Mietwohnungen sind auch in Neuweiler recht rar. Daher plant man jetzt auf dem ehemaligen Platz des Gasthauses Krone einen Bau mit mehrereren Stockwerken und zusätzlichem Wohnraum. Details kommen aber erst im weiteren Verfahren. Symbolfoto: Spata/dpak Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnraum: Neuweiler Gemeinderat findet angedachtes Gebäude zu wuchtig / Vorvertrag kommt aber durch

Das Thema Bauen und Wohnen ist immer heiß diskutiert und emotional besetzt in Neuweiler. Das weiß man nicht erst seit dem abgelehnten Baugebiet in Zwerenberg. Jetzt soll ein Mehrfamilienhaus in Neuweiler entstehen. Die Meinungen dazu gehen im Gemeinderat auseinander.

Neuweiler. Auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthauses "Krone" in Neuweiler an der Nagolder Straße will der Eigentümer ein Mehrfamilien-Mietwohnhaus bauen. Dem Neuweiler Gremium wurden Entwurfspläne hierzu vorgelegt. Das mehrstöckige Gebäude soll sich in die mit Einfamilienhäusern bebaute Umgebung einreihen. Eine Vorbesprechung mit dem Landratsamt Calw ergab, dass bei einer möglichen Überplanung des Bereichs als Voraussetzung für eine Bebauung auch die auf dem Grundstück befindliche Wasserleitung verlegt werden müsse.

Wasserleitung verlegen Aufgabe der Gemeinde

Dies ist Aufgabe der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Martin Buchwald und verwies auf den städtebaulichen Vorvertrag mit dem Vorhabensträger, also dem möglichen Bauherrn. Dieser Vertrag regelt, dass die anfallenden Kosten für die hierfür notwendige Änderung des Bebauungsplans "Kronengrund" von ihm getragen werden. Das Büro Küster in Reutlingen übernimmt den Auftrag der Überplanung.

Seitens der Ratsmitglieder wurde der mächtige Bau aufgrund seiner Höhe kritisiert. Gemeinderätin Doris Hammann als unmittelbare Nachbarin widerstrebt der Gebäudeblock und sie möchte diesen Bau nicht mitten im Dorf haben. Im Neubaugebiet wäre es ihr lieber, "da sieht’s keiner", begründete sie ihre Nichtzustimmung.

Da Bürgermeister Buchwald das Vorhaben gerne "in die richtige Schiene eintakten" möchte, sammelte er die unterschiedlichen Meinungen zum Projekt ein, betonte jedoch, dass in dieser Gemeinderatssitzung lediglich der städtebauliche Vorvertrag zu beschließen sei. Rainer Dörich sprach sich gegen ein Flachdach und für maximal drei Etagen aus, fand den Entwurf des Gebäudes nicht gelungen. Dem schloss sich Ratskollege Anton Höschle an, schlug alternativ eine stufenweise Stockwerksverschiebung mit drei bis vier Etagen vor, Bedarf für Mietwohnraum sei schließlich genügend vorhanden.

Satteldach passender zum Ortsbild

Für Jonathan Stockinger wäre ein Satteldach passender zum Ortsbild, er war aber hin- und hergerissen, da er das Gebäude nicht schön findet.

Flächenverbrauch im Auge behalten

Er sagte, dass man in Zukunft jedoch den Flächenverbrauch im Auge behalten solle. Jochen Lörcher passte der "Bunker" ebenfalls nicht. Ronnie Waidelich erwähnte, dass er bereits mit dem möglichen Bauherrn gesprochen habe und dieser für Planänderungen offen sei und wissen möchte, was baulich möglich wäre. Er sprach sich dafür aus, dem Grundstückseigentümer eine Rückmeldung zu geben, dass ein solches Bauvorhaben mit einer guten Lösung realisierbar sei.

Reinhard Kussack fand den vorgelegten Planentwurf optisch nicht gelungen, allerdings sollte man sich mit dem Bauherrn einigen, mit der Zeit gehen und das Vorhaben terrassenförmig konzipieren.

Da die Gemeinde das Vorhaben planerisch in der Hand habe, so Bürgermeister Buchwald, war es ihm wichtig, hierzu im Gremium Meinungen zu sammeln. Abschließend wurde der städtebauliche Vorvertrag vom Gremium aber dann doch abgesegnet.