Die Vorsitzenden Markus Stoll und Dietmar Bruder (links) mit Geehrten und Gewählten sowie den neuen Ehrenmitgliedern Karl Heinz Kugele, Philipp Stoll sowie Horst Gauß (Bildmitte). Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Dietmar Bruder macht als Vorsitzender des SV Oberkollwangen weiter / Rolf Hammann scheidet aus

Was macht ein Fußballverein mit großer Tradition – ohne eigene Mannschaft? Eine Frage, mit der der Vorsitzende Dietmar Bruder die Mitglieder des SV Oberkollwangen am Ende einer sehr gut besuchten Hauptversammlung in das Geschäftsjahr 2019 entließ.

Neuweiler-Oberkollwangen. "Der SVO ist eine große Familie, wenn alle mitmachen kann jeder seinen Spaß haben", versicherte der Vorsitzende Bruder. "Gedanken machen und Ideen einbringen", so sein Credo. In der Zukunft sieht er für den SV Oberkollwangen vor allem in der Nachwuchsarbeit eine Herausforderung. Die Zahlen von Jugendleiter Helmut Schaible stimmten alarmierend.

Spielgemeinschaft in der Jugend muss erweitert werden

Nachdem das ehemalige "Prunkstück SVO I" längst Geschichte ist und man als Spielgemeinschaft mit dem FC Neuweiler fusionierte, reicht es bei der Jugend auch mit dem FC Neuweiler und dem SV Breitenberg nicht mehr für einen Spielbetrieb. "Wir sind jetzt noch mit dem SC Neubulach zusammengegangen", berichtete Schaible, der aktuell mehr Trainer als Jugendliche in die Spielgemeinschaft einbringt. "Unter den knapp 200 Mitgliedern sind 120 vierzig Jahre oder älter", stellte Rolf Hammann in seinem letzten Bericht als Schriftführer fest. Nach 38 Jahren in unterschiedlichen Funktionen kündigte er das Ende seiner Zeit im Vorstand an.

Positive Zahlen bekamen die Mitglieder von Schatzmeisterin Anita Gauss – trotz notwendiger Investition in einen neuen Rasenmäher – mit einem Plus im vierstelligen Bereich zu hören.

Mehrere Aufstiege innerhalb von sechs Jahren

Der Vorsitzende berichtete von einer Reihe gelungener Veranstaltungen von Glühweinfest über Heimspiel mit Schnitzeltag bis Preisbinokel. Ein Dankeschön ging an die Helfer beim "Flascheneinsetzen". "Das war anstrengend, wir hatten jedoch eine tolle Gemeinschaft", blickte Bruder zurück.

Auch darauf, dass der SVO mit seiner Sportanlage eine angesagte Adresse ist. "Wir hatten sogar eine Mannschaft aus der Pfalz zu Gast, die hier ein Trainingslager abgehalten hat", berichtete Bruder.

Sportlich beschrieb er die Relegation als Höhepunkt und den Klassenerhalt in der Bezirksliga als "phänomenal". "Darüber wird man noch in Jahren reden", stimmte er mit Trainer Thomas Carle überein, dem er in den sechs Jahren eine beeindruckende Arbeit mit dem Aufstieg von der Kreisliga B bis in die Bezirksliga bescheinigte. Sorgen bereitet ihm die Situation bei den Schiedsrichtern. "Aktuell können wir keinen stellen, es wäre für uns sehr hilfreich wenn sich jemand dazu bereit erklären würde".

"Ein Verein ohne eigenen Spielbetrieb hat es besonders schwer", zitierte Doris Hammann in Vertretung von Martin Buchwald dessen Grußwort. "Wenn drei Vereine keine Mannschaft mehr zusammenbringen, kann sich jeder die Auswirkungen ausrechnen".

Wahlen

  Die Wahlen von Dietmar Bruder (Vorsitzender), Markus Stoll (stellvertretender Vorsitzender) sowie der Beisitzer Jörn Lörcher, Heiko Wehrmann und Michael Lutz, die sich für zwei weitere Jahre bereitstellten, gingen einstimmig über die Bühne.

  Neu ist Robin Huisel für Rolf Hammann als Schriftführer sowie Wolfgang Züffle und Marina Wehrmann für Horst Gauss und Johannes Lörcher als Beisitzer. Von den beiden Kassenprüfern Edmund Hauser und Karl Heinz Kugele schied Kugele aus, für ihn kam Natalie Lutz nach.

Ehrungen

Einen breiten Rahmen nahmen die Ehrungen ein.

 Drei neue Ehrenmitglieder:

Philipp Stoll bekam für 60 Jahre Mitgliedschaft die Ernennung zum Ehrenmitglied mit Geschenkkorb überreicht. Die nach 30 Jahren aus dem Vorstand verabschiedeten Horst Gauss und Karl-Heinz Kugele wurden ebenfalls mit der Ehrenmitgliedschaft und einem Geschenkkorb gewürdigt.

 Die Ehrennadel in Gold (50 Jahre) erhielt Rudi Lörcher, seit 40 Jahren (Ehrennadel in Silber) kann der Verein auf Dieter Schaible, Markus Stoll, Andreas Lutz, Jörg Lörcher und Edmund Hauser bauen. Bronze für 25 Jahre ging an Jürgen Braun.

 Die Spielerehrennadel in Silber (20 Jahre) wurde an Heiko Wehrmann und Benjamin Greule verliehen. Markus Stoll zeichnete den Vorsitzenden Dietmar Bruder mit der Verdienstehrennadel in Silber für seine 15-jährige Tätigkeit (Jugendleiter, ab 2005 Vorsitzender) aus.

 Der Schlusspunkt blieb Jürgen Prchal vorbehalten, der SVO-Jugendbetreuer Jochen Lörcher mit der neu geschaffenen WSJ-Ehrennadel in Bronze ehrte. "Die ersten fünf Jahre sind ganz wichtig, wer die übersteht, der bleibt uns erhalten", lobte der Chef der Sportkreisjugend.