Die sieben eingebauten Krötentunnel beschäftigen etliche Anwohner aus der Königsfelder Straße. Foto: Bantle

Sanierung der L 181 zwischen Fischbach und Erdmannsweiler. Radwegbau um ein Jahr verschoben.

Niedereschach-Fischbach - Wie unvernünftig und uneinsichtig manche Verkehrsteilnehmer sind, berichtete beim Vor-Ort-Besuch von Karl Rombach ein Mitarbeiter der im Zuge der Sanierung der L 181 zwischen Fischbach und Erdmannsweiler tätigen Baufirma.

Obwohl die Straße voll gesperrt sei, tauchten immer wieder Autofahrer im Bereich der Bauarbeiten auf, die vorher sogar die Absperrbaken entfernt hätten um dorthin zu gelangen. Doch nicht nur das: Wenn sie dann vor dem arbeitenden Bagger auf der gesperrten Straße stehen, werde sogar noch gehupt und gefordert, der Bagger möge doch beiseite fahren, um Platz für die Durchfahrt zu haben. Und wenn die Fahrer dann vor einem unüberwindbaren Graben stehen, werde im Auto noch einmal getobt und das ganze Spiel wiederhole sich dann wieder rückwärts – und dies trotz Vollsperrung und bestens ausgeschilderter Umleitung.

Kampf dauert zehn Jahre

Dass aktuell die Landesstraße 181 zwischen Fischbach und Erdmannsweiler von Grund auf saniert wird, ist angesichts des früheren Zustandes der Straße zwar dringend notwendig und längst überfällig, jedoch alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Über zehn Jahre hat die Gemeinde um diese dringend notwendige Straßenbaumaßnahme beim Land Baden-Württemberg kämpfen müssen. Einer der sich ganz besonders für die Sanierung ins Zeug gelegt hat, ist der CDU- Landtagsabgeordnete Karl Rombach, der auch Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Landes Baden-Württemberg ist. Er war diese Woche vor Ort und verschaffte sich zusammen mit Bürgermeister Martin Ragg und Fischbachs Ortsvorsteher Peter Engesser einen Überblick über die Sanierungsmaßnahme und zeigte sich sehr zufrieden.

Einzig den Wunsch, im Bereich der Ortseinfahrt in Fischbach von Erdmannsweiler her kommend einen Verkehrsteiler zu bauen, wird sich wohl nicht erfüllen. Trotzdem sagte Rombach zu, noch einmal mit dem Verkehrsministerium Kontakt aufzunehmen, um Möglichkeiten auszuloten, wie man dort eine Verkehrsberuhigung erreichen kann.

Die betroffenen Anwohner an der Königsfelder Straße, so Ortsvorsteher Peter Engesser im Einklang mit Bürgermeister Martin Ragg, bemängeln seit langem, dass dort gerast wird. Nach der Sanierung werde die Raserei, so die Befürchtung der Anwohner, noch schlimmer. Schon jetzt sei es bei der Ein- und Ausfahrt von der L 181 zu den Grundstücken der Anwohner zu mehreren Beinahe-Unfällen gekommen.

Vor diesem Hintergrund seien doch etliche Anwohner verwundert darüber, dass im Bereich des alten Sportplatzes zwischen Fischbach und Erdmannsweiler gleich sieben Krötentunnel zum Schutz der Kröten eingebaut wurden. "Sind wir Menschen als Anwohner denn weniger wert", habe mit Josef Link ein betroffener Anwohner gefragt und hinzugefügt, dass er dort noch nie Kröten gesehen habe.

Rombach regte an, das Raserproblem durch Geschwindigkeitskontrollen in der Griff zu bekommen. Im jetzigen Stadium lasse sich planerisch nichts mehr ändern.

Freigabe Ende November

Nach aktuellem Stand soll die Straße voraussichtlich Ende November für den Verkehr freigegeben werden. Der geplante Geh- und Radweg werde erst 2020 gebaut. Eigentlich hätte diese Maßnahme parallel zur Straßensanierung stattfinden sollen. Da sich die Grundstücksverhandlungen mit einem betroffenen Grundstücksbesitzer jedoch verzögert haben, musste der Radwegbau um ein Jahr verschoben werden. Wann der dritte, innerörtliche Bauabschnitt die L 181 Fischbach betreffend erfolgen wird, das konnte Rombach noch nicht sagen. Das hänge entscheidend von finanziellen Mitteln ab.