Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse vom Planeten Pluto. Foto: NASA-JHUAPL-SwRI/dpa

Nach ihrem Besuch beim Pluto schickt die Sonde „New Horizons“ nun immer schärfere und detaillierte Fotos zur Erde. Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind begeistert - und völlig überrascht.

Washington - Die Nasa-Sonde „New Horizons“ hat auf dem Pluto eine große eisige Fläche entdeckt. Die Oberfläche der Ebene, die auf einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten neuen Nahaufnahme des Zwergplaneten zu sehen ist, erinnere auf den ersten Blick an gefrorenen Schlamm, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa in Washington mit. Sie ist nach ersten Einschätzungen der Forscher wahrscheinlich noch keine 100 Millionen Jahre alt und wird wahrscheinlich immer noch von geologischen Kräften geformt. Auf der Ebene sind Schlieren zu sehen, die möglicherweise vom Wind stammen könnten.

„Dieses Terrain ist nicht einfach zu erklären“, sagte Nasa-Wissenschaftler Jeff Moore. Die Entdeckung „übertreffe alle Erwartungen“. Die Wissenschaftler tauften die Fläche, die mitten in einer Art hellem Herz auf der Oberfläche des Pluto liegt, „Sputnik-Ebene“.

Zuvor hatte die Sonde „New Horizons“ (Neue Horizonte) bereits mehr als 3000 Meter hohe, eisige Berge auf der Oberfläche des Pluto entdeckt und auch erste hochaufgelöste Fotos von den Monden Charon und Hydra zur Erde geschickt. Nach mehr als neun Jahren und fünf Milliarden Kilometern war „New Horizons“ am Dienstag als erster irdischer Flugkörper am Pluto vorbeigeflogen und hatte ihn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersucht.

Bis alle beim Vorbeiflug aufgenommenen Daten und Fotos zur Erde geschickt sind, wird es noch 16 Monate dauern. Nasa-Wissenschaftler zeigten sich aber schon jetzt begeistert von den ersten Entdeckungen. „Mit dem Vorbeiflug ist eine fast ein Jahrzehnt lange Reise zu Ende gegangen - aber der wissenschaftliche Ertrag beginnt gerade erst“, sagte Nasa-Manager Jim Green. „Die Daten von „New Horizons“ werden die Wissenschaft noch für Jahre befeuern.“ Die bisherigen Erkenntnisse seien nur der Anfang, sagte auch sein Kollege Alan Stern. „Es scheint jetzt schon klar, dass bei der Ersterkundung des Sonnensystems das Beste für den Schluss aufgehoben worden ist.“