Netzwerkertreffen: Gruppenbild der Teilnehmer in Bad Herrenalb. Foto: Zoller

Mehr als 50 Gastgeber und Touristiker aus Bad Wildbad, Bad Liebenzell, Bad Herrenalb und Ettlingen trafen sich in der Siebentälerstadt, um sich rund um das Thema Digitalisierung zu informieren.

Bad Herrenalb - Als Gastgeber vor Ort bezeichnete Bürgermeister Klaus Hoffmann die Veranstaltung als eine gute Basis, um Interessenten miteinander ins Gespräch zu bringen. "Die Digitalisierung schreitet im Tourismus mit großen Schritten voran. Das heißt, jeder Leistungsträger und die Destinationen müssen sich auf den Weg machen, um auch in der digitalen Welt erlebbar zu sein." Doch nach wie spielt auch die persönliche Beziehung zum Gast große Rolle. Daher lautet für den Bürgermeister des Ortes das Fazit des Tages, der "Gast muss zufrieden sein, wenn wir erfolgreich sein wollen."

Persönlicher Einsatz

Wie diese Kombination aus digitalem Angebot und persönlichem Einsatz gelingen soll, haben zur Veranstaltung verschiedene Referenten aufgezeigt, die unter dem Motto "Tourismus im Dialog" von den Veranstaltern, der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald und Tourismusgemeinschaft Albtal Plus, zu einem Netzwerktreffen für Gastgeber und Touristiker eingeladen waren.

"Es ist schön, wieder einmal alle persönlich begrüßen zu können", so Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin Albtal Plus. Sie eröffnete die gut besuchte Veranstaltung im Kurhaus von Bad Herrenalb.

Potenzielle Kunden

Schwerpunktmäßig war die Veranstaltung rund um das Thema Digitalisierung auf potenzielle Kunden ausgerichtet, die ihre Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Ferienhäusern buchen und dazu vorab Informationen auf den entsprechenden Webseiten suchen. "Die Webseite ist die Visitenkarte im Netz", so der Tenor der ersten Referentin Christine Spät, die unter dem Label "Markenrebellin" informierte. Dabei stehen Erreichbarkeit ebenso wie Imagepflege im Fokus, um beim Gast eine gute Wirkung zu hinterlassen.

Auch Marie-Luise Gerber, Geschäftsführende Gesellschafterin der hogaQ UG, fokussierte sich bei ihrem Vortrag auf die Sicht des Gastes, der den Aufenthalt erst nach ausführlichen Informationen bucht und dessen Abreise beispielsweise durch digitale Hilfsmittel vereinfacht werden kann.

David Moliterni richtete bei seinem Impulsvortrag den Fokus auf Erlebnisangebote. Als Manager der Regiondo GmbH empfiehlt er den Verkauf von Online-Buchungen und Online- Tickets für alle Freizeitanbieter, um damit die regionalen Vertriebskanäle auch national verfügbar zu machen – um im Netz besser sichtbar und auch schneller gefunden und gebucht zu werden. "Freizeit-Erlebnisse sind buchbar", so das Credo von Moliterni, der bereits mehr als 80 Live-Angebote, darunter geführte Wanderungen und Erlebnisse in der Region Nördlicher Schwarzwald sowie Survival Camps und Biketouren im Albtal, nennt, die online gebucht werden können. "Die meisten Buchungen kommen am Wochenende und dann meist nach 18 Uhr, wenn sich die Gäste Gedanken über ein Geschenk oder ihre nächsten Freizeitaktivitäten machen", so Moliterni, der damit auf die Wichtigkeit und Präsenz der Angebote im Web verweist.

Kurzfristige Entscheidungen

"Das Reiseverhalten der Gäste hat sich verändert", sagte auch Markus Kamp von der lohospo GmbH. Das Unternehmen, das sich auf die weithin sicht- und buchbare Unterkünfte der Gastgeber spezialisiert hat, kooperiert bereits seit mehr als zehn Jahren mit den Gastgebern der Veranstaltung und nennt die Vorzüge der digitalen Lösungen im touristischen Markt, die Gästen auch kurzfristige Entscheidungen für eine Reise erleichtern.

Mit der Darstellung rund um Statistik und Datensicherheit erläuterte Reite-Lotz die zentrale Pflege aller Aktivitäten, die schlussendlich der Region zugute kommen.

Ein Thema, das Jennifer Neubauer vom Tourismus Nördlicher Schwarzwald aufgriff, und als "digitalen Lebens-, Erlebnis- und Arbeitsraum" bezeichnet, der "ebenso wirkungsvoll ist wie das Kirschwasser in der Schwarzwälder Kirschtorte". Gemeint ist damit das harmonische Zusammenspiel von Partnern, die Veranstaltungen, Events und Aktionen planen, auf den Webseiten von Hotels und Übernachtungsbetrieben zu finden sind und gemeinsam einen bleibenden Eindruck bei den Gästen hinterlassen.

Buchbar und erreichbar

Für René Skiba, Geschäftsführer Nördlicher Schwarzwald GmbH, eine wichtige Erkenntnis, die dazu helfen soll, "mit starken Betrieben die Region zu stärken". Als Fazit des Tages fasst er zusammen: "Das Gästeverhallten hat sich verändert. Die Digitalisierung hat Einzug in unser Leben gehalten und wir müssen mit unseren vielfältigen Erlebnissen für unsere Gäste buchbar und erreichbar sein." Eine Aussage, die auch Bürgermeister Christoph Schaack aus Sicht der Gemeinde Dobel begrüßt: "Man darf sich aus Sicht der Gastgeber mit dem Argument ›Ich habe ja noch meine Stammgäste‹ keinesfalls in einem ruhigen Fahrwasser wähnen." Im Zeitalter der Digitalisierung sind für ihn die vielseitigen Vernetzungen zu nutzen, um Stammgäste zu halten und neue Gäste zu akquirieren.