Singen soll gegen die Einsamkeit helfen. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Mela André bietet virtuelle Gesangstreffen an

Niedereschach. Singen im Chor macht vielen Freude und beflügelt Körper, Geist und Seele. Die Gemeinschaft mit den anderen Sängern, der Chorklang, die Texte und Harmonien begeistern so viele Menschen, die in Vereinen und Chören aktiv singen. Plötzlich ist infolge der Coronakrise alles anders und vieles abgesagt.

Nicht abgesagt sind neben vielen anderen Dingen aber die Musik und die Fantasie, wie das Beispiel der Sängerin und Chorleiterin Mela André zeigt. Sie leitet die beiden Vocal-Bands "The Singing Souls" und "Kidz Royalty", und lässt sich auch in schweren Zeiten nur ungern unterkriegen. Deshalb hat sich für diese schwere Zeit der Coronakrise etwas überlegt und möchte persönliche Musik zu den Menschen bringen. Zu den Menschen die Angst haben, die sich langweilen und die traurig sind.

Online unterrichtet sie schon seit zwei Wochen die Schüler ihrer Musikschule und ist überrascht, wie persönlich dieser Kontakt doch ist: Man sieht sich, man hört sich, man kann sich ein Lächeln schenken und vor allem Musik. Trotzdem sei es besonders für alte Menschen, so ihre Erfahrung, eine Schwierigkeit, sich auf neue Technologien einzulassen. Aber vielleicht könnten da ja auch Verwandte helfen, hofft die Sängerin und Dirigentin. Sie will mit möglichst vielen Menschen musikalisch in Kontakt treten, vor allem wenn sich diese einsam fühlen.

Gerade für diese Menschen möchte Mela André etwas tun und lädt ab April zu verschiedenen Gesangstreffen zum "Online-Singen" ein. Immer montags, erstmals am 6. April um 17 Uhr, beginnt das gemeinsame Online-Singen. "Wir starten um 17 Uhr mit einer Stunde Volkslieder singen", erklärt Mela André. Ab 18 Uhr sind dann Sänger mit etwas mehr Erfahrung eingeladen, sich zur Live-Konferenz anzumelden: Mit Lagerfeuer- und Popsongs wird gemeinsam etwas Stimmbildung geübt, aber hauptsächlich mit viel Freude gesungen.

Ein ganz besonderes Angebot gibt es ab 1. April täglich von Montag bis Freitag: "Vor allem in diesen Zeiten wünschen wir uns doch alle das Gefühl von Geborgenheit", meint André. Von 19 bis 19.30 Uhr singt die Sängerin für ihre Online-Gäste deshalb Schlaflieder, traditionell und modern, national und international. Von "Der Mond ist aufgegangen" bis hin zu "Twinkle, Twinkle, little Star". Die vierfache Mutter verfügt über ein großes Repertoire an Gute-Nacht-Liedern, die beruhigen und mit ihren schönen Texten ein besonderes Wohlgefühl vermitteln. "Kinder, Eltern, Großeltern, Berufstätige, Jugendliche – alle sind eingeladen zum Zuhören oder Mitsingen", freut sich Mela André. Was es braucht, um an ihrem Angebot teilzunehmen, ist nicht viel: Ein PC, Laptop oder Handy mit Internet-Anschluss genügt. Selbst Institutionen, wie Senioren- und Pflegeheime oder Krankenhäuser können an diesem Angebot teilhaben.

Darum wissend, dass die Coronakrise eine ganz besonders Herausforderung darstellt, ist sie überzeugt: Musik kann helfen. Gemeinsames Musizieren zaubere ein Lächeln ins Gesicht, stärke das Herz und die Seele und vor allem das Immunsystem. Und die Chorleiterin ist kein Mensch, die sich zu einem Leben ohne Musik verdonnern lässt. "Dann nutzen wir eben das, was möglich ist und machen das Beste daraus", meint André und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Dass ich einmal Chorproben und Bewegungskurse in meinem Arbeitszimmer mit einer Kamera durchführen würde, hätte ich nie für möglich gehalten. Tatsächlich ist es möglich, viele Menschen von zuhause aus miteinander zu verbinden. Musikschulen haben im Einzelunterricht bereits auf Online-Unterricht umgestellt", sagt Mela André.

Infos und Anmeldung unter Telefon 0151/ 23 12 93 04 oder per E-Mail elementamusica@gmail.com. Die Teilnehmer bezahlen fünf Euro pro Monat.