Patrick Poros als "Patrick von der Steuerweide" überreicht Alfred Haberstroh einen Bildband mit erinnerungsträchtigen Fotos aus den vergangenen fast 36 Jahren im Rathaus Niedereschach. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindeverwaltung: Rechnungsamtsleiter Alfred Haberstroh geht in den Ruhestand

Bei einem Vesper in gemütlicher Runde verabschiedeten die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung den langjährigen Rechnungsamtsleiter Alfred Haberstroh, der nach fast 36 Jahren in Diensten der Gemeinde Niedereschach in den Ruhestand (Altersteilzeit) wechselt.

Niedereschach. Bürgermeister Martin Ragg, Haberstrohs Nachfolgerin als Chefin des Rechnungsamts, Melanie Cziep, Monika Rieble vom Personalrat und Rechnungsamtsmitarbeiter Markus Schunk, würdigten dabei in ihren Ansprachen nicht nur das erfolgreiche Wirken des scheidenden Amtsleiters, sondern auch den Menschen Alfred Haberstroh.

Bürgermeister Martin Ragg brachte es auf den Punkt, als er sagte: "Unser Herr Haberstroh ist eine besondere Persönlichkeit. Hier wird nicht irgendjemand, sondern eine Institution verabschiedet". Ragg der neun Jahre mit Haberstroh, wie er betonte "menschlich und dienstlich" hervorragend zusammengearbeitet habe, ließ auch im Namen seines bei der Abschiedsfeier anwesenden Amtsvorgängers Otto Sieber den beruflichen Werdegang und das Wirken Haberstrohs Revue passieren. Der scheidende Rechnungsamtsleiter habe vieles erlebt, auch schwierige Zeiten gemeistert, manch "harte Nuss geknackt" und nie den Blick für das Machbare verloren. Fleiß und Ausgabedisziplin seien Markenzeichen von Haberstroh gewesen. Er habe stets vertrauensvoll, lösungsorientiert und pragmatisch mit Haberstroh, der vieles bewegt und auch Neuem aufgeschlossen gegenüber gestanden habe, zusammengearbeitet. Auch große Herausforderungen wie die Umstellung auf den Euro oder von der Kameralistik auf die Doppik und die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr, habe das Rechnungsamt bestens bewältigt.

Die Nachfolgerin

Haberstrohs Nachfolgerin im Rechnungsamts, Melanie Cziep, dankte für die fundierte Einarbeitungszeit, was nicht selbstverständlich sei. "Sie hinterlassen sehr große Fußstapfen und haben in den vergangenen fast 36 Jahren Spuren hinterlassen", sagte Cziep und zeigte gleich darauf, dass sie genau wie Haberstroh, ganz offensichtlich Zahlen liebt. Mit einem wahren Zahlenfeuerwerk und einer Vielzahl von Berechnungen, angefangen von der Zahl der von Haberstroh in dessen Amtszeit geleisteten Arbeits-und Überstunden bis hin zur Zahl der Gemeinderatsitzungen, Haushaltspläne, Anweisungen und vielem mehr, reichte dabei die Palette.

Der Personalrat

In Namen des Personalrats wies Monika Rieble darauf hin, dass man sich das Rathaus ohne Haberstroh gar nicht vorstellen könne. Man habe ihn als Mitarbeiter und Chef sehr geschätzt. Bei allen Veranstaltungen sei er stets mit dabei gewesen.

Die Mitarbeiter

Seitens der Mitarbeiter des Rechnungsamtes dankte Markus Schunk für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit und nahm zudem die "Sparmentalität" seines bisherigen Chefs, beispielsweise bei der Beschaffung von günstigem Toilettenpapier bis hin zur vollständigen Abnutzung der beidseitig zu spitzenden Bleistifte, in humoristischer Weise aufs Korn. Viel Lob gab es für Haberstrohs Mitarbeiterführung. Das Wohl seiner Mitarbeiter habe ihm stets am Herzen gelegen. Riesig gefreut hat sich Haberstroh, als ihm nach der Ansprache von Schunk ein weiterer Mitarbeiter des Rechnungsamtes, Patrick Poros, als "Patrick von der Steuerweide" ein Buch mit Bildern aus der 36-jährigen Amtszeit überreichte.

Abschiedsrede

Vor einem halben Jahr sei bei ihm die Vorfreude auf seinen Eintritt in den Ruhestand groß gewesen, erläuterte Haberstroh. Dies auch mit Blick auf manchmal "nicht ganz einfache Zeiten", die ihm auch so manche schlaflose Nacht gebracht haben. Je näher der Tag der Verabschiedung jedoch gekommen sei, umso mulmiger habe er sich gefühlt. Immerhin nehme er Abschied von Kollegen, mit denen er 20 bis 30 Jahre zusammen gearbeitet habe. Schmunzelnd erinnerte sich Haberstroh auch an seinen Amtsantritt im Niedereschacher Rathaus im Jahr 1983. Er habe damals kein eigenes Büro gehabt, sondern sei in einem Zimmer in der alten Hausmeisterwohnung untergebracht worden.