Die Förderer und Unterstützer der musikalischen Neustart-Projekte. Foto: Lang

Nach zwei Jahren Pandemie soll der musikalischen Bildung in Nagold neues Leben eingehaucht werden. Das soll das Projekt "Neustart Musik" ermöglichen.

Nagold - Der Ideengeber hinter dem Projekt "Neustart Musik" ist Christian Pöndl, der Schulleiter Städtischen Musikschule Nagold. Der diplomierte Musikerzieher und Trompeter hat ein großes Netzwerk an Partnern aufgebaut, die von der Überzeugung verbunden werden, dass sich nur gemeinsam etwas bewegen lässt und dass die Musik ein ideales Medium ist, um Kindern und Jugendlichen eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen.

Schulen sind beteiligt

Das Projekt fand schnell großen Anklang und wird vorerst unabhängig von der Stadt und stattdessen durch Spenden von engagierten Fördervereinen und Organisationen finanziert. Mit im Boot der musikalischen Förderer sind neben Christian Pöndls Städtischer Musikschule auch die Lembergschule, die Zellerschule und das Otto-Hahn-Gymnasium. Auf finanzieller Seite kommt Unterstützung von der Hector-Kinderakademie Nagold der Lembergschule, den Fördervereinen von OHG und Zellerschule, dem Verein Oben Auf, der Urschelstiftung sowie der Sparkasse Pforzheim Calw.

Die Förderer der Musik in Nagold

Nun waren die Förderer der Musik in Nagold versammelt im Klassenzimmer von Petra Brauer, die als Schulleiterin der Lembergschule und Geschäftsführerin der Hector-Akademie für begabte Kinder gleich zwei Parteien hier vertritt. Neben Brauer und dem Ideengeber Christian Pöndl ebenfalls anwesend waren Frank Esslinger, der stellvertretende Marktdirektor der Sparkasse Pforzheim-Calw, der Oben-Auf-Geschäftsführer und ehemalige Schulleiter Hans Peter Häusser, der Sprecher des Vorstands der Urschelstiftung Thomas Eisseler sowie die Schulleiter der Zellerschule und des OHG, Ulrich Schubert – zusätzlich verstärkt von seinem Stellvertreter Steffen Schneider – und Ulrich Hamann.

Die Vertretung der Fördervereine von Zellerschule und OHG übernahmen deren jeweiligen Vorsitzenden, Tanja Duffner und Nicole Kiofsky. Abgerundet wurde die Runde durch die musikalischen Fachbereichsleitungen der drei Schulen: Judith Rentschler von der Lembergschule, Frank Meyer vom OHG und Karin Häßler von der Zellerschule.

Musik und Gemeinschaft sind wichtiger denn je

Alle Beteiligten waren sich einig, dass es nach zwei Jahren Stillstand durch Corona und so gut wie keinen Gemeinschaftserlebnissen an der Zeit war, die guten Ideen in die Tat umzusetzen, die Christian Pöndl ausgearbeitet hatte. "Ideen haben reicht nicht", sagt Christian Pöndl, "man braucht auch fähige Partner, die bei der Umsetzung helfen." Für ihn ist das Projekt eines, das in der Form nur möglich war, weil unterschiedliche Partner gemeinschaftlich an einem Strang zogen.

Drei Kooperationsprojekte wurden schon gestartet

Im Zuge des "Neustarts" wurden mittlerweile drei neue musikalische Kooperationsprojekte zwischen den drei regulären Schulen und der Musikschule gefördert: Am Otto-Hahn-Gymnasium wurde ein Grundmusikalisierungsprogramm unter dem Titel "Musik neu erleben" eingeführt, an der Lembergschule gibt es jetzt eine Streicherklasse und an der Zellerschule eine Bläserklasse. Das Feedback ist bislang ausgenommen positiv: in den Bläser- und Streicherklassen sind so jeweils um die 50 Prozent der Drittklässler eingeschrieben, das Grundmusikalisierungsprogramm des OHG wurde sogar in den Unterrichtsalltag aller Fünftklässler der Schule fest eingebettet.

Pädagogisch hochwertig und finanzierbar

Durch die Unterstützung der Förderer war möglich, die Projekte teilweise voll zu finanzieren oder niederschwellig mit niedrigem Elternbeitrag anzubieten. Pädagogisch hochwertig ist das Projekt zudem auch, indem zahlreiche Lehrkräfte der Musikschule an die Schulen gehen und teilweise im Tandem-Teaching zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Schulen unterrichten. Somit sind an den Projekten jeweils vier, im Falle des Grundmusikalisierungsprogramms sogar fünf Lehrkräfte der Musikschule beteiligt.

Nagold muss klingen und singen

Dem "Neustart Musik" – alternativ auch "Nagold muss klingen und singen", wie es von dem in Nagolder Bezirkskantor und Kirchenmusikdirektor Peter Ammer vorgeschlagen wurde – steht somit also nichts mehr im Wege. Durch die Förderungen bleibt man vorerst unabhängig. Die Hoffnung ist allerdings, dass nach einem erfolgreichen Anlauf der Programme die Stadt Nagold die weitere Finanzierung unterstützt.