Gemeinderat: Neuried gibt künftig 90 000 Euro pro Jahr aus

Neuried (ng). "2018 haben wir mit dem Prozess begonnen, der auch Jochen Fischer seh am Herzen lag", sagte Neurieds Kämmerer Andreas Delfosse in der jüngsten Gemeinderatssitzung und stieg damit in den Tagesordnungspunkt "Richtlinien für die Förderung von Vereinen und kirchlichen Einrichtungen" ein. Die seit 2010 gültigen Richtlinien sollten überarbeitet werden. "Vorausgegangen war eine Befragung un zahlreiche Gespräche mit allen Vereinen", so Delfosse. Die Vereine hätten die Gelegenheit gehabt, Anregungen zu geben und Problemstellungen anzusprechen. "Grundsätzlich bestand Einigkeit, dass die Grundzüge der Vereinsförderung beibehalten werden sollen, insbesondere, dass die Jugendarbeit im Fokus der Förderung bleiben soll", wusste der Neurieder Kämmerer. Kritik habe es bei der Investitionsförderung hinsichtlich Fördersatz, Höchstbetrag und vor allem der Ausschlussfrist für weitere Anträge gegeben.

Der Gemeinderat hat den Anpassungen mehrheitlich zusgestimmt. Diese sehen wie folgt aus: Die Grundbeträge für die Vereinsförderung bleiben unverändert. Die Musikvereine Altenheim und Ichenheim erhalten erhöhte Grundbeträge, ebenso wie die Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes und der Historische Verein Neuried. Der Förderbetrag für aktive Jugendliche des Vereins wird von zehn Euro auf 12,50 Euro erhöht.

Hinsichtlich der Sportflächenförderung steigt für Dusch- und Umkleideräume der Satz von 2,50 Euro auf drei Euro pro Quadratmeter. "Bei der Bezuschussung der Sportflächen wird nun zwischen pflegeintensiven Sportplätzen und reinen Rasen- oder sonstigen Flächen unterschieden", erklärte Delfosse. Bei ersterem steigt der Förderbetrag von 0,25 Euro auf 0,30 Euro pro Quadratmeter. Für reine Rasen oder sonstige Flächen, die der Sportnutzung dienen beträgt der Förderbetrag zukünftig 0,15 Euro pro Quadratmeter. Die Höchstgrenze für die Sportflächenförderung wird auf 20 000 Quadratmeter festgelegt.

"Größtes Anliegen der Vereine war die Anpassung der Förderung von Investitionsmaßnahmen", sagte Delfosse. So steigt der Fördersatz von zehn auf zwanzig Prozent, der Förderhöchstbetrag steigt von 10 000 auf 20 000 Euro. "Die Sperrfrist für erneute Förderung von fünf Jahren entfällt ersatzlos", so der Kämmerer. Der Mindestförderbetrag für Investitionen bleibt bei 1000 Euro. "Auch die sonstigen Fördermöglichkeiten in Form von Jubiläumsgaben oder Preisgeldern wurden erhöht." Insgesamt steigen die Ausgaben für die Förderung der Vereine von rund 78 000 Euro auf rund 90 000 Euro pro Jahr.

Nicht nur zustimmende Rückmeldungen gab es seitens des Rats: "Mir fehlt hier die vorherige Rückmeldung an die Vereine, die wir ausgemacht hatten. So hatten die Vereine keine Chance mehr, ihre Einwände zu äußern", so Jochen Strosack. Dieser Kritik schloss sich auch Axel Fischer an. "Auch wurden die Vereine nicht informiert, dass dies heute auf der Tagesordnung steht", setzte er nach und stellte daraufhin den Antrag, die Förderrichtlinien auf ein Jahr zu befristen. Dieser wurde mehrheitlich abgelehnt. "Wir werden auch ohne Frist dran bleiben", versicherte Delfosse.