Bäume die noch stehen, trotzten den hohen Windgeschwindigkeiten. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Holz: Gemeinde kommt mit 500 Festmetern glimpflich davon / Problem ist der Käfer

Welche Schneise hinterließ Sturm Sabine? Der Forstdirektor zu Besuch.

Niedereschach. Eigentlich war Forstdirektor Frieder Dinkelaker unter anderem wegen neuer Verträge zwischen der Gemeinde und dem Forstamt in die jüngste Sitzung des Gemeinderates gekommen, doch ganz aktuell stand plötzlich die Situation rund um den zurückliegenden Orkan Sabine im Mittelpunkt.

Dinkelaker erklärte, dass der Orkan den Schwarzwald-Baar-Kreis voll getroffen habe. Innerhalb Baden-Württembergs sei der Schwarzwald-Baar-Kreis einer der am stärksten betroffenen Landkreise. Erfreulich in diesem Zusammenhang sei nur, dass es bislang keine sturmbedingten Unfälle, weder im Straßenverkehr noch bei der sehr schwierigen und gefährlichen Aufarbeitung des Sturmholzes, gegeben habe.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis sei mit rund 150 000 bis 200 000 Festmetern Sturmholz betroffen. Im Gemeindewald Niedereschach seien 500 Festmeter angefallen. Dies sei vergleichsweise wenig, wenn man davon ausgehe, dass man in einem normalen Hiebsjahr rund 3000 Festmeter fälle. Somit wäre die Sturmholzmenge im Grunde genommen kein Problem, wenn nicht auch derart viel Käferholz anfallen würde, so dass das Holz am Markt kaum unterzubringen sei.

Aktuell habe man die Waldarbeiten wegen der zu nassen Witterung eingestellt, da man angesichts der Nässe in den Wäldern derzeit an der Grenze des noch maschinell Machbaren sei. Normalerweise sei um diese Jahreszeit der Boden noch gefroren, so dass man ohne größere Schäden zu verursachen, das Holz aus dem Wald rücken und abfahren könne.

Zum Holzpreis erklärte Dinkelaker, dass der Markt für Frischholz, welches nach wie vor gesucht werde, gut und stabil sei. Dann gebe es aber noch einen Markt für Sturmholz, sowie einen Markt für Käferholz. Wie sich die Holzpreise angesichts der Schäden durch den Orkan Sabine nun entwickeln werden, stehe derzeit noch in den Sternen.

Die Strategie seitens des Forstes sei es, das Sturmholz sobald als möglich aufzuarbeiten und aus dem Wald zu bringen. Notfalls soll es in Nasslagern zwischengelagert werden. Dies sei die angestrebte Lösung. Sollte dies nicht ausreichen, müsse man im Notfall auch zu Spritzmitteln greifen.

Niedereschach sei mit seinem Wald im Grunde genommen noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Auf Nachfrage von Gemeinderat Siegfried Reich, welche Baumarten beim zurückliegenden Orkan am meisten geschädigt wurden, erklärte Dinkelaker, dass dies auch mit Blick auf die zahlreichen Fichtenwälder natürlich die Fichte war. Durch die starken Windböen habe es jedoch auch vermeintlich stabiles Holz, seien es Douglasien, Buchen oder andere Arten, einfach abgerissen. Dass die Fichte labil ist, sei bekannt. Deshalb sei man bereits seit vielen Jahren dabei, den Waldumbau voranzutreiben.

Das genaue Ausmaß ist noch nicht vollständig abzusehen. Noch nicht alle Schäden seien erfasst.