Gut zielen: Aus dem Rollstuhl heraus wirkt der Basketballkorb doch ein Stück weiter weg. Foto: Realschule

Aktion: Neurieder Realschüler spielen im Sportunterricht Behinderten-Basketball

 
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Neuried - Im Rahmen der Initiative "Behindertensport macht Schule" haben drei Klassen der Realschule Neuried Erfahrungen im Rollstuhlbasketball gesammelt. Die Schüler hatten so die Gelegenheit, neue Einsichten zu gewinnen, teilt die Realschule mit.

Statt rennenden Schülern sah man sie mit dem Rollstuhl durch die Sporthalle flitzen. Möglich machte dies die Initiative des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands Baden (BBS Baden). Zu Beginn der Sportstunden wurden die Schüler von Referent Roland Blanke in die Grundlagen des Rollstuhlfahrens eingewiesen. Anschließend lernten sie spielerisch, mit diesem neuen Sportgerät umzugehen: Vorwärtsfahren, halbe Drehung, ganze Drehung, Kurven fahren, die Richtung ändern und rückwärtsfahren mussten erlernt werden. Das gelang sehr schnell, heißt es in der Mitteilung weiter.

Nachdem die Schüler erste Fahrerfahrungen gesammelt hatten, kam der Ball ins Spiel. Zunächst musste ein Gefühl dafür entwickelt werden, wie es ist, im Sitzen zu werfen und den Ball zu prellen, während man fährt. Auch diese Herausforderungen bewältigten die Schüler, sodass sie ein abschließendes Rollstuhlbasketballspiel austragen konnten.

"Rollstuhlfahren war ein Erlebnis", sagte Lucas (Klasse 6 b) und Sina bestätigte: "Es war schwerer, als es aussah". Charlotta (ebenfalls 6 b) äußerte, dass Rollstuhlfahren mit ihren kurzen Armen herausfordernd gewesen sei, doch mache es Spaß. Zu Bedenken gibt sie aber, dass es im Alltag "nervig" sein müsse, Treppen und andere Hindernisse zu überwinden. Sie wünscht sich, dass es zukünftig weniger Barrieren für Rollstuhlfahrer gibt – und dass Rollstuhlbasketball einmal wieder zur Schule kommt.

Bereits 2010 hat der BBS Baden die Initiative "Behindertensport macht Schule" gegründet. 17 000 Schüler von 200 Schulen haben bisher daran teilgenommen. "Der BBS hat zum Ziel, Schüler die vielfältigen Sportmöglichkeiten von Menschen mit einer Behinderung näherzubringen. Durch den gemeinsamen Sport soll auch auf die Lebenssituation behinderter Menschen hingewiesen werden und gegenseitiges Verständnis gefördert werden", so Laura Wienk-Borgert, Projektleiterin beim BBS. "Behindertensport macht Schule" spricht sportliche Bewegung, soziale Kompetenz, koordinative Fähigkeiten und Kreativität an, so die Mitteilung. Der Dank der Schule gelte Arnulf Meffle, Sportlehrer der Realschule, der den Schülern diese Möglichkeit eröffnete.