Freizeit: Schwarzwaldverein Neuweiler begeistert mit Genusswanderung / 200 Prozent Steigerung: deutlich mehr Besucher

Wer zu einer Genusswanderung eingeladen wird, denkt wohl an eine Wanderung an frischer Luft im Wald. Beim Schwarzwaldverein Neuweiler erlebte man zudem kulinarischen Genuss. An sieben Stationen bewiesen die Wanderer Geschick und Wissen.

Neuweiler. Auf der drei Kilometer langen Strecke wurden die Teilnehmer immer wieder positiv überrascht: Mit Einfallsreichtum, viel Hingabe und Witz gestalteten die Vereinsmitglieder die Stationen.

Gestartet wurde im Heimatmuseum. Die zweite Vorsitzende Marianne Noe, Tanja Mohrlock und die beiden jungen Vereinsmitglieder Allegra sowie Madeleine empfingen mehr als 60 Teilnehmer mit einem leckeren Smoothie. Dazu stellten sie die Frage, wie viele Heidelbeertreffen im Heimatmuseum ausgestellt wären. Logisch – man konnte das Rätsel nur lösen, wenn man die sehenswerten und geschichtsträchtigen Räume durchschritt. Schon alleine der Weg durch dieses liebevoll hergerichtete und imposante Neuweiler Kleinod war das geringe Antrittsgeld wert.

Dorfgemeinschaft Zwerenberg bietet Bauernhofeis an

Beim Blumenlädle Klink fanden die Wanderer ein Kunstwerk vor, das aus einzelnen Blumengefäßen zusammengesetzt war.

Zu schätzen war die Anzahl der einzelnen Tonkrüge. Wie an allen Stationen wurden wertvolle Punkte vergeben. Am Ende war ein Preis zu gewinnen. Ursula Klink und ihr Team überraschte die Ratenden mit Rosenküchle und einem vorzüglichen Himbeerdrink.

Marianne Noe war ebenso froh wie stolz, dass in diesem Jahr die Freunde von der Dorfgemeinschaft Zwerenberg dabei waren. Die Zwerenberger boten am Backhäusle ein Bauernhofeis an. Ob Weidemeise, Grünspecht, Haubenlerche oder gar der Heckensänger heimische Vögel seien, war für manch einen dann doch eine sehr harte Quiz-Nuss.

Weiter ging’s in die weite Natur – ins Wiesenparadies. Eigentlich war man schon ziemlich satt nach den ersten Leckereien. Dennoch: Kaffee und Muffins in verschiedensten Arten gingen dann doch noch. Dazu stellten junge Vereinsmitglieder mitten auf einer Wiese mit traumhafter Aussicht die nächste Aufgabe. Was war in Leinensäckchen zu ertasten?

An der Neubannhütte wurde es deftig. Der angekündigte Schwabenstreich stellte sich als kulinarischer Höhepunkt heraus. Linsen, Maultaschen, Kartoffelsalat und Saitenwürstle, serviert in der biologisch abbaubaren Schwabenschale, waren ein Gaumenschmaus für sich. Die Mitglieder Michaela Mast und Mariola Ungemach hatten hervorragende Arbeit am Herd geleistet. Hartmut Mast, Vorsitzender des 400 Mitgleider starken Vereins, servierte einen Schluck selbst gebrauten Weizenbieres nebst einem kleinen Schnäpsle. Um das Büchsenwerfen kam aber keiner der Punktejäger herum.

Barbara Burkhardt am Waldhäusle kredenzte eine "kalte Inge". Zu diesem süffigen Ingwergetränk schmeckte die Kostprobe selbst produzierten Honigs wie ein süßes Gedicht. Einen Korb freihändig auf dem Kopf über eine mehrere Meter lange Strecke hin und zurück zu tragen, forderte besondere Geschicklichkeit und sorgte für manchen Lacher. Besonders dann, wenn es mal schief ging.

Hexe serviert gemeinsam mit Waldschrat kalte Gemüsesuppe

Noch tiefer im Wald war es gar nicht einfach, zwölf Sätze immer einem Märchen zuzuordnen. Kostprobe: "Was macht mein Kind, was macht mein Reh, nun komm ich noch diesmal und dann nimmermehr". Ein wahrhaftiger Waldschrat und seine (Kräuter-)Hex schöpften aus einem großen Kessel kalte Gemüsesuppe. Eine leckere Gazpacho auf Neuweilerisch sozusagen.

Am Schützenhaus lockten die Schützen mit gebratenen Maultaschen zum Abschlusshock. Nichtwanderer trafen mit Wanderern zusammen. Immerhin wollten diese erfahren, wie sie im Wettbewerb abgeschnitten hatten. Zudem lobten Sponsoren drei Preise für die Erstplatzierten aus.

Die Organisatorin Noe zeigte sich ebenso glücklich über eine gestiegene Teilnehmerzahl von beachtlichen 200 Prozent gegenüber der vorigen Genusswanderung.

Noe und Mast erhielten viel Beifall, als sie andeuteten, dass der Schwarzwaldverein in zwei Jahren wieder zur Genusswanderung einladen könnte. Die Motivation aller Helfer, der beteiligten Firmen und Vereine stimmt ohnehin. "Mer wollet was für d’ Leut’ mache, damit die ä Freud hän". Dieses Mal ging dieses Motto voll auf. Die Menschen aus nah und fern hatten viel Freude.