Spontan haben sich in Niedereschach Frauen – wie hier im Bild Ute Ragg – gefunden, die aktuell nähen, was das Zeug hält, denn Mundschutzmasken aus Stoff werden auch noch für andere Caritas-Einrichtungen außerhalb Niedereschachs und dort vor allem für im Außendienst tätige Mitarbeiter benötigt.Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Hilferuf: Große Welle der Solidarität / Stoffmasken für das Pflegehaus / Bestellte Lieferung verzögert sich

Eine große Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität hat der Hilferuf der Leitung des Pflegehauses in Niedereschach nach Desinfektionsmitteln, Mundschutzmasken und Schutzbrillen für das Personal und die Bewohner ausgelöst.

Niedereschach. Maike Papsts Hobby ist ohnehin das Nähen von Patchwork-Decken und sonstigen Utensilien. Für sie war es keine große Umstellung, nun serienmäßig selbstgenähte Mundschutzmasken anzufertigen. Und Petra Heini aus Kappel hat gleich ihre Verwandtschaft eingespannt und eine regelrechte Serienfertigung aufgebaut, an die 100 Schutzmasken hat sie inzwischen bereits produziert – und die Fertigung geht weiter.

Schnell hat sie Unterstützung im Ort gefunden. Auch andere Frauen wie Marlies Jerger und Franziska Standt, die gerne helfen wollten, ölten ihre eingestaubten Nähmaschinen und machten sich an die Arbeit. Eine regelrechte Arbeitsteilung ist so entstanden. Die einen schneiden die Stoffteile aus, die nächste näht, die dritte zieht die Schlaufen in die Masken ein. Natürlich nicht alle zusammen, sondern – wie es sich momentan gehört – jede separat für sich in Heimarbeit.

Die Masken werden dann jeweils zugefahren und ausgetauscht. Wenngleich den eifrigen Näherinnen klar ist, dass ihr selbstgefertigter Mund-Nasen-Schutz keine professionelle FFP-Schutzmaske ersetzt: Einfache Stoffmasken können auf jeden Fall Tröpfchen auffangen, beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen und so andere vor einer Infektion schützen.

Auch ein minimaler Schutz sei immerhin besser als gar keiner, darin sind sich die Näherinnen einig. Ebenso auch darin, dass es einem ein gutes Gefühl gibt, nicht untätig herumsitzen zu müssen, sondern sich in der momentanen Situation für die Allgemeinheit nützlich machen zu können.

Unterstützung auch durch Firmen und Betriebe

Erfreulicherweise sind nach dem Aufruf der Gemeinde auch weitere Schutzmasken und Schutzbrillen von Firmen, Handwerkern und Privatleuten im Rathaus eingetroffen. Beispielsweise stellte die Firma Touratech 50 Schutzmasken und zwölf Schutzbrillen zur Verfügung. "Ich bin allen sehr dankbar und finde die breite Unterstützung für das Pflegehaus einfach großartig", freut sich Bürgermeister Martin Ragg über jede Schutzmaske, jede Schutzbrille, jeden Schutzanzug und Desinfektionsmittel. Ebenso toll findet er die vielen privaten Aktivitäten zum Wohle der älteren Bürger.

Noch ist eine seit Wochen erwartete Lieferung mit FFP2- und FFP3-Masken nicht im Pflegehaus eingetroffen. Deshalb ist das Pflegehausteam nach wie vor für jede Schutzmaske dankbar. Wer helfen kann, kann diese Hilfsmittel im Rathaus abgeben.