Für Nico Willig und seine U19 steht kommende Woche mit der Begegnung gegen Liverpool ein echtes Highlight an. Foto: Eibner

Die U19 des VfB Stuttgart trifft kommenden Dienstag im Sechzehntelfinale der UEFA Youth League auf die Engländer. Mit unserer Redaktion hat Trainer Nico Willig über die Begegnung und das Format gesprochen.

Von einer „totalen Erfolgsgeschichte“ und „fast schon märchenhaften Reise“ spricht Nico Willig bezogen auf die bisherige Saison in der UEFA Youth League. Die U19 des VfB Stuttgart hat europäisch – das steht jetzt schon fest – mächtig Eindruck hinterlassen. Als Belohnung wartet kommenden Dienstag ein echtes Kracherspiel.

 

Im Gazi-Stadion auf der Waldau geht es um 14 Uhr gegen den FC Liverpool. Willig erklärt: „So ein Los zu kriegen ist natürlich toll.“ Das Ziel des VfB-Nachwuchs ist das Achtelfinale. Die Leistungsstärke der Briten einzuschätzen, sei jedoch alles andere als einfach. Laut Willig sei das aber ein generelles Phänomen in der Youth League: „Die Anzahl an Spielern, die eingesetzt werden können, ist einfach sehr groß. Da kann man sich kaum spezifisch vorbereiten, wir richten den Fokus sehr stark auf uns.“ Zur Erklärung: Pro Partie dürften theoretisch auch drei Spieler des Jahrgangs 2005 eingesetzt werden, die im Ligaspielbetrieb nicht mehr spielberechtigt sind. So gibt es beim FC Liverpool durchaus Talente, die bereits im Dunstkreis der Profis dabei waren, auch viele U18-Spieler wurden aber bereits eingesetzt.

Deutliche Steigerung

Der VfB schöpfte dieses Kontingent indes nur zum Start bei Real Madrid vollständig aus. Dort verlor man 0:1. Willig denkt zurück: „Wir waren quasi chancenlos. 0:1 war an diesem Tag das beste Ergebnis, welches wir erreichen konnten. Madrid war top besetzt und wir haben zu ängstlich agiert, da haben wir uns in der Folge zum Glück gesteigert.“ In den restlichen fünf Begegnungen blieb man ungeschlagen.

Das nun folgende Aufeinandertreffen mit den „Reds“ steht naturgemäß mehr im Fokus, als die allermeisten Spiele, welche der Nachwuchs bisher absolviert hat. Willig relativiert aber: „Die Jungs haben schon einige große Spiele gespielt, vielleicht ist es jetzt das Allergrößte. Enthusiasmus wird auf jeden Fall genug da sein.“

Scott wechselt nach Lecce

Nicht mehr zurückgreifen kann er am Dienstag auf Innenverteidiger Elijah Scott. Der 19-Jährige mit der auffälligen Frisur ist zu US Lecce in die Serie A gewechselt. Vor anderthalb Wochen zeigte er beim Aufeinandertreffen mit der TSG Balingen lange eine bärenstarke Leistung, flog dann aber wegen einer Notbremse vom Platz. „Der Wechsel kam für uns sehr überraschend. Es spricht aber für ihn, dass eine Herrenmannschaft aus einer Top5-Liga ihn verpflichtet. Seine Qualitäten fehlen uns natürlich, wir werden das als Gruppe auffangen müssen“, so Willig.

Die Generalprobe des VfB geht übrigens am Samstag beim VfL Wolfsburg über die Bühne. Es ist das zweite Spiel in der Hauptrunde der erstmalig ausgespielten DFB-Nachwuchsliga. Der Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach ging 1:2 verloren. „Wir hatten ehrlicherweise mehr Probleme mit dem Schiedsrichter als mit Mönchengladbach“, so der Balinger schmunzelnd. Sein Team, in der Vorrunde noch die fairste Mannschaft überhaupt, kassierte zwei Platzverweise und auch Willig wurde des Feldes verwiesen. Die besten vier Teams der zugelosten Sechsergruppe spielen nach zehn Partien weiter um den Titel. „Ich mag den Modus sehr“, lobt Willig abschließend.