Veranstaltung am 17. Januar im Kurhaus war zunächst mit Besuchern geplant. Jetzt doch nur online.
Bad Liebenzells Bürgermeister Dietmar Fischer beabsichtigte zunächst, zum Neujahrsempfang am nächsten Sonntag, 17. Januar, auch Besucher einzuladen. Die Gäste hätten sich anmelden und strenge Hygienevorschriften beachten müssen. Doch jetzt ruderte Fischer zurück.
Bad Liebenzell - Auf einen Stehempfang und auf Gespräche untereinander müsse verzichtet werden, hieß es zunächst in der Einladung zum Neujahrsempfang, die auch dem Schwarzwälder Boten vorliegt.
Doch am Mittwoch ruderte Fischer zurück. Nach seinen Worten hatten sich bis dahin ohnehin nur etwas mehr als eine Handvoll Besucher zum Empfang angemeldet. Geplant war, die Bürger über die zahlreichen Themen in der Stadt mit seinen Teilorten zu informieren. "Bedingt durch die Tatsache, dass unser Breitbandausbau noch nicht abgeschlossen ist und Teile unserer Gemarkung noch schlecht mit dem Internet versorgt sind, beziehungsweise nicht alle Einwohner einen Onlinezugang haben, wollten wir unter strengen Hygienevorschriften und mit Anmeldung die Möglichkeit schaffen vor Ort teilzunehmen", schrieb Fischer dazu am Mittwoch in einer E-Mail an unsere Zeitung.
"Nach Abwägung aller Belange und in Anbetracht der aktuellen Umstände" entschloss sich die Stadtverwaltung nun doch keine Gäste in das Kurhaus einzuladen. Diejenigen, die sich bereits angemeldet hätten, würden informiert, so Fischer.
Der Neujahrsempfang der Stadt wird jetzt ausschließlich online über den YouTube-Kanal der Stadt im Livestream übertragen. Dabei arbeitet die Verwaltung mit der Technik AG der Reuchlin Realschule zusammen. Die Übertragung per Livestream war von Anfang an vorgesehen. Die Präsenz vor Ort sollte ein zusätzliches Angebot sein, dass wegen der Corona-Krise nun wegfällt.
Die ursprüngliche Absicht, trotz Corona-Krise Besucher für den Empfang unter strengen Regeln zuzulassen, sei gut gemeint gewesen, sagte Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung. "Ich habe etwas über das Ziel hinausgeschossen", räumte der Rathauschef ein: "Es passieren auch Fehler." Diese müssten dann korrigiert werden.
Tagungsräume werden renoviert
Die Corona-Krise setze der Stadt in finanzieller Hinsicht stark zu, so Fischer. Schließlich seien die Paracelsus-Therme und das Kurhaus wegen des Lockdowns momentan geschlossen. Die Stadt trage beide Einrichtungen.
Dabei hätten sowohl die Therme als auch das Kurhaus vor dem Lockdown im vergangenen Frühjahr hervorragende Ergebnisse erzielt. Auch im vergangenen Sommer sei man erfolgreich gewesen.
Fischer hofft, dass die Stadt gut durch die Corona-Krise kommt und sich nach dem Lockdown auf dem Tourismusmarkt behauptet. Alle Mitarbeiter – 50 in der Therme und 45 im Kurhaus – freuten sich darauf, wenn es wieder losgehe. Doch derzeit sei der Tourismus komplett weg.
Untätig ist die Stadt deshalb aber nicht. Der Blick sei nach vorne gerichtet, so Fischer: "Die Investitionen laufen." Als Beispiel nannte er die Maßnahmen in der Therme. Dort werde im dritten Stock gerade ein Ruheraum eingerichtet. Im Kurhaus sei die Kommune dabei, Tagungsräume zu renovieren. Es würden auch neue Toilettenanlagen eingerichtet.
