Der neue Neurieder Bürgermeister Tobias Uhrich hatte am Donnerstag seinen ersten Arbeitstag im Rathaus Altenheim. Foto: Goltz

Amtsantritt: Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich startet in den Büroalltag im Altenheimer Rathaus

Altenheim. Genau 39 Tage nach der Wahl war es nun so weit: Der neue Bürgermeister von Neuried, Tobias Uhrich, hatte am Donnerstag seinen ersten Arbeitstag im Rathaus. Die Lahrer Zeitung hat ihn bei seinem Start in den Tag begleitet.

"Der erste Arbeitstag und prompt bin ich zehn Minuten zu spät. Ja, ich gebe es zu, ich bin ein chronischer Zu-spät-Kommer, was vielleicht auch daran liegt, dass ich nie eine Uhr trage", erzählt Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich gegenüber der LZ.

Dass es einen kleinen Einstand mit den beiden stellvertretenden Bürgermeistern Ralf Wollenbär und Peter Heuken geben würde, hatte er nicht gewusst – "das war mir sehr unangenehm, dass ich die beiden habe warten lassen". Der Tag sei wie im Flug vergangen, auf einen Kennenlerntermin folgte der nächste. "Heute Abend bin ich dann schon bei der ersten Jugendgemeinderatssitzung mit dabei", freut sich Uhrich.

Seine Einarbeitung hatte aber schon in den Wochen nach der Wahl begonnen. "Ich hatte mich ein bis zwei Mal die Woche hier mit Ralf Wollenbär und Peter Heuken getroffen."

Uhrich hat Respekt vor der ersten Gemeinderatssitzung

Dadurch habe er einen guten Einblick in die Neurieder Themen erhalten können und fühle sich für die erste Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 21. April, gut vorbereitet. "Respekt habe ich dennoch, die Tagesordnung ist mit 15 Punkten auch nicht gerade klein", gibt er zu.

Sein Büro im Altenheimer Rathaus ist noch minimalistisch eingerichtet – "ein Schreibtisch, ein Stuhl und ein PC – mehr brauche ich auch nicht. Zumal sich der größte Teil ohnehin digital abspielt", sagt er. Die Sitzecke, die es bei Jochen Fischer gegeben hatte, ist erst einmal weg – es soll aber eine neue folgen. Da Uhrich den verstorbenen Bürgermeister nie persönlich kennengelernt hatte, falle es ihm auch nicht zu schwer, diese Räumlichkeiten zu beziehen. "Ein Bild von Fischer wird aber definitiv aufgehängt", betont er.

Hinsichtlich der Verwaltung gebe es noch ein wenig Umstrukturierungsbedarf. Vor allem in Sachen Pressearbeit oder auch Social Media müsse man sich Gedanken machen, wie dies künftig laufen solle. "Aber alles zu seiner Zeit, ich will nun auch niemanden überfrachten", sagt Uhrich. Dass die Hauptamtsleiterin Simone Labiche erst seit Anfang des Jahres mit dabei ist, sieht Uhrich als "große Chance, wohlwissend, dass Fehler passieren werden."

Es gebe nicht "das" Projekt, dass er nun als erstes angehen will. Man müsse da zwischen den kleineren, schneller realisierbaren und den größeren unterscheiden. "Schnell eingerichtet ist beispielsweise die Bürgersprechstunde, längere Zeit dauert hingegen die Nordtangente bei Ichenheim, die ich bis in fünf Jahren fertiggestellt haben möchte."

Umzug nach Neuried ist schwierig, nichts soll überstürzt werden

Ein "komisches Gefühl" sei es gewesen, als er nach seinen letzten Arbeitstag aus dem Offenburger Rathaus lief. Eine große Verabschiedung hatte es aufgrund der Corona-Pandemie nicht geben können. "Ich habe mich dann eben von jedem einzeln verabschiedet, was für mich emotional echt anstrengend war", sagt Uhrich. Er ist sich aber sicher, zu seinen ehemaligen "engsten Kollegen" wird er auch weiterhin Kontakt haben.

Und wie sieht es mit dem Umzug nach Neuried aus? "Schwierig!", sagt der Bürgermeister. Er wolle sich dabei aber auch Zeit lassen und nichts überstürzen. "Das war im Übrigen nicht nur ein Versprechen an die Bürger, es ist mir persönlich ein Anliegen, die Mittagspause mit meiner Frau verbringen zu können."

Uhrich, wird am kommenden Mittwoch, 21. April, im Rahmen der Gemeinderatssitzung verpflichtet. "Eine Vereidigung ist nicht nötig, da ich bereits verbeamtet bin", erklärt er. Die Gemeinderatssitzung beginnt um 19 Uhr und findet in der Herbert-Adam-Halle in Altenheim statt. Die Bürger sind hierzu eingeladen. Alle Sitzungsteilnehmer sind dazu angehalten, sich an die Corona-Regelungen zu halten.

Info

Nachfolger von Tobias Uhrich wird Adrian Schätzle sein. Ab 1. Juni wird er das OB-Büro in Offenburg leiten. Schätzle aus Vogtsburg im Kaiserstuhl hat an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl Public Management studiert. Aktuell ist der 26-Jährige Kaufmännischer Leiter beim Eigenbetrieb Friedhöfe bei der Stadt Freiburg.