Nur noch eine flache, etwa 30 Quadratmeter große Pfütze konnte dieser Tage vom Langecksee fotografiert werden. Foto: Schwarzwälder Bote

Dürre: Wo sich einst Enten tummelten, kann man inzwischen trockenen Fußes spazieren / Vor Jahren künstlich angelegt

Die Trockenheit greift überall um sich, auch in Neuweiler. Hier sind die Auswirkungen besonders deutlich am Langecksee zu spüren. Einst schwammen im reich gefüllten See Enten umher, heute ist davon nur noch ein kläglicher Tümpel übrig.

Neuweiler. Wäre ein Beweis notwendig, dass überaus trockene Zeiten auch dem Schwarzwald derzeit zu schaffen machen, der Langecksee in den Forsten der Gemeinde Neuweiler würde diesen liefern. Bis auf eine flache Pfütze war das Gewässer in den vergangenen Tagen ausgetrocknet – da änderte auch der teils heftige Regen wenig, da der meist vom trockenen Boden ringsum aufgesogen wurde. Die kleine Insel in der Mitte des einstigen Sees konnte trockenen Fußes erreicht werden, ohne dass die Schuhe schmutzig oder auch nur die Sohlen feucht wurden.

Der Langecksee ist ein künstliches Gewässer. Aber er ist aus der Natur heraus entstanden. Mit einem Damm, über den ein Waldweg führt und an dessen Rand bald Bänke zum Verweilen einluden, wurde er unter Regie des längst den Ruhestand genießenden Forst-Revierleiters Eugen Burkhardt im Gemeindewald angelegt. Das große Wasserbecken füllte sich 1983 durch einen von oberhalb kommenden, namenlosen Wasserlauf und umgebendes Einzugsgebiet erstmals von selber und hielt über Jahre den Wasserspiegel ganzjährig konstant. Ohne ordentliche Schneeschmelze und kräftige Niederschläge wird sich das Seebecken wohl kaum wieder einmal füllen oder gar der Überlauf anspringen. Schon in manchem der jüngsten Sommer erreichte das Wasser den Auslass nicht mehr.

Von ganz allein siedelten sich früher Enten an. Libellen schwirrten über die Wasserfläche. Im August 2010 berichtete ein Wanderer: "Auch wenn der Regen zur Zeit auf die Gemüter schlägt und die Schulkinder sehnsuchtsvoll nach der Sonne Ausschau halten, sorgt der Niederschlag dafür, das sich der nur zu Fuß zu erreichende Langecksee – welcher gut versteckt in Neuweilers Wäldern liegt – an Wasserstand gewinnt und sich so eine schöne Flora und Fauna entwickeln kann." Zu sehen war damals eine große Fläche mit roten und weißen Seerosen.

Seerosen nähren sich mehr schlecht als recht

Diese Pflanzen mit ganz vereinzelten Blüten nähren sich zumindest teils momentan noch so recht und schlecht von einem kleinen Rest Wasser. Um die etwa 30 Quadratmeter große, flache Pfütze, herrschte dieser Tage völlige Trockenheit. Zwar gab es Zeiten, in denen der Wasserspiegel etwas absank. Aber die bekam Forstrevierleiter Stephan Rückert mit einer Lehmpackung am Damm mit seinen Helfern meist in den Griff. Jetzt fehlt einfach das Wasser. Dies zeigt sich auch sonst im Distrikt Langeck in der Waldabteilung "Wildbader Miss". Der Name deutet von alters her auf ein Feuchtgebiet hin. Dort, wo früher um diese Zeit die Pilze sprießten, vertrocknet derzeit eher das Moos.

Ursprung der Teinach am nördlichen Ortsrand

In der Waldgemeinde ist der Ursprung der Teinach, die oberhalb der Falchenwiesen fast am nördlichen Ortsrand Neuweilers aus einem Sicker-Quellgebiet hervorgeht. Auch jedes andere der sechs Dörfer der Kommune hat "seinen" Bach. Bei Agenbach sucht sich – neben eher ortsfernen Bachläufen – das Enzlensbächle den Weg zur Kleinenz. Bei Oberkollwangen entspringt der Angelbach, der einst die bedeutende Grenze zwischen den Bistümern Speyer und Konstanz bildete. Eitelsbach und Niederer Brunnen finden von Breitenberg aus den Weg zur Teinach. Von Zwerenberg her speisen mehrere Quellen den Zwerchbach, der sich bei der Baiermühle mit dem Köllbach vereinigt. Mitten in Gaugenwald entspringt der Bruderbach.

Große künstliche Wasserflächen prägend

Unweit des Ortsrandes von Hofstett gibt es Quellen, die bei entsprechender Schüttung als namenloses Rinnsal in Richtung Kleinenz abfließen. Natürliche Seen bestehen im Gemeindegebiet Neuweiler allerdings nicht. Die größten künstlichen Wasserflächen auf der Markung prägen teils die Landschaft im Kleinenztal. Sie sind unterhalb der Bundesstraße 294 zu sehen, dienen dem Forellenpark Kleinenztal der Familie Vollmer und befinden sich auf Neuweilers Teilmarkung Agenbach.