Noch vor den jüngsten Regengüssen brachte der Breitenberger Roland Kübler den größten Teil seines Getreides ein. Foto: Klink

Keine Hagelschäden in Region Neuweiler. Landwirte bringen Getreide nahezu vollständig ein. Hafer steht noch.

Neuweiler - In der Region des Oberen Waldes ist das meiste Getreide eingebracht. Das regnerische Wetter sollte den Schlägen, wohl hauptsächlich Hafer, die noch auf den Feldern stehen, nicht allzu viel Schaden zufügen. Wichtig dabei ist, dass das schlechte Wetter nicht zu lange anhält.Rund um Neuweiler herrschen wegen der Höhenlage andere Bedingungen, als in der Landwirtschaft tiefer liegender Regionen. Deshalb kommt dem Saatzeitpunkt eine große Bedeutung zu. Dieser war im laufenden Jahr wegen des kalten Frühjahrs sowie kühlen Frühsommers ausschlaggebend dafür, dass die Erntezeit etwas nach hinten gerückt worden ist.

Laut Landwirt Jörg Mönch brachte der sehr trockene und heiße Juli allerdings eine merkliche Besserung der Lage, so dass im Oberen Wald fast eine normale Ernte möglich war. Mit einer Einschränkung: "Beim Mais haben wir große Ertragseinbußen, weil es nach der Aussaat zu lange richtig kalt war. Wintergerste, Raps, Weizen und Gerste sollten bis auf wenige Schläge, die später gesät worden sind, eingebracht sein, so dass der momentane Regen keinen nennenswerten Schaden anrichten wird", so Mönch dazu. Er selbst hat keinen Hafer ausgebracht, er rechnet allerdings damit, dass diese Getreideart wohl zum größten Teil noch auf dem Feld steht.

Dies bestätigt sein Kollege Wilhelm Stockinger aus Zwerenberg: "Bei uns steht der Hafer noch sowie der ein oder andere später gesäte Schlag." Er braucht das Getreide, das er anbaut und erntet, für den eigenen Betrieb: "Unser Korn wird quasi im Stall veredelt." Wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang, dass die Landwirte rund um Neuweiler in diesem Jahr auch viel Glück mit der Witterung gehabt haben: "Die Unwetter nach der großen Hitzeperiode haben bei uns praktisch keinen Schaden angerichtet. Wenn ich an die Landwirte im Raum Tübingen und Reutlingen denke, wird mir ganz anders. Sie haben den Hagel und Starkregen voll abbekommen."

Wilhelm Stockinger macht mit seinem landwirtschaftlichen Anwesen in Zwerenberg beim überregionalen Schülerprojekt "Lernort Bauernhof" mit. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, dass möglichst viele junge Menschen einen Eindruck davon bekommen, wie Landwirtschaft funktioniert. Erfreulich dabei ist, wenn diese Bemühung auf Interesse stößt. "Wir haben uns sehr gefreut, als gleich zwei Schüler, die uns über ›Lernort Bauernhof‹ kennengelernt haben, bei der Heidelbeerernte kräftig mitgeholfen haben", erzählt Stockinger.

Das meiste Getreide ist also eingebracht in der Region Oberer Wald, für übrig gebliebene Reste sieht der Landwirt keine größere Gefahr: "Der Regen wird schon einmal aufhören, damit wir das restliche Korn, vielleicht noch im August, ernten können."