Interessiert hören die Gäste Helmut Vollmer (rechts) bei seinen kurzweiligen Ausführungen zu. Den Monatstreff organisiert hatte Werner Bauschert (Dritter von rechts). Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Forellenpark: Teilnehmer beim Monatstreff des SWV erfuhren viel über den Familienbetrieb auf Markung Neuweiler-Agenbach

Jüngstes Ziel des Monatstreffs vom Schwarzwaldverein Neuweiler (SWV) war der Forellenpark Kleinenztal. Dort erfuhren die Teilnehmer eine Menge über die Fischzucht und den Betrieb.

Neuweiler. Dementsprechend richtete Werner Bauschert – der den Tag organisiert hatte – herzliche Dankesworte an die Familie Vollmer.

Geschäftsführer Helmut Vollmer führte die Gruppe zu den Seen. "Wenn ich zu lange rede, bremsen Sie mich", meinte er. Niemand wollte seine lebendigen Erzählungen stoppen und keinem wurde die Stunde zwischen den Seen im Kleinenztal und durch die Betriebsräume zu lang.

Naturnahe Aufzucht ohne Betonteiche ist Vollmer wichtig

Rund 150 000 Portionen abgepackte Forellen verlassen jährlich den Familienbetrieb. Wichtig ist Helmut Vollmer, dass seine Quellgold-Forellen naturnah aufgezogen werden. Deshalb gibt es bei ihm keine Betonteiche, und die Fische können in den weiten, kleinen naturbelassenen Seen schwimmen. Dies führt zwar – im Vergleich zur industriell geprägten Zucht – zu einer vielfach längeren Aufzuchtzeit, aber auch zu einem natürlicheren Produkt. Dazu beitragen soll auch das Futter. Dieses wird in Südamerika aus dem Meer gefischt und in kleinen Kügelchen geliefert.

Die Fische mögen es auch, wie sich an ihren Sprüngen aus dem Wasser zeigt, wenn Vollmer eine Schaufel voll in den See wirft. Dazu kommt, dass es die Verschmutzung hemmt, denn es hinterlässt so gut wie keine sich festsetzenden Ausscheidungen oder gar chemische Substanzen. Die Zuchtforellen sind etwas größer als die Bachforellen, die sich ganz natürlich in nicht unerheblicher Menge in der benachbarten Kleinen Enz tummeln. Aus dieser fließt auch Wasser durch die Teiche des Forellenparks.

Zum Betrieb gehört eine Räucherei. "Da steckt aber eine Menge Arbeit drin, an die man gar nicht denkt", meinte eine Teilnehmerin, als man am Ende bei der Maschine stand, welche die Forellenfilets nicht nur vakuum verpackt, sondern auch automatisch wiegt und in drei Gewichtskategorien verteilt. Anschließend wandert die fertige Ware nach dem auszeichnen in den Kühlraum. Dort liegt sie nicht lange, sondern geht rasch in den Verkaufsraum oder an gewerbliche Stammkunden, die der Betrieb im Kleinenztal seit seiner Ansiedelung vor einem halben Jahrhundert dort beliefert.

"Heute liegt ein Schwerpunkt mit auf unserem Angelsee", erklärt Helmut Vollmer. Dort darf nämlich, wer möchte, seine Fische selber aus dem Wasser angeln und sie anschließend im Hofladen – wo es auch Anglerbedarf, Wildprodukte oder Honig gibt – nach Gewicht bezahlen. Viele werfen auch einen Blick auf die kleine Hobby-Gänsezucht von Schwester Cornelia Jäck oder das Wildschweingehege mit Jungen am südlichen Ende. Die Schwester versorgte auch zusammen mit der sage und schreibe 88 Jahre alten Mutter beider und Mitgründerin des Betriebs, Erne Vollmer, die Besucher mit einem Imbiss.

Besuchern wurde Größe der Gemarkung Neuweiler bewusst

So manchem Teilnehmer wurde anlässlich der Ausfahrt richtig bewusst, wie groß die Markung der Gemeinde Neuweiler mit ihren 50 Quadratkilometern ist. Organisator Werner Bauschert stammt vom Südende Zwerenberg, das bis zu Liegenschaften der Baiermühle reicht. Der Forellenpark Kleinenztal liegt noch ein ganzes Stück vor dem Nördlichen Ende, wo man von der Bundesstraße 294 aus talwärts rechts die Fassungen der vom Zweckverband Schwarzwaldwasserversorgung genutzten Babelesbrunnen auf der Grenze zu Würzbach erkennen kann.