Das Bild vom letzten Wochenende des Jahres 2018 zeigt es: Die Angelseen des Forellenparks Kleinenztal der Familie Vollmer sind auch im Winter offensichtlich ein gerne angesteuertes Ziel. Foto: Schabert

Anlage besteht 2019 seit 50 Jahren. Gründer ursprünglich aus Rundfunkgeschäft und Schmuckbranche.

Neuweiler-Agenbach/Bad Wildbad-Calmbach - Wie ein Stück Natur fügen sich die künstlichen Seen des Forellenparks Kleinenztal auf der Markung von Agenbach neben der B 294 südlich von Calmbach in die Landschaft ein. Im Jahr 2019 wird der von Helmut Vollmer senior und seiner Frau Erne gegründete Betrieb 50 Jahre alt.

Die künstlichen Seen werden von Ausflüglern und Anglern angenommen, die das Ziel auch in diesen Tagen gerne ansteuern.

Der Aufbau eines solchen Forellenparks war auch ab 1958 im Würzbachtal schon erfolgreich. Vollmer senior, der landwirtschaftliche Unternehmer – zu diesem Genre zählt die Fischzucht – wollte sich, am neuen Platz auf eigene Beine gestellt, niederlassen und ausweiten.

Vollmer kam aus Birkenfeld und trieb ursprünglich ein Rundfunk- und Fernsehgeschäft in Pforzheim um. Aufgrund einer Kriegsverletzung empfahl ihm der Arzt dringend eine Tätigkeit im Freien. Interesse an der Wasserwelt zeigte der gleichnamige Vater des heutigen Geschäftsführers lange. Dennoch entdeckte er seine Freude an der Fischzucht eher durch Zufall, als ihn ein Bekannter bat, beim Einsetzen von Fischen in die Nagold zu helfen.

Dies und die ärztliche Empfehlung waren Auslöser, dass Vollmer Pforzheim ade sagte und die Fischzuchtanlage der Gemeinde Calmbach im Würzbachtal pachtete. 1969 nutzte er dann die Chance, sich im Kleinenztal auf eigene Beine zu stellen.

Für eine Mark je Quadratmeter, erinnerte sich Erne Vollmer vor einiger Zeit im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, wurde das Gelände gekauft. Die Landwirte wollten die früher begehrten Talwiesen weitab von den Ortschaften nicht mehr bewirtschaften. Teils hatte sich die Landschaft diese schon zurückgeholt. Die in vertrauensvoller Aufgabe in der Pforzheimer Schmuckindustrie tätig gewesene Seniorchefin sattelte mit ihrem Mann spontan um.

Markengeschützte regionale Spezialität

Statt im sogenannten Kabinett Gold für die Fertigung vorzubereiten und zu wiegen, wechselte sie zur Produktion von "Quellgold", wie die Schwarzwälder Räucherforellen aus dem Kleinenztal heißen.

Die als regionale Spezialität geschützte Schwarzwaldforelle aus dem anerkannten EU-Betrieb der Vollmers ist europaweit in den Kühlregalen zu finden. Auch in Hamburg wird sie verkauft, weil eben Seefisch und Süßwasserfisch zweierlei sind und die geräucherten Schwarzwaldforellen auch an oder nahe den Meeresgestaden schmecken. Beim Betrieb, der selber räuchert, wird im angegliederten Laden die Ware verkauft. Da Helmut Vollmer und seine Frau auch jagen, ist neben Fisch auch Wildfleisch aus der Region zu bekommen. Außerdem gibt es die Abteilung Angelshop, denn wer möchte, darf seine Mahlzeit auch selber aus einem der Seen fischen. Kinder finden während dieser Zeit am Wildgehege Abwechslung.