Foto: Bartler-Team

Schwarzwälder Narrenvereinigung feiert in Niedereschach. Programm umfasst Musik, Tanz und Witz. Bürgermeister greift zur Trompete.

Niedereschach - Einen Brauchtumsabend mit einem breit gefächerten Programm haben zum Auftakt des Freundschaftstreffens der Schwarzwälder Narrenvereinigung die Besucher genossen. Die Eschachhalle war dafür närrisch geschmückt und mit einem tollen Bühnenbild versehen worden.

Auf dem Bild waren die fünf Niedereschacher Narrenfiguren Eschach-Schnurri, Deifel, Berlefein, Lehr-Hexe und Kräuterlein zu bestaunen. Durch das närrische Programm führten in gekonnter Manier Markus Hasler und Michaela Mädel, für den musikalischen Schwung sorgten mit "Flori" und "Hauge" zwei Mitglieder der aus der ARD-Fernsehshow "Immer wieder Sonntags" bekannten Band "Hochwild".

Eröffnet wurde der Abend mit dem Einmarsch der Eschach-Schnurri der Narrenzunft, den Lehr-Hexen und den Deifeln der Deifelzunft. Die zweite Zunftmeisterin der Narrenzunft Niedereschach, Tanja Bayer, freute sich, mit Gerd Kaltenbach auch den Präsidenten der Schwarzwälder Narrenvereinigung (SNV) willkommen heißen zu können. Kaltenbach dankte bei seinen Grußworten für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld des Freundschaftstreffens mit den Vertretern des Narrenbundes Niedereschach und Bürgermeister Martin Ragg.

Auch Ragg selbst freute sich, dass nach 2013 in Fischbach nun mit Niedereschach seine Gesamtgemeinde bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit in den Fokus der Narrenwelt rücke. "Nichts von einer Sache zu verstehen, sei für einen Politiker kein Grund, nichts dazu zu sagen", zitierte Ragg den unvergessenen früheren Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, beherzigte jedoch dessen "Wink mit dem Zaunpfahl" und ließ sich nicht weiter über das fastnachtliche Brauchtum aus. Diesen Part überließ er dem Zunftmeister der Deifelzunft, Markus Hasler, sowie Michaela Mädel, die mit passenden Worten zu den Programmpunkten überleiteten.

Kinder feiern ihr Bühnenjubiläum

Den Auftakt der zweieinhalbstündigen Veranstaltung machte die neue Kindertanzgruppe des Narrenbundes, die bei ihrem allerersten Auftritt überhaupt unter der Leitung von Nicole Lenz begeistert und ohne Zugabe die Bühne nicht verlassen durfte. Dem stand die ebenfalls neu formierte Garde der Klosternarren aus Neudingen unter der Leitung von Christa Matt in nichts nach. Darin absolvierten einige der jungen Frauen ebenfalls ihren ersten Auftritt überhaupt und sie begeistern mit einem Klasse-Tanz.

Kein Auge blieb trocken beim Sketsch der Frauen aus den Reihen der Lehr-Hexen und der Deifelzunft, bei dem es – durchaus mit einem gesellschaftskritischen Hintergrund – darum ging, einmal aufzuzeigen, wohin "Massenabfertigung" und "Sparzwang" beim Umgang mit Menschen in einem Seniorenheim führen kann. In einem zweiten Sketsch der Frauen lief in einem Fitnessstudio so einiges auseinander, weil es statt um "Bauch, Beine, Po-Fitnesstraining" ersatzweise plötzlich um einen Kochkurs in Sachen "Das perfekte Brathähnchen" ging. "Herb" zu ging es dagegen bei einem Sketsch auf dem Narren-WC in Niedereschach.

Einen spitzenmäßigen "Leuchtstab-Auftritt" brachten die Mädchen der Twirling-Tanz-Sport-Gruppe Niedereschach unter der Leitung von Daniela Neu auf die Bühne. Klasse war auch der "Schnurri-Tanz" der farbenprächtigen Eschach-Schnurri, ebenso wie der schaurig-schöne und akrobatische Hexen-Tanz von 21 Lehr-Hexen sowie der Tanz der Frauen und Männer aus der Deifelzunft. Zur Begeisterung der Besucher ließ es sich auch Bürgermeister Martin Ragg nicht nehmen, gleich mehrfach zur Trompete zu greifen – und einmal mehr erwies er sich dabei als Meister seines Fachs.

Beim großen Finale gab es lauten Beifall für die Akteure des Abends, die bei ihren Auftritten viele Zugaben geben durften. Den Ansagern Markus Hasler und Michaela Mädel war es dazu eine Herzensangelegenheit allen zu danken, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.