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Diskussion um Gebiet "Steigäcker".Bauplatzkosten steigen wegen der Maßnahme

Der Neuweiler Gemeinderat diskutiert eifrig über diverse Gehweg-Optionen im neuen Baugebiet "Steigäcker". Schlussendlich votiert die Mehrheit für eine ganzheitliche Ausstattung des Gebietes mit breiten Gehsteigen für die Fußgänger.

Neuweiler. Der Gemeinderat in Neuweiler befasste sich jüngst mit der Gehwegplanung im neuen Baugebiet "Steigäcker" in Neuweiler. Vier Varianten wurden dabei erörtert, wobei eine davon gar keine Gehwege beinhaltet.

Diese Variante hatte es Gemeinderat Rainer Dörich angetan. Man brauche doch wahrhaftig nicht überall Gehwege befand er – an stark befahrenen Straßen reiche das völlig aus. Für eine komplette Pflasterung mit Gehwegen sei er nicht.

Auch Ratskollegin Doris Hammann pflichtete dem bei: "Wir brauchen doch im Innenbereich nicht durchgehend Gehwege." In besagtem Bereich seien großteils ja nur Anwohner unterwegs. Hammann schielte auch auf die sogenannte Variante vier, die vorsieht, einen Zubringerweg entlang des Zwerenberger Weges einzurichten. Doch hier könnte es mit der Straßenbreite eng werden, erklärte Bürgermeister Martin Buchwald.

Gemeinderat Anton Höschle wollte grundsätzlich wissen, wie breit denn die Straße geplant sei. 5,50 Meter, so die Antwort von Buchwald. Hinzu kämen rund 1,50 Meter Gehweg. "Das ist im Moment üblich, das so auszugestalten", erklärte der Bürgermeister.

Rainer Hanselmann brachte nun, auf Grund der Straßenbreite, eine Einbahnstraßenregelung ins Spiel, um einem möglichen Parkchaos schon im Voraus den Nährboden zu entziehen. Buchwald sah da keine Notwendigkeit – bei 5,50 Meter sei es kein Problem, dass 3,05 Meter Durchfahrtsbreite zwischen den Fahrzeugen bleibe. Dann sollte man aber über ein einseitiges Parkverbot nachdenken, forderte Gemeinderat Anton Höschle.

Kreuzungsbereich ist ein Problem

Buchwald erklärte abermals, dass dort genug Platz sei und überhaupt "verhindert das [Falschparken, Anm. d. Red.] die Straßenverkehrsordnung. Man darf nur so parken, dass genug Platz ist". Außerdem werde man das natürlich kontrollieren und gegebenfalls sanktionieren, kündigte Buchwald an, rigoros gegen Falschparker vorzugehen.

Vielmehr, befand Dörich, sollte man sich den gefährlichen Kreuzungsbereich von Zwerenberger Weg und Aichhalder Weg vornehmen. Vielleicht könne man da ja mal den Privateigentümer ansprechen, ob dieser den dort verlaufenden Weg zumindest für Fußgänger freigeben würde, so Dörich in Richtung Buchwald.

Das Gespräch könne man in jedem Fall mal suchen, war der Schultes dem Vorschlag nicht gänzlich abgeneigt. Prinzipiell hatte auch Buchwald das Problem in diesem Bereich erkannt – da müsse man an einem vernünftigen Gehweg interessiert sein, vor allem entlang des Zwerenberger Weges. Gemeinderat Ronnie Waidelich hatte die Diskussion über die diversen Varianten irgendwann satt. "Wir weisen hier ein neues Baugebiet aus und sparen dann an den Gehwegen? Da darf man nie dran sparen", polterte der Gemeinderat, der sich dafür aussprach, das gesamte Gebiet mit Gehwegen auszustatten.

Auch, wenn das bedeute, dass die Bauplätze im Schnitt teurer würden. "Die Preise dürfen hoch gehen, weil wir haben auch Bauplätze in höchster Qualität. Den Preis darf man dann auch bezahlen", befand er. Keine Frage, entgegnete Buchwald, die Attraktivität des Gebietes werde gesteigert, wenn alles mit Gehwegen ausgestattet sei.

Nach eifriger Diskussion stimmte der Gemeinderat mit sieben zu drei Ja-Stimmen, Rest Enthaltungen, für die Variante zwei, die im ganzen Gebiet Gehwege vorsieht. Die Straßenbreite beträgt bei dieser Variante 5,50 Meter. Ob der Gehweg denn beidseitig verlaufe, fragte Rat Jonathan Stockinger noch nach der Abstimmung. "Nur einseitig, sonst haben wir ja eine Autobahn", verdeutlichte Buchwald.

Der Preis für Bauplätze steigert sich übrigens tatsächlich durch den Gehweg bau. "Da der Bau von Gehwegen im gesamten Plangebiet rund 115 000 Euro kostet, sorgt er bei einer veräußerbarer Bauplatzfläche von 21 000 Quadratmetern zu einer Erhöhung des Bauplatzpreises um rund 5,50 Euro je Quadratmeter", erläutert Buchwald nochmals auf Nachfrage unserer Zeitung. Dabei sei zu berücksichtigen, dass sich die zu verkaufende Fläche um den Bereich der Gehwege mit 622,5 Quadratmeter reduziert, was eine weitere Kostensteigerung um drei Prozent auf den Bauplatzpreis mit sich bringt.

Der Bau von Gehwegen im Teilbereich Zwerenberger Weg bringt Kosten in Höhe von rund 36 000 Euro mit sich und damit eine Steigerung der Bauplatzpreise um rund 1,70 Euro pro Quadratmeter.