Der 2019 verstorbene Karl Hurm war Schirmherr der Haigerlocher Tage der Kunst und Kultur. Jetzt regte "Haigerloch aktiv" an, am 8. Juni, dem Geburtstag des Künstlers, einen Karl-Hurm-Gedächtnistag zu veranstalten. Das soll ab 2023 geschehen. Foto: Kost

Keine Tage der Kunst und Kultur, kein Lichterrausch und auch sonst keine Aktivitäten. Hinter dem Verein "Haigerloch aktiv" liegt coronabedingt eine dürre Zeit. Deshalb will er im nächsten Jahr neu durchstarten.

Haigerloch - "Unfassbar, wie durch Corona das Zusammenleben zusammengeschrumpft ist", meinte der Vereinsvorsitzende Martin Sprissler bei der Hauptversammlung des 42 Mitglieder starken Vereins vor wenigen Tagen. Nachdem nach dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 schon alles abgesagt wurde, plante der Verein auch für das Jahr 2021 nichts.

2022 will sich "Haigerloch aktiv" hauptsächlich mit dem Einsammeln von Spendengeldern für eine rund 35000 Euro teure Machbarkeitsstudie für die "Haigerlocher Himmelsterrasse" (eine spektakuläre Aussichtsplattform gegenüber dem Gasthaus Krone) befassen, darum soll es in Abstimmung mit dem Kultur- und Tourismusbüro der Stadt dieses Jahr lediglich ein Sommerpicknick geben. Dieses findet am Samstag, 4. Juni, – also eine Woche vor Pfingsten – in den neuen Eyachauen geben. Dort wolle man eine Bühne für eine Musikgruppe aufstellen und auch ein Gastronomische Bewirtung sei vor Ort, so Sprissler Als Zeitraum legte man 15 bis 18 Uhr fest, freilich mit Open End.

Karl-Hurm-Gedächtnistag angeregt

Größere Veranstaltungen plant der Verein erst wieder im nächsten Jahr. Dann soll es zu Pfingsten wieder Tage der Kunst und Kultur in Haigerloch geben. Weil der Haigerlocher Künstler und Ehrenbürger Karl Hurm (†) aus Martin Sprisslers Sicht noch zu wenig gewürdigt werde, regte er zudem an, ab 2023 den 8. Juni – das ist der Geburtstag des Malers aus Weildorf – zu einem Karl-Hurm-Gedächtnistag und zu einem Tag der künstlerischen Begegnung zu machen. Ein Vorschlag, der von der Versammlung positiv aufgenommen wurde.

Weil nichts stattfinden konnte, war der Verein "immer etwas pleite", drückte es Kassiererin Vera Kübler salopp aus, als sie die Zahlen vorstellte. "Haigerloch aktiv" hat nach ihrer Darstellung nur ein minimales Vereinsvermögen. Um Veranstaltungen bewerkstelligen können, braucht man aber zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung. "Das ist eine elementare Sache", meinte Haigerlochs Ortsvorsteher Michael A.C. Ashcroft, "sonst haftet der Vorstand."

Erhebung eines Mitgliedsbeitrages empfohlen

Aufgrund dieser Situation könnte es sein, dass "Haigerloch aktiv" seinen seit Gründung geltenden Leitsatz "Muskelkraft statt Mitgliedsbeitrag" aufgibt. Selbst Kassenprüfer Jörg Hugendubel empfahl, einen jährlichen Beitrag pro Mitglied von eventuell zehn Euro zu erheben anstatt ausschließlich auf Spenden zu setzen und auch Ortsvorsteher Ashcroft unterstützte diesen Vorschlag: "Ein so wichtiger Verein kann nicht ohne Beitrag sein."

Vereinschef Martin Sprissler nahm die Anregung auf. Allerdings konnte über so eine grundlegende Sache nicht sofort entschieden werden, da die Beitragsfrage nicht auf der Tagesordnung statt. Für eine entsprechende Beschlussfassung müsste eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden.

Vereinsführung stellt sich zur Wiederwahl

Bei den Wahlen wurden Martin Sprissler als Vorsitzender, seine Stellvertreterin Kristin Koschani-Bongers, Kassiererin Vera Kübler und Schriftführer Klaus Drescher in ihren Ämtern bestätigt. Ebenso die acht Ausschussmitglieder Heike Letmathe, Johannes Mauz, Pernille Jörgensen, Claudia Silvestri, Max Stauss, Wilfried Selinka und Angelika Pieper. Auch die beiden Kassenprüfer Jörg Hugendubel und Heinz E. Hennige bleiben weiter im Amt.