Die Schwestern Carolin Zinsel (links) und Katrin Haas vom Milchviehbetrieb in Altenheim setzen sich dafür ein, dass die Bürger mehr Einblicke in die landwirtschaftlichen Arbeiten erhalten und damit den Bauern mehr Wertschätzung zusprechen. Foto: privat

Bilanz: Mehr als 1000 Abonnenten hat das Pilotprojekt "Neurieder Bure" bei Facebook und Instagram

Neuried - Vor gut einem Jahr haben die Schwestern Carolin Zinsel und Katrin Haas das Pilotprojekt "Neurieder Bure" ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Bürgern die Arbeit der Landwirte nahe zu bringen und damit mehr "Wertschätzung für diese zu erreichen".

Mehr als 1000 Menschen folgen mittlerweile den "Neurieder Bure" bei Instagram, mehr als 1400 sind es bei Facebook. Auf den jeweiligen Plattformen wird die Art der Beiträge gewechselt, mal gibt es eine Bilderstrecke, mal ein Video und dazu immer ein Erklärstück. "Meine Schwester und ich hatten vor gut einem Jahr die Idee, die außergewöhnliche Stärke der Landwirtschaft in Neuried in Beiträgen festzuhalten", sagt Carolin Zinsel im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Die beiden präsentieren bereits seit fünf Jahren ihren Milchviehbetrieb in Altenheim in den Netzwerken.

Fokus liegt nicht auf Abonnenten-Zahl

Dies sollte auch für die anderen Landwirte ermöglicht werden, denn immer wieder sei den Schwestern aufgefallen, dass es zwar zahlreiche Betriebe in ihrer Heimatgemeinde gibt, dies aber immer weniger Bürger interessiere.

"Wir wollen mit unseren Beiträgen erreichen, dass die Landwirte wieder mehr Wertschätzung erfahren und die Bürger generell wieder einen Bezug zur Landwirtschaft bekommen", sagt Zinsel. Gerade für junge Bauern sei dies enorm wichtig, wissen die beiden.

So seien es auch zunächst die jüngeren Landwirte gewesen, die sich bei Zinsel und Haas gemeldet und um einen Beitrag gebeten hatten. "Aber wir gehen auch auf den ein oder anderen Landwirt zu und fragen, ob wir über ihn und seine Arbeit berichten dürfen", sagt Zinsel. Gezwungen sei jedoch keiner. Pro Beitrag würden die Schwestern rund dreieinhalb Stunden benötigen, finanziell unterstützt werden sie vom BLHV Neuried (siehe Info), alles weitere stemmen allein die beiden. Zinsel kümmert sich um die Textbeiträge, Haas widmet sich den Bildern und Videos.

Dass ihre Profile mittlerweile jeweils die 1000er-Marke geknackt haben, freue die beiden zwar, noch mehr Freude würde ihnen aber die positive Resonanz bereiten, die sie darüber hinaus erhalten. "Ganz klar, dass wir in so kurzer Zeit so viele Menschen via Instagram und Facebook für uns gewinnen konnten, ist toll.

Unser Fokus liegt aber nicht direkt auf der Follower-Zahl: Unser Ziel ist es nicht, in möglichst kurzer Zeit extrem viele Abonnenten zu erhalten. Unser Ziel ist es, dass die Menschen, die unsere Beiträge ansehen, wieder ein Gespür dafür bekommen, was hinter der Landwirtschaft alles steckt", erklärt Zinsel.

So sei es beispielsweise ein guter Start, würden mehr Bürger wissen, für was die großen Maschinen, die ab und an durch das Dorf fahren, eingesetzt werden. Mithilfe der Profile bei Facebook und Instagram können die beiden Schwestern auch die Menschen über die Neurieder Grenzen hinaus für die landwirtschaftlichen Arbeiten sensibilisieren – "was natürlich ein weiterer Vorteil ist", sagt Zinsel. Wer einmal einen Blick auf die Öffentlichkeitsarbeit der beiden werfen will, kann dies unter www.facebook.com/neuriederbure oder bei Instagram unter dem Stichwort "Neurieder Bure" tun.

Info

Unterstützt wird das Pilotprojekt vom BLHV Neuried. "Auch hier haben wir Glück, dass dort ganz viele junge Landwirte mit am Tisch sitzen, die für neue Wege und Projekte generell immer offen sind", sagt Carolin Zinsel. Über den BLHV Neuried würden über die Beiträge auf den sozialen Netzwerken hinaus – sofern die Pandemie es zulasse – zahlreiche Aktionen gestartet. Unter anderem beim Neurieder Ferienprogramm sind die Landwirte immer dabei, so Zinsel.