Rot illuminiert präsentiert sich die Kulturfabrik in Niedereschach. Die beiden Niedereschacher Carsten Nelke (links) und Bernd Blum nehmen an der Aktion "Night of Light" teil. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltungswirtschaft: Carsten Nelke und Bernd Blum beteiligen sich an der "Night of Light"

Mit Carsten Nelke (Nelke Media) und Bernd Blum (Medienagentur und Filmproduktion) nahmen zwei direkt Betroffene aus Niedereschach an der bundesweiten Aktion "Night of Light" teil.

Niedereschach. Die Aktion ist ein flammender Appell an die Politik zur Rettung der von den Folgen der Corona-Pandemie bis hin zur Existenzbedrohung gebeutelten Veranstaltungswirtschaft.

"Uns sind im Gefolge der Corona-Krise sämtliche Aufträge in diesem Jahr weggefallen", so Nelke und Blum im Einklang. Um ein Zeichen zu setzen, wurde von den beiden die Kulturfabrik im Herzen Niedereschachs rot illuminiert. Die Kulturfabrik wurde ganz bewusst ausgewählt, weil dort auch viele Niedereschacher Vereine ihr Domizil haben. Das reicht vom Musikverein, über den Gesangverein und den Trachtenverein bis hin zur Narrenzunft und der Twirling-Tanz-Sport-Gruppe.

Nelke und Blum wiesen darauf hin, dass innerhalb kürzester Zeit die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt haben. Einem riesigen Wirtschaftszweig sei praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden und es drohe eine Pleitewelle enormen Ausmaßes mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule der Gesellschaft.

Die Aktion "Night of Light" vereine Teilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft. Um in einer Aktion ein imposantes Zeichen zu setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufzurufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können, habe man sich mit der Roteinfärbung der Kulturfabrik an der Aktion beteiligt. Es sei ein flammender Appell zum Einstieg in einen Branchendialog, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisieren soll, betonen Nelke und Blum. Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern und Messen ziehen in normalen Jahren in Deutschland knapp 500 Millionen Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erheblichen Auflagen stattfinden.

Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestünden im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden, befürchten die beiden und sie sind überzeugt: "Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht."