Doris Benz präsentiert das neue Buch "Göttergold".Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Buch: Doris Benz und Ben Schreger veröffentlichen "Göttergold" / Die Welt der ausgehenden Bronzezeit

"Göttergold" heißt der neu im Freya-Verlag erschienene historische Roman der Niedereschacher Buchautoren Doris Benz und Ben Schreger. Das umfangreiche Werk handelt in der späten Bronzezeit.

Niedereschach. Die Idee zum Buch "Göttergold" nahm ihren Anfang in der Nähe von Hornberg im Schwarzwald. Dies geschah war beim Sprung von Fels zu Fels von Ben Schreger zusammen mit seinem Freund Jochen. Mit der plötzlich aufgetauchten Frage, wie das Leben für die Jugend vor 3000 Jahren wohl ausgesehen haben könnte, war der erste Schritt getan und der Forschergeist wachgerufen.

"Wie hat der mitteleuropäische Raum damals wirklich und lebensnah ausgesehen? Wie, wovon und womit haben die Menschen gelebt?" Und vor allem: "Was waren das für Menschen – unsere Urahnen?"

Also tauchten die Autoren Ben Schreger und Doris Benz ein in die Welt der ausgehenden Bronzezeit, der Schwelle zur Eisenzeit: der Beginn der frühkeltischen Hallstattkultur mit ihren Fürstensitzen. Die Idee des Romantextes, der sich dann entwickelt hat, erstreckte sich über viele Jahre, unterbrochen von Schreibprojekten wie "Die Bruder-Konrad-Kapelle Niedereschach" und "Reise durch die Zeitgeschichte – 40 Jahre Niedereschach (1970 bis 2010)".

Zurückgreifen konnten die Autoren auf ihre eigenen Vorstudien in Form ihres Vorgängerbuches "Kelten, Kulte, Anderswelten". Den jetzt vorliegenden historischen Roman "Göttergold" hat Jürg Rageth vom Archäologischen Dienst Chur, Kanton Graubünden, als der Experte weltweit für bronzezeitliche Forschung, von Anfang an begleitet.

Das Bestreben der Autoren war es, in erzählerischer Form ein möglichst genaues Bild von der Lebensweise des spätbronzezeitlichen Menschen nach- und aufzuzeichnen.

Der Roman spielt in einer Zeit bedeutender Umwälzungen. Das Streben nach Macht ist hierbei verbunden mit dem Besitz von Metallen und ihrem Handel. Das Gold gehörte so nicht mehr den Göttern allein. Das heutige Wirtschaftssystem war geboren. Gleichzeitig war es über Jahrhunderte hinweg der Sonnenmythos, der sich, wie auch in anderen Kulturen, weltweit in der Kunst offenbart.

Dieser Kult spiegelt sich wider auf dem Buchcover, das ein Modell einer vereinfachten Darstellung der Sonnenscheibe des Sonnenwagens von Trundholm in Dänemark zeigt. Dank Günther Reichelt, ein Naturwissenschaftler und hochgeachteter Streiter für Natur und Umwelt aus Donaueschingen, konnten die Autoren das Landschaftsbild des Schwarzwalds, dem Oberrhein, der Baarebene und dem Donautal vor rund 3000 Jahren nachzeichnen und damit den Übergang von der reinen Natur- zur Kulturlandschaft, der schon mit den frühen Neolithikern (Jungsteinzeit) seinen Anfang genommen hatte, darstellen. Der geschilderte Prozess führte zur Entwaldung Mitteleuropas und zu Klimaveränderungen. Die Reise für die Leser nimmt ihren Anfang am Schwarzwaldbelchen und führt über die Schweizer Alpen bis nach Oberitalien.