Unser Ranking der KfZ-Zulassungen zeigt: Daimler bleibt das Lieblingsauto der Stuttgarter.
Stuttgart - In Stuttgart haben Autoverkäufer das Krisenjahr 2010 deutlich besser überstanden als im Bundesdurchschnitt. Das Lieblingsauto der Stuttgarter hat nach wie vor einen Stern auf dem Kühlergrill.
Es kann nur besser werden: So könnte das Motto der Kfz-Betriebe für das Jahr 2011 lauten. Denn 2010 sanken die Neuzulassungen bundesweit um 23 Prozent auf 2,92 Millionen. Auch in der Region Stuttgart sah es nicht besser aus. In Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen, dem Rems-Murr-Kreis und Göppingen sanken die Neuzulassungen um knapp 20 Prozent. Nur in der Landeshauptstadt ist es ein wenig anders. "Die Kfz-Betriebe in Stuttgart haben das Krisenjahr 2010 besser überstanden als die Betriebe in der Region und besser als die Kollegen im Bund", sagt Bernhard Schäufele, Pressesprecher der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart. Und er zieht damit eine positive Jahresbilanz. Denn in Stuttgart gingen die Neuzulassungen lediglich um knapp vier Prozent zurück.
"Der Privatkunde ist wichtig, aber nicht entscheidend"
Außerdem schürt der Dezember die Hoffnung, dass es im Jahr 2011 wieder aufwärtsgeht. "Im Dezember wurden 374 Fahrzeuge mehr zugelassen als im gleichen Monat des Jahres 2009", sagt Schäufele. Das sei ein Plus von 13 Prozent und könnte seiner Meinung nach die Trendwende einläuten. Zumal in Böblingen, Ludwigsburg und Göppingen im vergangenen Monat ebenfalls mehr Autos verkauft wurden als im Vorjahresmonat. Nur Esslingen und der Rems-Murr-Kreis sind leicht im Minus geblieben.
Daraus zieht Schäufele die Hoffnung auf ein besseres Jahr 2011. Denn der Dezember 2009 kann gut als Vergleichsmonat herangezogen werden. "Damals waren die Abwrackverkäufe schon weitgehend abgearbeitet", sagt er. Vielleicht erwarten auch deshalb mehr als vier Fünftel der Autohäuser und Kfz-Betriebe der Region eine gute Geschäftsentwicklung für das erste Quartal des Jahres 2011.
Gründe dafür, dass in Stuttgart die Neuzulassungen nicht so stark eingebrochen sind, findet Schäufele vor allem in den wirtschaftlichen Faktoren. Die Hersteller Porsche und Daimler seien mit ihrer Käuferstruktur stark auf den gewerblichen Bereich ausgerichtet. "Deshalb spielt es eine wesentliche Rolle, ob es der Wirtschaft gutgeht oder nicht", sagt er, "der Privatkunde ist wichtig, aber nicht entscheidend."
Sechs Prozent mehr Zulassungen als 2009
Das schlägt sich auch in den Verkaufszahlen der hiesigen Autobauer nieder. Nach Auskunft der Zulassungsstelle Stuttgart haben Daimler und Porsche im Vergleich zu den anderen deutschen Markenherstellern als einzige zugelegt. Allein von der Firma Daimler wurden in Stuttgart 17.529 Autos neu zugelassen. Das ist ein Plus von 500 Fahrzeugen. Auch von der Firma Porsche wurden knapp 340 Autos mehr zugelassen als noch 2009. Allerdings sind darin auch die Tageszulassungen der beiden Automobilhersteller enthalten.
Froh ist Bernhard Schäufele, dass die Kfz-Betriebe das Jahr 2010 einigermaßen unbeschadet überstanden haben. "Der Rückgang bei den Neuzulassungen hat sich nicht so stark auf die Betriebe ausgewirkt wie befürchtet", sagt er. Die große Insolvenzwelle sei ausgeblieben, weil vor allem Gebrauchtwagen und der Service das Geschäft gestützt hätten. Dennoch bleibe ein weinendes Auge. "Denn unter dem Strich bleibt natürlich ein Minus", sagt Schäufele.
Sechs Prozent mehr Zulassungen als 2009
Gerettet hat die Kfz-Betriebe der Region vor allem das Geschäft mit hochwertigen Gebrauchtwagen. "Das Ergebnis 2010 hat alle Erwartungen übertroffen", sagt Bernd Schäufele. Zwar seien die ersten beiden Monate des Jahres 2010 in diesem Bereich ebenfalls nicht so gut gelaufen. Doch dann habe sich das Geschäft deutlich erholt. Insgesamt 44.203 Pkw haben nach Angaben der Zulassungsstelle den Halter gewechselt. Das ist ein Plus von 2448 Fahrzeugen oder knappen sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2009. Sowohl der Service als auch die Gebrauchtwagen, davon geht Schäufele aus, werden sich auch 2011 stabilisierend auf die Betriebe und ihre Beschäftigten auswirken.
Am Ende des Jahres dürfen die Kfz-Betriebe dann vielleicht auf eine kleine Sonderkonjunktur hoffen: "Für Fahrzeuge mit gelber Plakette endet die Fahrerlaubnis in der Umweltzone Stuttgart am 31. Dezember 2011", sagt Schäufele. Da viele dieser Fahrzeuge noch nicht nachgerüstet worden sein, gehe er davon aus, dass viele Besitzer mit dem Ersatz des betreffenden Autos planen. Denn die Förderung für Partikelfilter ist mittlerweile ausgelaufen.