Schlüsselfertig ist im Neuweiler Baugebiet "Steigäcker" noch nichts. Das Verfahren dauert an. (Symbolfoto) Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com

In Neuweiler sorgt das Neubaugebiet "Steigäcker" immer wieder für Schlagzeilen. Im Gemeinderat wurden jüngst die Themen Regen und Abwasser behandelt. Ein anwaltliches Schreiben von Gegnern wird laut Bürgermeister bald behandelt.

Neuweiler - Das Baugebiet "Steigäcker" in Neuweiler beschäftigt nach wie vor Gemeinderat, Bürgermeister und Bürger der Kommune. Erst unlängst befasste sich der Gemeinderat abermals mit dem Neubaugebiet. Dieses Mal ging es um die Frage des Regen- und Abwassermanagements. Im Kern der Diskussion stand die Möglichkeit, das unebene Gelände in einzelnen Bereichen aufzufüllen, um damit das Abwassermanagement zu regeln. Alternativ müsste dann der Einsatz einer Pumpe empfohlen werden, die dann für trockene Füße in den Eigenheimen sorgen kann, erklärten die Projektplaner der Firma Gauss.

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Das Ziel: Regen- und Abwassermanagement attraktiv und kosteneffizient für die 40 Bauplatzinteressenten gestalten. Gemeinderätin Doris Hammann konnte sich noch nicht so recht vorstellen, wie das Gelände nach dem Auffüllen aussehen solle, meinte aber: "Ich bin gespannt."

In einer dann doch eher zähen Diskussion, ob man das neue Investitionsrisiko eingeht oder nicht, kam dann neue Hoffnung auf. Man setzt darauf, dass die "Häuslebauer" zur Lösung des Problems beitragen – zum Beispiel, indem der Aushub vom Terrassen- oder Kellerbau zur Aufschüttung an bestimmten Stellen genutzt werden kann. Schlussendlich stimmte das Gremium für die Anfülllösung.

Mangel an Informationen schonungslos beklagt

Weniger zufrieden mit der Gesamtsituation waren allerdings die anwesenden Zuhörer, viele davon direkt vom Gebiet betroffene Anrainer. In der Bürgerfragerunde beklagten diese schonungslos den Mangel an Information, gerade was die dann doch enge Zufahrtssituation im Zwerenberger Weg angeht. Bürgermeister Martin Buchwald beschwichtigte, verwies auf die Notwendigkeit einer ordentlichen Verfahrensweise und fand dafür bei vielen Gemeinderäten auch Rückendeckung.

Bezug zu anwaltlichem Schreiben genommen

Diese Haltung bekräftigte der Bürgermeister jüngst nochmals auf Anfrage unserer Zeitung und nimmt auch Bezug auf ein anwaltliches Schreiben, das betroffene Anwohner vor einiger Zeit ans Rathaus gesandt hatten: "Auch dieser Brief fließt in die Behandlung der Stellungnahmen mit ein", versprach Buchwald. Im Übrigen sei das ja bei jedem Bebauungsplanverfahren so, dass dann an vorgesehener Stelle alle Anregungen und Kritik besprochen und abgewogen werde.

Außerdem, meinte der Neuweiler Verwaltungschef, könne man ja nicht nicht planen, nur weil ein paar Häuser an das neue Baugebiet angrenzen. Und überhaupt sei die Liste der Interessenten quasi übervoll, die Größe des Gebietes also ebenfalls passend.

Beim Blick auf die Interessentenliste freut sich Buchwald: "Viele Anfragen kommen aus der Gemeinde selber." Klar seien auch aus anderen Gefilden interessierte Häuslebauer auf den Plan getreten, doch Buchwald betont, dass es eben auch Bauland für die eigene Bevölkerung brauche.

Richtlinien zur Bauplatzvergabe

Eine mögliche Lösung, um das sicherzustellen, hat er da schon in Aussicht: "Wir müssen da Richtlinien schaffen, ähnlich wie in Wildberg oder Neubulach." Und diese Richtlinien (Anm. d. Red.: für die Bauplatzvergabe) müssten "unbedingt" noch vor dem Verkaufsstart des Gebietes "Steigäcker" ausgearbeitet werden. Doch da hat man noch etwas Zeit: Bis Jahresende will man zumindest den planungsrechtlichen Teil abgeschlossen haben.

Der Verkaufsstart der Bauplätze ist dann noch in weiter Ferne. Buchwald kalkuliert unter Zuhilfenahme eines eher grobkörnigen Zeitstrahls frühestens mit Mitte Herbst 2022. Die Behandlung der Stellungnahmen soll bereits in der Juli-Sitzung des Gemeinderates erfolgen.