Gerade im Ortsteil Zwerenberg gibt es viele Kinder und in Zukunft Engpässe bei den Betreuungsplätzen. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Betreuungsplätze drohen knapp zu werden / Zuschuss zum Neubau wird nochmals beantragt

Die Kinder werden in Neuweiler und Teilorten immer mehr in den kommenden Jahren. Allmählich gehen die Betreuungsplätze zur Neige. Jetzt sucht man händeringend nach Alternativen, denn ein Zuschuss für den Neubau lässt auf sich warten.

Neuweiler. Kinder sind für eine Gemeinde in der Regel etwas Schönes: neue Bürger, Leben in der Gemeinde und junge Familien. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass man dann auch ausreichend Betreuungsplätze für die Kinder bereitstellen muss.

Und das ist genau das Problem in Neuweiler. Die Plätze reichen nämlich hinten und vorne nicht. Das zeigte jetzt die Kindergartenbedarfsplanung im Zuge der jüngsten Gemeinderatssitzung. "Ab 2020 schaffen wir das nicht mehr", blickte Neuweilers Bürgermeister Martin Buchwald düster in die Zukunft. Denn aktuell können in den drei Kindergärten in Neuweiler, Zwerenberg und Breitenberg 103 Kinder aufgenommen werden. Die Schwierigkeit daran: Bereits ab dem 1. Juli 2020 rechnet man mit 112 Kindern, zum 1. Juli 2021 sogar mit 120. Das würde die Kapazitäten sprengen.

Bereits im Februar Thema

Das sah auch Rätin Doris Hammann so: "Unsere Kindergärten sind jetzt schon rammelvoll. In Zwerenberg läuft das aus dem Rahmen, da muss man zwei Jahre überbrücken." Denn dann, nach den Sommerferien 2022, rechnet man mit einem Rückgang der Kinderzahlen auf 78.

Eigentlich hätten alle Probleme mit dem geplanten Aus- und Neubau an der Waldschule in Neuweiler gelöst sein sollen. Doch der Zuschussantrags für Mittel aus dem Ausgleichsstock wurde mündlich abgeschmettert. Jetzt versucht man es im November nochmals. 2,5 Millionen Euro soll die gesamte Maßnahme kosten. Sie wurde bereits im Februar durch den Gemeinderat gewunken. Doch ohne Zuschuss verzögert sich der Bau.

"Wir können da vielleicht noch sechs Monate zuwarten, müssen dann aber echt schauen, wie wir weitermachen", erklärte Bürgermeister Buchwald. Zur Not müsse man die Situation eben ohne Zuschuss in den Griff bekommen. "Das ist aber fast nicht zu leisten", sah Buchwald die Situation im Gespräch mit unserer Zeitung am Donnerstag realistisch, klagte aber auch: "Du bist da ja als Gemeinde in der Pflicht da, die Plätze irgendwie zur Verfügung zu stellen. Da sind wir in einer echten Zwickmühle." Immerhin ein Lichtblick in der Kindergartenthematik ist die Schaffung einer zusätzlichen Kleinkindgruppe im Ortsteil Breitenberg. Nichtsdestotrotz ist die Situation weiter angespannt, das wurde auch im Gremium deutlich. Ob man die Kinder nicht zwischen den Gruppen verschieben könne, um die angespannte Lage aufzulockern. "Das verschiebt das Problem ja nur", entgegnete Buchwald. Rat Anton Höschle holte da schon grundsätzlicher aus: "Wir sollten mal ein richtiges Konzept ausarbeiten. Wir bekommen hier im Gemeinderat immer wieder die Zahlen in der Bedarfsplanung vorgelegt, aber wir sollten mal einen Plan hinbekommen."

Lösung nicht in Sicht

Rätin Hammann musste da ein Stück weit widersprechen: "Das kann man ja nicht planen oder abschätzen, wie viele Kinder es gibt." Sie habe in ihrer langjährigen Tätigkeit im Rat auch schon erlebt, dass neue Gruppen geöffnet und kurz später wieder geschlossen worden seien. Eine sofortige Lösung zeichnet sich also nicht ab. Buchwald fasste dann zusammen: "Wir haben Schwierigkeiten mit dem Zuschuss und dem Geld und wissen, dass die Kinderzahlen steigen. Da müssen wir uns im Gemeinderat noch mal auf eine klare Linie einigen."

Eine Möglichkeit wären im äußersten Notfall auch Container, die als Provisorium fungieren und die Kinder beherbergen. "Da gibt es ja auch Modelle, die zwar etwas mehr kosten, aber gut zehn Jahre halten", überlegte Buchwald. Wenn es blöd läuft, wird das auch nötig. Denn in die aktuelle Bedarfsplanung sind die beiden neuen Baugebiete noch nicht eingerechnet.