Was gibt es Schöneres, als endlich wieder zu einem Neujahrsempfang einladen zu können? Die Froschberghalle war am Freitagabend bis zum letzten Platz besetzt.
Bürgermeister Michael Schmitt, an dessen Seite seine Ehefrau Sandra saß, konnte endlich wieder die Brigachtaler Bürger begrüßen, dazu zahlreiche Gäste wie Oberbürgermeister Jürgen Roth, Handwerkskammerpräsident Werner Rottler oder Ehrenbürger Max Hirt.
Jahresauftakt nach Maß
Die Gäste waren bestens aufgelegt, spendeten Dauer-Applaus ob der vielen Ehrungen verdienter Bürger durch Michael Schmitt – und wer an diesem Abend noch nicht gelacht hatte, den brachte spätestens Festredner, Moderator, Comedian und Schauspieler Felix Gaudo auf Trab. Besser konnte dieser Abend nicht verlaufen.
In seiner Begrüßungsansprache plädierte Schmitt dafür, weiterhin zuversichtlich und dynamisch zu sein. Er bat um ein klares Ja zu nachhaltigen Handel, ein klares JA zu Natur und Wohnen und auch zu den Betrieben vor Ort, sowie zur Vereinbarkeit von Landwirtschaft, Natur, Forst, Naherholung und Ökologie.
»Jede Krise, jede schwere Zeit hat ihre Herausforderung, doch bietet diese auch ihre Chancen«, betonte er. »Wir haben alle kommunalen Brücken saniert, ein kommunales Glasfasernetz aufgebaut, wir haben ausreichende Kita- und Schulplätze und auch Angebote für Betreutes Wohnen bis hin zu Pflegeplätzen vor Ort.«
Drei markante Ereignisse in 2023
Als drei markante Ereignisse für dieses Jahr nannte er die Inbetriebnahme der neuen Kita Bondelbach, die Weiterführung der alten Kita und die Fertigstellung der neuen Mühlenbrücke. So solle es in schwierigen Zeiten weitergehen. Schmitt lobte diesbezüglich das ehrenamtliche Engagement im Ort und freute sich, sehr zahlreiche Ehrungen vornehmen zu können.
Felix Gaudo kommt von der Bühne, war 30 Jahre Schauspieler, macht Workshops, ist Moderator und war am Freitag Gastredner in Brigachtal. »Humor ist eine Schlüsselkompetenz, es tut uns gut, wenn wir uns mal damit beschäftigen, das rutscht uns sonst zwischen den Fingern durch«, legte er sofort los. Andauernd komme im Leben etwas dazwischen – »die Route wird neu berechnet«, um es im Jargon eines Navigationsgerätes auszudrücken.
Und auch jetzt wurde neu berechnet und zwar am eigenen Leib: Alle mal Hände verschränken, jetzt nach unten und dann wieder hoch. Geht nicht? Großes Gelächter. Dann eine weitere Übung für das Publikum: »Erzählen Sie Ihrem Nachbarn mal, worüber sie gestern gelacht haben.« Unsicheres Lachen. Nächste Frage: »Wem ist sofort etwas eingefallen?« Ein paar Hände heben sich. »Und wem nicht?« 90 Prozent der Besucher werfen die Hände hoch und sind erleichtert, damit nicht alleine zu sein.
Keine Komik, sondern eine Haltung
»Humor ist keine Komik, Humor ist eine Haltung, macht mir ein Vogel auf den Kopf, denke ich, ›ein Glück, dass Kühe nicht fliegen können‹.« Riesen Gelächter.
Doch Gaudo konnte auch anders, nachdenklich stimmender. Etwa mit diesen Zahlen: Kinder lachen 400 mal am Tag, Erwachsene 20 mal, Tote gar nicht. Oder: Kinder begeistern sich alle zwei Minuten, Erwachsene zweimal im Jahr – sind es mehr, nehmen sie den anderen die Begeisterung weg. Lautes Grübeln.
Gaudo: »Humor muss trainiert werden, er ist eine Frage der Perspektive.« Und immer wieder nimmt der Komiker den Perspektivwechsel eben auch selbst vor. Er geht sehr gerne als Clown zu Kindern in Kliniken: »Clowns sind diejenigen, die alles falsch machen, das gibt den Kindern Kraft.« Er hoffe, dass er den Besuchern einen kleinen Impuls geben konnte, erklärt er und stürmt von der Bühne.
In ausgelassener Stimmung standen die Besucher in Grüppchen zusammen und setzten einen Teil des Impulses, das Leben positiv zu sehen, prompt in die Tat um. Die dazu passende Bewirtung hatte die Damengymnastik Kirchdorf übernommen, die musikalische Unterhaltung der Akkordeonverein Brigachtal unter der Leitung von Uta Borho.
