Eines von vielen Beispielen der Solidarität und für Gemeinsinns ist der Baustoffhändler Klaus Jäckle (links). Er hat über Beziehungen zwölf Liter Desinfektionsmittel für das Pflegehaus am Eschachpark besorgt und diese an Christian Fett (rechts) übergeben. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Coronavirus: Von der Einkaufshilfe bis zur Schutzmaskenspende / Viele Initiativen

Niedereschach. Wie wertvoll Freunde und Helfer in schwierigen Situationen und in der Not sind, zeigt sich aktuell in der Coronakrise in der Gesamtgemeinde Niedereschach. Es ist ermutigend und ein wertvolles Zeichen zu erleben, wie die ganze Dorfgemeinschaft in der aktuellen Krise zusammensteht.

Gerade ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen werden von vielen Seiten, in aller Stille und Selbstverständlichkeit, großartig unterstützt. In den meisten Fällen sind es Familienmitglieder, die aktiv helfen, beispielsweise durch Einkäufe, damit zur Risikogruppe gehörende oder unter Quarantäne stehende Menschen in ihren Wohnungen bleiben können.

Dort, wo keine Familie und keine Freunde, Verwandten oder Bekannten dahinterstehen und sich kümmern, greift die von der Sozialgenossenschaft "Bürger für Bürger" in Kooperation mit der Gemeinde, den DRK-Ortsvereinen aus Niedereschach und Fischbach, der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde initiierte Coronahilfe. Dabei laufen die Fäden im Büro der Sozialgenossenschaft "Bürger für Bürger" und bei Monika Weißer zusammen. Sie ist unter der Hotline 07728/6 45 99 07 erreichbar. Dort kann sich jeder melden, der Hilfe braucht und auch jeder, der helfen möchte. Kostenfrei und unkompliziert vermittelt das Team der Sozialgenossenschaft Einkaufshilfen für alle, die unter Quarantäne gestellt sind und zu den Risikogruppen nach Definition des Robert-Koch-Instituts gehören. Für die Einkäufe werden bevorzugt die Einkaufsmöglichkeiten in der Gemeinde genutzt. Zur Freude des Teams der Sozialgenossenschaft haben sich nach Angaben von Monika Weißer bislang insgesamt 77 Menschen gemeldet, die helfen wollen. Anfragen für Hilfe liegen bislang fünf vor, für die bereits ganz konkrete Lösungen gefunden wurden. Dass bislang erst fünf Anfragen vorliegen hat auch damit zu tun, dass die stille Nachbarschaftshilfe in der Gesamtgemeinde bestens funktioniert, worüber sich Monika Weißer und alle an der Coronahilfe-Aktion Beteiligten sehr freuen.

Was Monika Weißer auch auffällt ist, dass der Gesprächsbedarf bei vielen betroffenen Menschen aktuell sehr groß ist. Auch auf diesem Gebiet versucht das gesamte Corona-Team zu helfen, indem man mit betroffenen Menschen telefoniert und sich, wenn auch nur am Telefon möglich, Zeit für sie nimmt. In diesem Bereich sind ebenso die evangelische und katholische Kirchengemeinde sehr aktiv. Sowohl Pfarrer Alexander Schleicher als auch Pfarrer Peter Krech wissen, wie wichtig gerade in einer solchen Zeit die Seelsorge und das Gebet sind. In beiden Kirchengemeinden hat man sich schon sehr viel einfallen lassen um mit ihren der jeweiligen Gemeinde nahestehenden Menschen in Kontakt zu bleiben.

Der Zusammenhalt zeigt sich darüber hinaus bei der Resonanz auf den Aufruf von Bürgermeister Martin Ragg und Caritas-Chef Michael Stöffelmaier, in Bezug auf Hilfe für das Pflegehaus am Eschachpark in Form von Schutzmasken, Schutzbrillen und Desinfektionsmitteln. Die ersten Schutzmasken und Schutzbrillen von Firmen, Handwerkern und Privatleuten sind bereits kurz nach dem Aufruf im Rathaus eingetroffen. Beispielsweise stellte die Firma Touratech 50 Schutzmasken und zwölf Schutzbrillen zur Verfügung.

Weitere vielversprechende Initiativen laufen. Zudem gibt es Bürgerinnen, die Schutzmasken nähen und zur Verfügung stellen. Auch wenn diese Masken nicht alle der notwendige Norm (FFB2 und FFB3) entsprechen, sind diese allemal besser als gar keine.

"Ich bin allen sehr dankbar und finde die breite Unterstützung für das Pflegehaus einfach großartig", freut sich Bürgermeister Martin Ragg. Dass auch viele jüngere Bürger, wie beispielsweise die KJG, die beim Einkaufsdienst mit dabei ist, sich engagieren, freut den Schultes besonders.