Die Schindelfassade der künftigen soziokulturellen Begegnungsstätte in Gaugenwald muss komplett erneuert werden. Foto: Stocker

Schindelfassade des alten Rathauses wird nun doch komplett erneuert. Verein bringt sich noch mehr ein.

Neuweiler-Gaugenwald - Weithin sichtbar sind bereits die Bauarbeiten am alten Rathaus in Gaugenwald (wir berichteten). Doch schon beim Start der Maßnahme, die das historische Gebäude zu einer soziokulturellen Begegnungsstätte machen soll, zeigten sich größere Schäden in der Bausubstanz, als zunächst angenommen.

Vor allem die Schindelfassade relativierte den ursprünglichen Eindruck. "Nach dem Abnehmen von Teilflächen der Verschindelung ist festzustellen, dass die Brettschalungen teilweise nicht mehr verwendbar sind", informierte Architekt Fritz Kempf vom ausführenden Nagolder Büro "Dorner + Partner". Er berichtete von unterschiedlichen Brettstärken der einzelnen Schindeln, die zwischen zehn und 15 Millimeter messen. Deshalb sei eine Ausbesserung von Teilflächen, wie bisher beabsichtigt, nicht mehr sinnvoll. Kempf schlug eine generell neue Schindelfassade mit durchgehend 24 Millimeter Brettstärke vor.

Mit rund 11.400 Euro ist die Erneuerung vom ausführenden Unternehmen veranschlagt worden. Die Kosten beinhalten darüber hinaus den Austausch der so genannten Pfettenköpfe. "Sie sind an beiden Giebelseiten marode und nicht mehr tragfähig", sagte der Architekt zum Zustand der unter dem Dachvorsprung angebrachten waagrechten Trägerenden. "Seitens des Vereins wurde zwischenzeitlich zugesagt, die alte und defekte Bretterfassade selbst zu entfernen", berichtete Bürgermeister Martin Buchwald von Eigenleistungen der Mitglieder von "Gaugenwald e.V.". Dadurch werden zuvor veranschlagte Kosten eingespart. "Damit wir mit dem vermutlich nicht ausreichenden Budget von 190.000 Euro auskommen, hilft der Verein gerne mit", betonte Karin Schmidt in Aussicht. Dadurch sollen Kostenüberschreitungen in angemessenem Rahmen gehalten werden.

Denn Buchwald hatte weitere Mehrkosten zu vermelden, die sich auf Fenster bezogen. So wurden im Zuge der Fassadensanierung zusätzliche defekte Fenster ausgemacht. "Deren Erneuerung kostet etwa 2700 Euro", informierte der Bürgermeister über den Zustand dreier Bauteile im Raum der großen Waage. Während sich Gemeinderat Markus Stoll deshalb für einen Austausch auch der drei dann verbleibenden Bühnenfenster aussprach, hielt Werner Stockinger aufgrund der fehlenden Beheizung dagegen und plädierte für den Erhalt der bisherigen Fenster. Letztlich entschied sich das Gremium für die Erneuerung aller Fenster. Damit fallen zusätzliche Kosten von rund 6000 Euro an.