Die Bürgermeisterkandidaten (von links) Christoph Droxner als Martin Ragg, Christian Albert als Rüdiger Krachenfels und Gaby Drägert als Fridi Miller. Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnacht: Fischbacher Zunftball trumpft mit dreistündigem Programm auf / Showtänze und Büttenreden

Mit einem kurzweiligen und närrischen Drei-Stunden-Programm begeisterte die Narrenzunft Fischbach am Sonntagabend in der aus allen Nähten platzenden Bodenackerhalle das Publikum. Garde- und Showtänze, Sketche und auch Lokales ließen die Narrenherzen höher schlagen.

Niedereschach-Fischbach. Passend zum diesjährigen Fischbacher Dorffasnetsmotto "Römer, Griechen und Antike" führten Regina Müller und Daniela Stern als griechische Göttinnen verkleidet gekonnt durch das Programm und ein ganz dickes Kompliment muss man den beiden Regie führenden Mike Meister und Christian Albert machen. Das Programm lebte auch von einer durchweg und auf den Punkt funktionierenden Technik. Zudem verstand es DJ James prächtig, den Stimmungspegel während kurzer Umbauphasen auf der Bühne und dann nach dem Programm hoch zu halten.

Nach dem Einmarsch der Fischbacher Schlapphuttäler, Teufenmaale, Garden und Elferräte, begrüßte Zunftmeister Christoph Droxner die vielen Gäste. Zurecht stolz sind die Fischbacher Narren auf ihre Garden, die gleich zu Beginn des Programm gekonnt auftrumpften und wie alle später folgenden Tanznummern nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen durften.

Nach einem munteren Sketch mit dem Titel "Niedereschacher packt seine Koffer", folgte mit dem von Regina Rist choreografierten "Boogie-Woogie-Auftritt" der "Red Socks" sogleich der nächsten Höhepunkt. Es war ein wunderbares Bild zu sehen, wie die acht Tanzpaare über der Bühne wirbelten.

Kein Auge trocken blieb bei der "Bürgermeisterwahl", bei der Werner Petrolli als Moderator, den drei Bürgermeisterkandidaten Fridi Miller, Martin Ragg und Rüdiger Krachenfels, dargestellt von Gaby Drägert, Christoph Droxner und Christian Albert, auf den Zahn fühlte. Dabei zeigte sich, dass Droxner nicht nur ein guter Zunftmeister ist, sondern auch ein guter Parodist.

Gehwege sollen aus Holzdielen sein

Man glaube bei seinen Antworten, in denen er über Umwege und seine Trompete in der Hand haltend, immer wieder auf sein Lieblingsthema "EGON" zu sprechen kam und ganz nebenbei auch verlauten ließ, dass er im Falle seiner Wiederwahl, den Ortsnamen Niedereschach in "Egonhausen" umbenennen möchte. Aus dem Nähkästchen plauderte der (Fasnets-) Schultes, als er zugab, dass die Gemeinderäte, wenn sie vor Sitzungsbeginn ihre Mäntel und Hüte zur Garderobe bringen, dort auch stets gleich ihren Verstand mit abgeben. Große Pläne im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister hat auch der von Christian Albert dargestellte Rüdiger Krachenfels. In Zimmermann-Arbeitskleidung auftretend und muskelbepackt, will der Sägewerksbesitzer zunächst einmal den Gemeindewald kräftig durchforsten und der Gemeinde das Holz dann zu "günstigen Preisen" abkaufen. Von Horgen her will Krachenfels einen Wall aus Holz bauen und damit die Verkehrsprobleme in der Niedereschacher Ortsmitte lösen und statt Pflastersteinen und Teer auf den Gehwegen, sollen dort Holzdielen ausgelegt werden. Sehr "offenherzig" und "stets bereit", präsentierte sich Fridi Miller, die zu ihrem Bild über Niedereschach jedoch nichts sagen konnte, weil sie Niedereschach noch nie bei Tageslicht gesehen habe.

Nach einem flotten Tanz der kleinen Garde, gab es auf dem "Rentnerbänkle", auf dem Alexander Stern und Christoph Droxner saßen, viel zu lachen. Dort wurde mit Witz und Humor so manches Missgeschick von Fischbacher Bürger aufgedeckt.

Nachdem die Tanzgruppe "Heartbeats" mit einem heißen Tanz die Narrenherzen noch höher schlagen ließ, legte Manfred Bockhacker sein Narrenball-Debüt hin. Er echauffierte sich mit einem "Dicken Hals auf Schlager", über Lieder von Heino, Roland Kaiser, Michel Holm und auch Drafi Deutscher und "sezierte" förmlich deren Liedtexte mit einem humorigen Faktencheck. Sein Vortrag strapazierte die Lachmuskeln wie zuvor die Bürgermeisterwahl und das Rentnerbänkle und als Zugabe nahm er dann ebenso gekonnt wie die Schlagertexte, die jüngste "Pisa-Studie" auseinander.

Guggenmusik sorgt für gute Stimmung

Mit einem fernsehreifen Showtanz der großen Garde, einer sportlichen Freischwimmernummer und dem Männerballett, endete das fetzige Programm. Danach hieß es Bühne frei für die "Ohrwürmer", die mit ihrer Guggemusik die Halle in ihren Grundfesten erschütterten. Da hielt es das Publikum nicht mehr auf ihren Sitzen und auf Bänken und Tischen stehend, wurde ausgelassen gefeiert, getanzt und geschunkelt.