Bürgermeister Karlheinz Kistner (links) stellte den Neuweiler Besuchern mit Gruppenchef Helmut Buck (Fünfter von rechts) Beiträge zur Lebensqualität in Oberreichenbach vor. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Neuweiler Monatstreff erkundet Oberreichenbach / Kistner lobt "Herbstrose"

Neuweiler/Oberreichenbach. "Wir in Oberreichenbach", heiße es in seiner Gemeinde, und auf dieses "Wir" komme es an, unterstrich Oberreichenbachs Bürgermeister Karlheinz Kistner beim Empfang der Besucher vom Monatstreff des Schwarzwaldvereins Neuweiler vor dem Rathaus.

Das Ortsoberhaupt ergänzte, dass dabei gar nicht das Ortsteildenken unterbleiben solle. Aber es sei in der Gemeinde wichtig, zusammenzuarbeiten und an einem Strang zu ziehen. In vier Teilgemeinden – oder, wenn man deren Weiler dazuzähle – eigentlich acht Ortsteilen lebten 2850 Einwohner. Gemeinsam sorge man für Lebensqualität, so Kistner weiter.

Abkupfern erlaubt

Als einen Effekt nannte er das von der Gemeinde gestellte und von Ehrenamtlichen gefahrene Bürgerauto. Es helfe den Einwohnern nach Anmeldung am Tag zuvor in die Nachbargemeinden zu kommen. Wer aus diesen nach Oberreichenbach – etwa in den Dorfladen, den ebenfalls ehrenamtlich aufgebauten Lebensmittelmarkt – wolle, könne das von der Kommune mit etwa 14 000 Euro jährlich bezuschusste Fahrzeug auch umgekehrt nutzen. Das Fahrangebot bestehe von montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr. Der Fahrpreis betrage im Ortsinneren einen, zwischen den Ortsteilen zwei und in eine oder aus einer Nachbargemeinde drei Euro.

Mit den Bürgern würden Lösungen erarbeitet, und der Gemeinderat habe diese bisher durchweg so angenommen. So sei es bei der Umgestaltung der Würzbacher Schule und Halle ebenso gewesen wie beim Bürgerhaus in Igelsloch. Auch bei anderen Begegnungsräumen, die in jedem Ortsteil geschaffen werden sollen, wolle man so vorgehen. Ehrenamtliche etwa bei der Gemeindebücherei einzubinden, habe den Effekt, dass sich die Öffnungszeiten bestens nach dem Bedarf in den Abendstunden und ohne Einschränkung in den Ferienzeiten organisieren ließen. "Die Herbstrose macht das genial", lobte Kistner eine Einrichtung in Neuweiler. Der geplante Ausbau des Angebots im Rahmen einer Genossenschaft (wir berichteten) sei momentan in Oberreichenbach nicht darstellbar. Gerne kupfere man aber voneinander ab, wies der Bürgermeister auf die Nachbarschaftshilfe "Mit uns" und den Austausch der ehrenamtlich Wirkenden aus beiden Gemeinden hin. Kooperiert werde zwischen Neuweiler und Oberreichenbach auch im Forstbereich. Grüner Strom für das elektrisch betriebene Bürgerauto, die Zeitbank-Tauschbörse und verschiedene ehrenamtliche Arbeitskreise waren weitere Themen.

Einkauf im Dorfmarkt

Der nächste Weg führte nach mancher Frage und Dankesworten von Gruppenchef Helmut Buck in den Dorfmarkt, wo in der gemütlichen Bewirtungsecke Kaffee und Kuchen warteten. Einige erledigten dort gleich einen Einkauf.

Dann begaben sich die "Langstreckler" auf eine Runde über die weiten Höhen westlich von Oberreichenbach, während andere Teilnehmer etwas länger die Gastfreundschaft des Dorfmarkts und eine kleine Spazierrunde genossen. Ein Halt wurde schließlich auf der Heimfahrt noch im Gasthaus "Hirsch" in Würzbach eingelegt.