In der Ortsmitte von Neuweiler soll eine öffentliche Ladesäule für Elektromobilität errichtet werden. Foto: Woitas Foto: Schwarzwälder Bote

E-Carsharing: Einstieg mit Fahrzeug eines örtlichen Händlers / Ladesäule in Ortsmitte vorgesehen

Einhellig stimmte der Neuweiler Gemeinderat für den Einstieg ins E-Carsharing. In der Sitzung des Gremiums stellte die Energie Calw (ENCW) die Anschaffung eines gesonderten Elektrofahrzeugmodells in Aussicht.

Neuweiler. "Auf Wunsch des Bürgermeisters, einen örtlichen Anbieter zu berücksichtigen, sind wir derzeit dafür in Verhandlungen", berichtete Ricarda Becker, Managerin Geschäftsentwicklung Elektromobilität bei der ENCW. Darauf soll auch das Logo der Gemeinde Neuweiler angebracht werden.

Bei Etatberatungen berücksichtigt

Während die ENCW die Investitionskosten für das Fahrzeug und dessen Versicherung trage, setze sie eine Ladesäule in der Gemeinde voraus. Und deren Einrichtung war Grundlage der Beratung im Gremium. "Wir haben dies bei den Haushaltsplanungen berücksichtigt, und es besteht die Möglichkeit, hierfür einen Landeszuschuss von 60 Prozent zu erhalten", sagte Bürgermeister Martin Buchwald. Die Kosten für die Ladestation inklusive Tiefbauarbeiten und Systemanschluss beliefen sich auf rund 12 000 Euro. "Die Sparkasse Pforzheim Calw hat signalisiert, sich an den Kosten für die Ladesäule zu beteiligen", ließ Becker außerdem wissen.

Sie betonte, dass die ENCW nicht in Wettbewerb mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) treten wolle. Vielmehr solle das Carsharing als Ergänzung, speziell an den Wochenenden, dienen. "Vor allem in einem Landkreis mit ländlicher Struktur wollen wir damit die Mobilität stärken." Der Stromanbieter habe sich zum Ziel gesetzt, bis Jahresende 140 Ladepunkte flächendeckend im Landkreis und darüber hinaus zu installieren.

Voraussetzung sei die Bereitstellung eines öffentlichen Platzes zur Errichtung einer Ladesäule. Der Zuschuss aus dem Bundesprogramm "Förderrichtlinie Saubere Luft ›Elektro-Mobil‹" sei außerdem möglich, weil in dem zugrundegelegten Raster im Umkreis von zehn Kilometern keine Ladesäule installiert sei. "Ziel der Förderung ist ein Netz von Ladestationen in dieser Entfernung", stellte die ENCW-Vertreterin zudem ein sechsjähriges Monitoring in Aussicht. Die Kommune sei angehalten, immer wieder wegen der Sauberkeit einen Blick in das Fahrzeug zu werfen. Unterdessen regle ein Rahmenvertrag mit potenziellen Nutzern generell den Zustand des Autos sowie die Voraussetzung, einen gültigen Führerschein zu besitzen. Buchungen sind via App, Telefon oder Internetportal möglich. "Fahrer erhalten von uns eine Karte, mit der das Fahrzeug nach der Buchung geöffnet werden kann. Wir weisen auch gerne vor Ort in die Handhabung ein", erläuterte Becker.

"Grundsätzlich halte ich das Angebot für gut, aber für unsere Ortsteile ist es ein Nachteil", gab Gemeinderat Werner Stockinger zu bedenken. Die Ladestation soll nämlich in der Neuweiler Ortsmitte installiert werden. "Wir wissen darum und wollen in Neuweiler starten und dann das Angebot aufgrund von Erfahrungen der Nachfrage ausweiten", kündigte Becker an. Für Nutzer entstünden auch keine Gebühren, so die Fachfrau auf Anfrage von Ratsmitglied Anton Höschle. Weder für die Anmeldung, noch für gefahrene Kilometer. Indes stelle die ENCW für längere Fahrten ein Erdgasfahrzeug zur Verfügung.

Letztlich beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, den entsprechenden Zuschussantrag zu stellen und stimmte der Einrichtung einer öffentlichen Ladesäule zu.