicher 880 Straßenleuchten auf sparsame LED-Technik und der Bau des Solarparks "Riedwiesen II" in Fischbach unterstreiche, dass in Niedereschach beim Klimaschutz nicht nur geredet, sondern gehandelt werde.

Gründungsfreundlicher Ort

Gemeinsam mit den eng verbundenen Nachbargemeinden Dauchingen und Deißlingen, mit denen Niedereschach seit einem Jahr die Existenzgründungsoffensive Neckar-Eschach (EGON) gemeinsam betreibt, habe man 2018 am Landeswettbewerb gründungsfreundliche Kommune des Wirtschaftsministeriums sowie der kommunalen Spitzenverbände Baden-Württembergs teilgenommen. Viel wichtiger sei jedoch, dass die Möglichkeiten und Angebote, welche EGON biete, von immer mehr Gründern und Unternehmern in Anspruch genommen werden. Das stärke den Wirtschaftsstandort.

Schule wird saniert

Weiterhin hervorragend entwickelt habe sich die Gemeinschaftsschule. In Deißlingen seien die Klassen fünf bis sieben der Gemeinschaftsschule untergebracht, die Klassen acht bis zehn in Niedereschach. Im Juni 2019 gehe in diesem Zusammenhang ein jahrzehntelanger Traum der Gemeinde in Erfüllung: Die erste Klassenstufe zehn an der Gemeinschaftsschule werde den regulären Realschulabschluss in Niedereschach ablegen. "Das gab es noch nie, das ist ein ganz herausragender und hart erarbeiteter Meilenstein in der Schulentwicklung unserer Gemeinde Niedereschach", so Ragg.

Der Gemeinderat habe bereits 2016 entschieden, das Niedereschacher Schulgebäude im Gesamten, aber abschnittsweise, zu sanieren. Damit behalte man die volle finanzielle Kontrolle über dieses herausfordernde Gesamtprojekt. Im Herbst 2018 konnte man den erste Bauabschnitt erfolgreich abschließen.

Aktuell gebe es mit Blick auf die Schulsanierung eine besonders erfreuliche Chance für die Gemeinde, denn Bund und Land hätten nun ein einmaliges Sonderförderprogramm für Schulsanierungen aufgelegt. Dieses sei allerdings befristet. Somit hätten nur die Gemeinden eine Chance auf ein Stück vom Kuchen, die besonders gut vorbereitet und vor allem schnell seien. Dies treffe genau auf Niedereschach zu, denn man habe ja die fertigen Pläne in der Schublade. Deshalb habe man sich im Gemeinderat dazu entschlossen, als nächstes nicht nur, wie ursprünglich vorgesehen, den dringend benötigten Anbau, sondern zudem einen weiteren Sanierungsabschnitt in Angriff zu nehmen.

Schlossberghalle Kappel

Sehr gut angelaufen sei 2018 die Sanierung der Schlossberghalle in Kappel. Nachdem es im dritten Anlauf, gelungen sei, verbindliche Zuschusszusagen des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 506 000 Euro zu erkämpfen, konnte man 2018 mit den Sanierungsarbeiten am "kulturellen Herz" des Ortsteils Kappel starten.

Friedhofssanierung

Mit der Friedhofsanierung ging der Bürgermeister auf ein weiteres Großprojekt ein. Mit dem in die Jahre gekommenen Friedhof, beschäftige man sich sehr intensiv. Gemeinsam mit dem vom Gemeinderat beauftragten Fachbüro Arbol aus Rottweil startete man bereits im Jahr 2016 mit einer sehr gut besuchten Bürgerwerkstatt zum Thema "Friedhofsgestaltung" und neue Bestattungsformen. Die starke Resonanz unterstrich die Vermutung, dass das Thema viele Bürger ganz besonders berühre. Nachdem im Jahr 2018 das einzig eingegangene Angebot für den ersten Abschnitt 33 Prozent über den veranschlagten Kosten lag, habe sich der Gemeinderat dazu entschlossen, diesen Abschnitt nicht ausführen zu lassen und stattdessen erst im Jahr 2019, dann aber gleich mit zwei Bauabschnitten, zu beginnen. Das sei eine gute Entscheidung gewesen.