Für eine "Welt voll Liebe und Frieden" setzt sich Friedhild Anni Miller ein, die bei der Bürgermeisterwahl kandidiert. Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeisterwahl: Viele Kandidaturen im Land / Erklärte Gegnerin von Bundeskanzlerin Angela Merkel

Friedhild Anni Miller aus Sindelfingen hat als zweite Kandidatin ihre Bewerbung um den Rathaussessel in Niedereschach abgegeben. Erster Bewerber ist Amtsinhaber Martin Ragg.

Niedereschach. Sie ist auf den Wahlzetteln im Land Baden-Württemberg keine Unbekannte, denn sie hat sich in mehreren Städten als Kandidatin beworben, beispielsweise in Riegel am Kaiserstuhl und aktuell in Iffezheim sowie in Kolbingen. Insgesamt sollen es über 50 sein. Am Dienstag lag ihre Bewerbung nun auch im Briefkasten des Niedereschacher Rathauses. Ob die 48-jährige Sindelfingerin allerdings auch auf dem Sessel irgendwann Platz nehmen wird, ist äußert fraglich.

Für Iffezheim beispielsweise bewirbt sie sich folgendermaßen: Sie ist nach eignen Worten parteilos, völlig unabhängig, unbestechlich, ehrlich und bürgernah. Sie stehe für eine Welt voll Liebe und Frieden. "Ich kämpfe für Familien und gegen Korruption und Lobbyismus. Im Zuge dessen möchte ich als Bürgermeisterin von Iffezheim den Bürgerhaushalt einführen, wo die Bürger und damit meine ich auch Kinder und Jugendliche, selbst über die Finanzen von Iffezheim bestimmen können und nicht der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen Entscheidungen trifft." Friedhild Miller möchte Alt und Jung zusammenbringen, am besten durch Mehrgenerationenhäuser. Sie will nicht verwalten, sondern mit den Bürgern zusammen gestalten.

Ihre Kandidaturen nehme sie sehr ernst. In der Redaktion meldete sie sich nach einer Rückrufbitte, als sie mit ihrem Porsche auf dem Weg nach Iffenzheim zu einer Kandidatenvorstellung war. Diesen steuerte ein Bekannter, da man ihr kürzlich den Führerschein nahm, ihren Aussagen zufolge um sie weiter zu drangsalieren. Das Auto ist voll mit Aufklebern "Merkel muss weg". Und ihr erklärtes Ziel ist es auch, die Bundeskanzlerin aus ihrem Amt zu treiben. Die Kandidatenvorstellung nehme sie grundsätzlich wahr. "Ich möchte auf Missstände aufmerksam machen", erklärt die Mutter einer Tochter. Vor allem geht es ihr um die Missstände bezüglich Kinder- und Menschenrechte und wie die Justiz ihren Angaben zufolge rechtswidrig gegen Menschen vorgehe. Dies habe sie schon am eigenen Leib erfahren, als das Jugendamt ihr die Tochter wegnahm. Nach eigener Aussage gewann sie ohne Anwalt einen Prozess gegen das Jugendamt, ihre Tochter habe sie aber noch nicht zurück. Für ihre Anliegen, auf Missstände aufmerksam zu machen, sucht sie über ihre Kandidaturen die Öffentlichkeit. Bundesweit wurde Friedhild Anni Miller auch bekannt, als sie bei Günter Jauchs "Wer wird Millionär" vor wenigen Jahren 32 000 Euro gewann.

Martin Ragg hat schon am 11. Dezember seine Bewerbungsunterlagen abgegeben und wird somit an oberster Stelle des Wahlzettels stehen.