Landrat Günther-Martin Pauli wendet sich in seinem Neujahrsgruß an die Bürger des Zollernalbkreises. Er ruft dabei zu Eigenverantwortung auf und spart nicht mit Lob für die Bürger.
Pauli beginnt seine Rede mit: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, schreckliche Nachrichten, Terror und Krieg um uns herum, Überregulierungen, Bevormundungen, Unzufriedenheiten und düstere (Wirtschafts-)Prognosen trüben vielen den Blick nach vorn.“
Gerade deshalb sei es wichtig, dass man sich immer wieder bewusst mache, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt, das wunderbare generationsübergreifende Miteinander im Zollernalbkreis, das überdurchschnittlich starke ehrenamtliche Engagement in den Vereinen, Kirchengemeinden und Rettungsdiensten, nicht selbstverständlich sind. „Das darf uns allen Mut und Zuversicht geben!“
Pauli: nicht über jede Kleinigkeit jammern
Der demokratischer Rechtsstaat sei eine der hervorragendsten Errungenschaften der Menschheit: „Darauf dürfen wir stolz sein, weil Meinungsfreiheit, Menschenrechte und demokratische Mitwirkungsrechte weltweit eher bekämpft als gefördert werden.“ Und: „Wir sollten nicht gedankenlos über jede Kleinigkeit jammern und ständig Misstrauen gegen alles und jeden säen!“ Natürlich seien politische Entscheidungen nicht immer fehlerfrei. „Wir wollen gemeinsam Fehlentwicklungen achtsam und sachlich korrigieren.“
Soziale Maßnahmen müssten auf diejenigen konzentriert werden, die es notwendig brauchen. Denn: „Wir dürfen Geld, das wir nicht haben, das erst noch erwirtschaftet werden muss, nicht einfach auf Kosten nachfolgender Generationen vervespern. Wir im Zollernalbkreis haben lediglich ein Fünftel der Pro-Kopf-Verschuldung des Landesdurchschnitts der Landkreise.“ Das zeige, „dass wir sehr sorgfältig mit den Steuergeldern handeln.“
Mehr Eigenverantwortung gewünscht
Richtig sei auch: „Auf viele Gesetze und Verordnungen könnten wir gerne verzichten.“ Das gelinge aber nur, wenn die Gesellschaft bereit wäre, wieder mehr Eigenverantwortung zu wagen, statt ständig staatliche Hilfen einzufordern. Die öffentliche Hand könne nicht alles reparieren, was im Leben Einzelner schieflaufe.
„Im Zollernalbkreis sind durch mehrere Krisen in den letzten Jahrzehnten der Zusammenhalt gestärkt worden, das Miteinander und die Solidarität gewachsen.“ In diesem Sinne wünsche er einen hoffnungsvollen und gesunden Start ins neue Jahr.