Unter anderem in Altenheim hätten verschiedene Hofläden zu Verköstigung und Verkauf eingeladen. Foto: Archivfoto: Achnitz

Neuried - Die kulinarischen Hofladentouren durch Neuried haben sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten und erfolgreichen Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Tourismus Neuried entwickelt.

Vergangenes Jahr ist die Hofladentour, wie viele andere Veranstaltungen auch, der Pandemie zum Opfer gefallen. Voller Hoffnung habe man auf 2021 geblickt, aber auch in desem Jahr kann die Hofladentour nicht stattfinden. "Wir haben uns mit dieser Entscheidung wirklich schwer getan", sagt Ernst Dörflinger von der Arbeitsgemeinschaft gegenüber unserer Zeitung. Vor wenigen Tagen habe man sich bei einer Sitzung des Arbeitskreises für die Absage entschieden, zu aufwendig sei es, die Hygieneschutzmaßnahmen umzusetzen.

"Die Tour hätte so ablaufen müssen, dass jeder Hof als eigenes Unternehmen eingestuft worden wäre. Dies hätte bedeutet, dass jeder Gast bei jedem Hof auf die ›3G‹ hätte kontrolliert werden und sich in eine Kontaktliste hätte eintragen müssen. Hofbesitzer hätten folglich ihre Grundstücke komplett absperren müssen, sodass die Kontrollen auch ordnungsgemäß ablaufen hätten können. Kurzum: Das wäre alles extrem aufwendig gewesen, es wäre aber gegangen", sagt Dörflinger.

So gut wie alle Betriebe hätten in diesem Jahr wieder mitgemacht

Als dann aber wieder die Inzidenzen gestiegen sind, habe sich der Arbeitskreis gegen die Ausrichtung der Veranstaltung entschieden. Das Risiko sei zu groß, insbesondere da der ständige Wechsel der Besucher von Hofladen zu Hofladen zu einer ständigen Durchmischung der Gäste führt und so die theoretische Möglichkeit einer Ansteckung drastisch erhöht werde.

Mitgemacht hätten wieder fast alle Betriebe. Lediglich die Fischzucht Anselm habe aus verschiedenen Gründen abgesagt und auch der Tofu-Betrieb von Martin Bilger wäre in diesem Jahr nicht dabei gewesen. "Ansonsten hätten alle Betriebe wieder mitgemacht – allerdings nicht alle ohne Bedenken", weiß Dörflinger. Vor allem die Milchviehbetriebe hatten Befürchtungen geäußert.

Den Kopf in den Sand stecken wolle der Arbeitskreis aber nicht. "Wir hoffen auf das kommende Jahr", sagt Dörflinger. Allerdings müsse man sich darüber bewusst sein, "dass wir das Virus nicht loswerden und uns langfristig darauf einrichten müssen, mit ihm zu leben". Es sei demnach unumgänglich, Wege zu finden, damit zu leben und neue Wege zu finden, die Veranstaltungen wie die Hofladentour wieder möglich machen. "Vielleicht läuft es auf ›2G‹ (Geimpfte, Genesene) hinaus, da hätte ich jedenfalls nichts dagegen", sagt Dörflinger.

Bei den kulinarischen Hofladentouren haben Interessierte die Gelegenheit, die Arbeit der Landwirte vor Ort kennenzulernen und sich ihre Nahrungsprodukte schmecken zu lassen.