Eine Ausstellung über Absurdes und Groteskes ist zu sehen. Foto: Heimatmuseum Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatmuseum: Öffnungstag am 3. Juni / Ausstellung mit absurden und grotesken Bildern

Start für Kunst und Kultur: Am Sonntag, 3. Juni, öffnet das Heimatmuseum wieder seine Pforten. Programm gibt es an diesem Tag von 14 bis 17 Uhr.

Niedereschach. In der Münzerstube im zweiten Obergeschoss wird dann eine Ausstellung aufgebaut mit dem Titel "Absurdes und Groteskes in der mittelalterlichen Malerei". Allerdings sehen wir dies, heißt es in einer Mitteilung des Heimatmuseums, nur heute so, die wir zumeist Realisten sind und das sehen, was wir fotografieren. Kinderbilder könnte man dagegen leichter so betiteln, weil diese die Vorstellung und weniger die Realität zeigen.

An den Themen tägliches Leben, Medizin, Dämonen, Liebe und Lust, Humor und Tiere zeigt die Ausstellung, wie die Buch- und Tafelmaler des Mittelalters ihre Vorstellungswelt ins Bild setzten. Bilder dienten vor allem den Leseunkundigen – die zugleich die Mehrheit der Bevölkerung stellten – aber auch als Anschauung in der Wissenschaft oder als versteckte Kritik.

War in Romanik und Gotik noch das religiöse Bild vorherrschend, so erweitere sich dies gegen Ende des Mittelalters um Szenen aus dem Leben, um persönliche Porträts und den wirklichkeitsgetreuen Bildaufbau. Die Konstruktion wurde bedeutender im Bildaufbau anstatt der Symbolik. In der Renaissance fand die Malerei zur Perspektive und damit auch der naturalistischen Komposition.

Die Ausstellung will versuchen, das Bild vom "dunklen Mittelalter" etwas zu erhellen und zu objektivieren. Besonders heutige Tabuthemen wurden freizügig und offen dargestellt und zeigen eine ganz andere Welt, als wir sie heute über die damaligen Zustände vermuten. Weil die Bilder von zeitgenössischen Malern stammen, kann man sie als authentisch bezeichnen.

Allerdings entzieht sich heute oft die hintergründige Bedeutung von Farben, Objekten und Zeichen. Aus diesem Grund erscheinen sie oft als absurd. Am Beispiel der Dämonen kann man gut erkennen, wie die Kirche die Menschen mit der Drohung der Hölle disziplinierte.

In den Vitrinen im Museumscafé haben die Organisatoren erneut das Thema Katzen aufgegriffen. Dabei sind nicht nur die üblichen, lustigen Katzenbilder und Figuren zu sehen, sondern eine ganze Reihe von Fotografien, die Katzen im Krieg zeigen. Soldaten, die in Kampfpausen mit Katzen spielen, kleine Kätzchen retten und sich von ihnen ihr Herz öffnen lassen. Dies ist, heißt es in der Mitteilung, eine der hervorstechendsten Eigenschaften dieser Wesen. Kaum ein anderes Tier sei so souverän und bestimme sein Leben selbst. Die Katze genieße die Nähe zum Menschen, brauche ihn aber eigentlich nicht.

Immer noch "neu" ist die Darstellung des Stück Stollens zur Erinnerung an die bergmännische Tätigkeit in Niedereschach. Dank eines Mitglieds des Mineralienvereins Villingen-Schwenningen, Reinhard Streuber, konnten die Verantwortlichen eine kleine Mineraliensammlung aufbauen, die in heimatlichem Bezug steht.

Ein Geschenk in Form eines Kaffeeautomaten erweitert nun zusätzlich die Angebotspalette im Treffpunk Museumscafé. Dort kann nun auch frisch gemahlener Kaffee, Cappuccino und Espresso angeboten werden. Der "Kaffeemacher" aus Villingen sponsert hierzu den Bohnenkaffee.