Antonio Lettica, ein italienisches Original als Wirt, mit Teresa Fiorenza-Kalmbach (links) und seiner Frau Silva. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Restaurant: Antonio Lettica verwöhnt mit ausgezeichneten Speisen die Gäste in Kappler "Stellfalle"

Man darf Antonio Lettica, geboren in Neapel, für seinen Mut bewundern. Wie seine Frau Silva kaum der deutschen Sprache mächtig, hat er mit ihr zusammen im vergangenen Jahr als Wirt das Restaurant "Stellfalle" in Kappel übernommen.

Niedereschach-Kappel. Und seither boomt es dort regelrecht. Zu Stoßzeiten ist ohne Reservierung kaum mehr ein Platz zu bekommen. Neben seinen Kochkünsten und seiner Herzlichkeit den Gästen gegenüber ist es sicherlich auch die "Bella Figura", die Antonio schon optisch abgibt in seiner blütenweißen Kochjacke, mit knallrotem Barett, rotem Halstuch und der karierten Schürze im Gürtel.

Allerdings, ohne tatkräftige Unterstützung durch den Niedereschacher Pfarrer Alexander Schleicher, in der Pizzeria besser als "Don Alessandro" bekannt, wäre es wohl nicht möglich gewesen. Der seit jeher mit besonderem Draht zum Italienischen ausgestattete Schleicher hat besonders in der Anfangsphase des Restaurantbetriebes geholfen und auch die Speisekarte zusammengestellt und übersetzt.

Ohne Teresa Fiorenza-Kalmbach – sie ist gebürtige Italienerin und bedient in der Stellfalle – hätte Lettica mit der deutschen Sprache allerdings schon mal so seine Probleme.

Auch wenn gerade niemand von den beiden zugegen ist, weiß er sich zu helfen: Antonio zückt sein Handy, und der erstaunte Gast hört ihn hineinsprechen: "Oggi consiglio l’orata alla griglia con verdure fresche e insalata." Anschließend hält er das Gerät dem Gast entgegen, und daraus ertönt dann auf Deutsch: "Heute empfehle ich gegrillte Dorade mit frischem Gemüse und Salat."

Antonios Kochkünste kommen nicht von ungefähr: Nach seiner Militärzeit in Verona hat der gebürtige Neapolitaner dort seine Frau Silva kennen gelernt und war als Chefkoch in einem Institut tätig. Danach hat er in Verona das Restaurant "Il Giardino" eröffnet und es 25 Jahre lang geführt. 2012 hat er sich mit Silva als Oma und Opa dann zurückgezogen und das Lokal an seinen Sohn und dessen Frau übergeben. Er konnte jedoch noch nicht in Rente gehen. Er habe also noch etwas arbeiten müssen, so erzählt er, und ein Freund habe ihm empfohlen, doch nach Deutschland zu kommen.

Gesagt getan, er hat sich nach einem ersten Besuch sofort in den Schwarzwald verliebt, in die grünen Wälder und die hervorragende Luftqualität. In verschiedenen italienischen Restaurants in der Umgebung habe er allerdings festgestellt, dass dort nicht das italienische Essen geboten wird, wie er es sich eigentlich vorstellt, meist eben nur die Gerichte aus den südlichen Regionen und natürlich die Pizza.

Und dabei habe Italien 20 verschiedene Regionen, jede mit ihrer eigenen, speziellen Küche. In der "Stellfalle" habe er nun eine Möglichkeit gefunden, sich so zu verwirklichen, wie er es sich vorgestellt hat. Bei allem stehe bei ihm und seiner gebotenen Küche im Gegensatz zum heute überall gängigen Fast-Food die Philosophie des "Slow-Food" im Vordergrund, das Genießen. Keine Fertiggerichte kommen bei ihm in die Küche und auf den Teller, sondern alles Zutaten, die er aus Italien kennt und natürlich heimische Produkte aus der Region. Vor allem lässt er viel Fantasie bei der Zubereitung der Speisen walten. Das zeichnet seine Küche aus.

"Ich bin auch nicht hier, um nur zu arbeiten und Geld zu verdienen, sondern ich möchte von Freunden umgeben sein und meinen Gästen in familiärer Umgebung eine Stätte bieten, in der sie sich wohl fühlen und auch zufrieden wieder gehen", betont Antonio Lettica.