Beim Aufbau des Nahwärmenetzes Gunst der Stunde nutzen / Baugesuch zugestimmt

Von Albert Bantle

Niedereschach. Wenn die Versorgungsleitungen für das Nahwärmenetz verlegt werden, sollen dazu gleich Micro-Rohre vergraben werden. Später können dann Glasfaserkabel eingezogen werden.

Das Großprojekt "Nahwärmeversorgung" mit einer Hackschnitzel-Heizzentrale prägte die Sitzung des Gemeinderats. Dabei fasste das Gremium einstimmig den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan "Sondergebiet Hackschnitzel-Heizzentrale".

Unmittelbar nach diesem Beschluss stimmte das Gremium auch dem Baugesuch der Bürgerenergie Niedereschach (BEN) für den Neubau einer Heizzentrale mit Hackschnitzelbunker in der Friedhofstraße 12 zu. Im Zuge des von der BEN geplanten Einbaus von Versorgungsleitungen für das Nahwärmenetz, beschloss der Gemeinderat weiter, die Gunst der Stunde zu nutzen, um in die dann offenen Gräben Micro-Rohre zu verlegen. Die Breitbandversorgung in der Gemeinde reicht zwar nach heutigen Gesichtspunkten aus. Experten gehen aber davon aus, dass in fünf bis sieben Jahren die bestehende Breitbandinfrastruktur nicht mehr in der Lage sein wird, den Bedarf zu decken. Um diesem Problem langfristig entgegenwirken zu können, sei eine flächendeckenden Netzinfrastruktur auf Glasfaserbasis unabdingbar, so die Verwaltung. Da Verlegung der Fernwärmeleitungen der BEN ausschließlich in offener Bauweise erfolgt und von der Maßnahme annähernd alle Straßen im Kernort betroffen sind, wäre dies der sinnvollste Zeitpunkt mit dem Aufbau der glasfaserbasierten Netzinfrastruktur zu beginnen, so die Verwaltung. Der einzige finanziell tragbare Weg für die Gemeinde sei es, dass die Verlegung durch die Bürgerenergie Niedereschach erfolgt, welche die daraus resultierenden Mehrkosten mit der Gemeinde abrechnet.

Da mit dem Beschluss immerhin Kosten in Höhe von rund 450 000 Euro für die Gemeinde entstehen, die nach Angaben von Andreas Meyer von der Verwaltung im Laufe der Jahre zu einem Teil aber wieder an die Gemeinde zurück fließen werden, hinterfragte Gemeinderätin Manuela Fauler, ob auch sicher gestellt sei, dass nicht zu möglichen technische Innovationen in den nächsten fünf bis sieben Jahren, das Geld eventuell "in den Sand gesetzt" werde. Zudem könne es nicht sein , dass nur die Anlieger am Nahwärmenetz der BEN in den Genuss von Glasfaseranschlüssen kommen, sondern alle Bürger aus den Ortsteilen. Auch daran, so Bürgermeister Martin Ragg arbeite die Gemeinde bereits. Überall dort, wo gegraben werde, so wie beispielsweise in Kürze bei der Sanierung der Straße durch Schabenhausen, werden die Micro-Rohre, durch die später die Glasfaserkabel gezogen werden, mitverlegt. Faulers Ratskollege, Volker Dörflinger, wies auf die rasante Entwicklung im Breitbandbereich hin und teilt die Meinung aller Experten, wonach man nur den Anschluss halten könne, wenn man das Glasfaser setze.

Bei einer Enthaltung durch Manuela Fauler, beschloss der Gemeinderat die Verlegung der glasfaserbasierten Netzinfrastruktur (Micro-Röhrchen) durch die Bürgerenergie Niedereschach erledigen zu lassen, weil man dies günstiger (20 Euro je Meter) niemals bekommen könne.