Zahlreiche Besucher feierten das Jubiläum der "Alten Säge" mit einem großen Wiesenrummel. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: "Alte Säge" feiert 25-jähriges Bestehen / Zirkuszelt und Wiesenrummel mit zahlreichen Verkaufsständen

Bei hochsommerlichen Temperaturen feierte der Verein zur Förderung der Evangelischen Jugendarbeit und eines Freizeitheimes im Kirchenbezirk Calw am Sonntag sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Fest auf dem Gelände des Freizeitheims Breitenberg.

Neuweiler-Breitenberg. Nach dem gemeinsamen Festgottesdienst mit der Kirchengemeinde Breitenberg-Oberkollwangen im Zirkuszelt feierten zahlreiche Besucher das Jubiläum der "Alten Säge" mit einem großen Wiesenrummel. Neben zahlreichen kulinarischen Ständen gab es auch Verkaufsstände mit kreativem Handwerk sowie einer Vorführung der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes.

Bereits 1979 wurden bei der evangelischen Jugendgemeinde Calw erste Überlegungen angestrengt, wo und wie man eine Lokalität etablieren könnte, um der Jugendarbeit im Kreis Calw eine feste Bleibe zu schaffen. Rolf Beckenbach und Siegfried Rentschler gründeten dazu 1981 den Verein zur Förderung der Evangelischen Jugendarbeit und eines Freizeitheimes im Kirchenbezirk Calw und machten sich im ganzen Kreis auf die Suche nach möglichen Objekten. Nach sieben Jahren Recherche und Prüfung zehn potenzieller Projekte wurde dem Verein dann die "Alte Säge" in Breitenberg angeboten. Hier stimmte einfach alles. Von der Größe der Immobilie, über die abgeschiedene Lage bis zur Möglichkeit der kreativen Umnutzung war alles gegeben, um das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Die Gebäude der "Alten Säge" wurden in jahrelanger Vereinsarbeit umgebaut, um für Jugendfreizeiten, Konfirmandenfreizeiten, als Begegnungsstätte und für kirchliche Gruppenarbeit genutzt werden zu können. Alles unter einem Dach.

Angefangen hat alles mit dem Lagerschuppen neben der "Alten Säge", da dieser schnell zumindest auf den Stand gebracht werden konnte, dass Jugendfreizeiten dort stattfinden konnten. Toiletten und eine Küche wurden installiert, sodass die ersten Freizeiten zeitnah stattfinden konnten. Das Gebäude der "Alten Säge" selbst wurde dann über sechs Jahre kontinuierlich saniert, umgebaut und den Bedürfnissen der Vereinsarbeit angepasst.

Stammhaus mit 34 Betten

Unter dem Motto "bauen, arbeiten, Gemeinschaft miteinander verbringen" wurden viele Jugendliche über die Jahre Teil des Freizeitheim-Teams und konnten sich aktiv in die Gestaltung der "Alten Säge" einbringen, so Deyhle. Dies sei auch daher möglich gewesen, da die Jugendarbeit zu der Zeit florierte, jede Gemeinde hatte ihre festen Gruppen. Heute hingegen biete jeder Verein Events an, die Arbeit der Kirchenjugend sei projektbezogener, man ist vernetzter und globaler. Elke Burkhardt-Haas, Vorsitzende des Trägervereins, fügt hinzu: "Die Gemeinden setzen auf Events wie die Kinderbibelwoche in den Ferien und weniger auf die traditionellen Wochenstunden, wo man sich einmal die Woche trifft."

Vor zehn Jahren wurde dann noch die große Wiese dazu gepachtet, sodass auch Großzeltlager veranstaltet werden konnten.

Der Trägerverein konzentriert sich primär auf die logistische Arbeit und die Instandhaltung der Einrichtung, was heutzutage ohne beauftragte Handwerker nicht mehr geht. Zwischen der Abreise der einen Gruppe und der Ankunft der nächsten liegen unter Umständen nur Stunden oder Tage, sodass die Koordination der Arbeiten immer schwieriger wird.

Schließlich kann das Freizeitheim auf weit mehr als 100 000 Gäste zurückblicken, die in der "Alten Säge" ihre Freizeiten verbracht haben. Neben der großen Wiese für die Zeltfreizeiten, bietet das Stammhaus inzwischen auch 34 Betten für Seminarteilnehmer und Gruppenarbeit.

Wichtig sei dem Verein als Betreiber des Freizeitheims vor allem auch die Nachhaltigkeit. So sei die Solar- und Fotovoltaikanlage ebenso selbstverständlich wie die Heizung mit einem Pelletofen. Man versuche sich bei allem, was technisch und finanzierbar möglich ist, am Ökologischen zu orientieren, so Deyhle. Markus Buck, der als Verbindungsperson vom Evangelischen Jugendwerk im Fördervereinsvorstand mitwirkt, freut sich, dass auch nach so vielen Jahren das Freizeitheim nicht an Attraktivität verloren hat. "Hier wachsen Beziehungen, hier entstehen Freundschaften, man bekommt Impulse fürs Leben, man findet den Weg zum Glauben. Das verbindet die Leute über Generationen und viele sind als Kinder auf der Freizeit gewesen und gehen heute als Erzieher mit". Kinder können sich hier einbringen, sich ausprobieren bei den Dingen, die sie können und sich bei den Sachen helfen lassen, die sie nicht können, so Buck.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass auf dem Wiesenrummel der Jubiläumsfeier viele Gesichter zu finden sind, die schon als Jugendliche ihre Freizeit hier verbracht haben und sich am Sonntag mit unzähligen Geschichten den Nachmittag vertreiben.