Die Tiefbauarbeiten für das Glasfasernetz sollen im Februar beginnen. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schnelles Internet für Oberkollwangen kommt Ende 2019 / Besitzer müssen Anschlüsse selbst ins Haus holen

Bis Herbst nächsten Jahres soll jeder in Oberkollwangen in den Genuss super-schnellen Internets kommen. Zurzeit ist der Ort noch ein weißer Fleck auf der Internetkarte, von akzeptablen Internetgeschwindigkeiten können die meisten Bürger nur träumen.

Neuweiler-Oberkollwangen. Erschwerend kommt hinzu, dass selbst der Mobilfunk nur lückenhaft funktioniert. Das soll sich jetzt ändern, denn für etwa eine dreiviertel Million Euro will die Gemeinde Neuweiler Glasfaser bis an jedes Grundstück in Oberkollwangen legen lassen.

Startschuss im Februar

Die Tiefbauarbeiten für das Glasfasernetz sollen im Februar beginnen, erklärten die Gemeinde und alle beteiligten Partner bei einer Infoveranstaltung. Im Sommer nächsten Jahres soll dann das Glasfaser verlegt werden, so dass die jeweiligen Hausanschlüsse installiert werden können und das Netz bis Jahresende in Betrieb gehen kann.

Die Gemeinde setzt dabei auf die neueste Glasfasertechnologie, die es ermöglicht, Glasfaser bis ins Haus zu legen. Damit werden Übertragungsverluste vermieden, die entstehen können, wenn gebräuchliche Hausanschlüsse über Kupferdraht oder gar Telefonleitungen am Verteilerkasten hängen.

Allerdings baut die Gemeinde nur bis an die Grundstücksgrenze, was bedeutet, dass die Hausbesitzer ihre Glasfaser selbst ins Haus holen müssen. Die Kosten dafür sind nicht unerheblich: Ein Hausanschluss, der nicht mehr als acht Meter von der Grundstücksgrenze liegt, kostet schon 1400 Euro, jeder weitere Meter 90 Euro. Dazu kommt natürlich noch die Mehrwertsteuer. Und diese Preise gelten nur während der Bauphase, bei späteren Hausanschlüssen können Mehrkosten entstehen, erklärten die Verantwortlichen.

Dass sich so eine Investition für jeden Haushalt lohnt, hoben die Vertreter der Netzwerkbetreibergemeinschaft hervor: "Der Glasfaserhausanschluss wertet ihre Immobilie auf", sagt Alexander Siebnich von der Brain4kom AG, die zusammen mit der Sparkassen-IT und dem Landkreis Calw das NSW-Netz betreibt.

Zukunftsicheres Netz

Das Netz sei zukunftssicher, erklärt Siebnich. Seine Firma biete zur Zeit Verbindungen bis 400 Mbit pro Sekunde an, aber technisch bestünde die Möglichkeit bis ein Terrabit pro Sekunde übertragen zu können.

Das Netz in Oberkollwangen schließt sich an das Backbone-Netz des Landkreises Calw an und erfüllt somit die Voraussetzungen zur Förderung kommunalen Breitbandausbaus.

Das Land bezuschusst das Oberkollwanger Netz mit knapp 250 000 Euro. Weiter finanziert wird das Vorhaben über Steuern und Einnahmen aus der Forstwirtschaft. Die Gemeinde, wie auch der Landkreis Calw, erhalten einen Anteil der monatlichen Verbindungsgebühren vom Internetprovider.