Beim OHC-Fest in Oberkollwangen war einiges geboten, die Besucher feierten bis tief in die Nacht hinein. Foto: Weißenmayer Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Zum 28. Mal lockt das OHC-Fest mit satten Bässen und Discolicht / Drei Tage lang Partystimmung im Festzelt

"OHC" ist längst eine Marke für eines der Traditionsfeste in der Region. Am Wochenende und am vorhergehenden Mittwoch zählte der Veranstalter mehr als 1500 Gäste, die zur Zelttanzfläche beim Sportplatz in Oberkollwangen pilgerten.

Neuweiler-Oberkollwangen. Wenn Lederhosen und karierte Hemden über die Tanzflächen fliegen und Bierkrüge im bunten Discolicht durch die Luft tanzen, dann ist es mal wieder soweit – das Jahresfest des OHC. Schon aus der Ferne schallten die Bässe durch den Tannenwald und zeigten den Festpilgern den Weg zum Turm, der unüberhörbar auch in der Nacht zum Sonntag volles Rohr mit zahlreichen Boxen und tiefen Bässen viele junge Leute in Bewegung brachte.

Erinnerungen leben auf

In diesem Jahr rief das Fest zum 28. Mal die Jugend aus den Orten zum Feiern, rechnete Sandra Lörcher vor, die als zweite Vorsitzende des Hüttenvereins hinter der Theke für die Gäste schuftete. Sie ist im Bunde der Organisatoren auch diejenige, die fast die ganze Geschichte des Vereins kennt und schwelgte in alten Erinnerungen, damals als alles mit einem Baumhaus begann.

"Damals als alles begann", ließ Ronnie Waidelich durchblicken, "da war klar, dass ein wildromantisches Baumhaus mit Autoradio und einfacher Bauweise kein Dauerzustand sein kann. Zu viele Bedenkenträger, auch in den Behörden ermöglichten aber dann zumindest den Bau eines Vereinsheims, von dem aus die Feste und Feiern heute organisiert werden."

Vor allem jährlich am Mittwoch sei das Zelt gestopft voll, beispielsweise bei der Ü 30-Party, wenn auch viele Gäste von weit außerhalb mit dem Bus anreisen würden, schwärmte der Vorsitzende Mathias Kugele für das gute Miteinander in dem 170-Mitglieder starken Verein.

Dass der nicht nur ein reiner Festverein ist, betont Lörcher bei der Aufzählung zahlreicher Aktivitäten und erzählt vom Vereinsausflug bis zum Sommerferienprogramm für Kinder mit dem die Mitglieder das kulturelle Leben vor Ort in vielseitiger Weise bereicherten.

Spaß auch ohne Technik

"Zwischenzeitlich sind hier die Kinder von denen, die damals den Verein gegründet haben", verrät sie. Eingebunden sei man auch ins Netzwerk der Bauwagenfreunde, die am Abend ebenso die Feststimmung toben ließen – wenn da nicht plötzlich, in Folge eines wüsten Knarzens vor Mitternacht, die Musikanlage verstummt wäre.

Zunächst wurden Proteste gegen den DJ laut, der aber offensichtlich hilflos auf dem Turm zusammen mit dem Technikteam umherhastete, weil das wichtigste fehlte: die Rockmusik. Doch keine zehn Minuten später setzten die Feiernden ihrem Leidensdruck ein Ende und stimmten kurzerhand gemeinsam eigene Festlieder "acappella" an.

"Ein friedvolles Fest, Spaß und Gemeinschaft ohne Stress und Theater", das hatte sich Lörcher kurz zuvor noch gewünscht. Zumindest bewiesen die Gäste um Mitternacht, dass in ihrer Festgemeinschaft das friedliche Feiern auch mal ohne Anlage und Lautsprecher möglich ist.