Im Kreis Rottweil will sich die Grüne Jugend für den Klimaschutz stark machen. (Symbolfoto) Foto: © Leo Lintang – stock.adobe.com

Zwölf Jugendliche haben einen Kreisverband der Grünen Jugend, der Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen, gegründet. Annette Reif, Bundestagskandidatin, zeigte sich einer Pressemitteilung zufolge beeindruckt von dem Herzblut, mit dem die jungen Leute grüne Politik vorwärts bringen wollten.

Kreis Rottweil - Vom Landesvorstand der Grünen Jugend grüßte Julian Dietzschold aus Freiburg: "Wir haben mit euch nun fast in jedem Landkreis in Baden-Württemberg eine Ortsgruppe, vor fünf Jahren waren es nur drei." Während sich die Mitgliederzahl der Grünen verdoppelt habe, sei die Jugend um das Dreifache gewachsen. Landtagskandidatin Sonja Rajsp sagte, gerade im ländlichen Raum sei das Engagement der jungen Leute wichtig.

Sie ging auf die umstrittenen Koalitionsverhandlungen mit der CDU ein: So ziemlich alle hätten sich gewünscht, dass es anders komme, aber die FDP habe sich gegen die Forderungen der Grünen für mehr Klimaschutz gestellt. Den Nachwuchs forderte sie auf, für seine Belange einzustehen. Dass sie das gerne machen wollten, betonte Baris Aktas, der das digitale Treffen moderierte: "Wir halten die Grünen gerne davon ab, konservativer als Kretschmann zu sein", so der 16-jährige Rottweiler Schüler.

"Wir werden das politische Verhalten kritisch beobachten"

Bei den Wahlen wurde Vanessa Braun aus Mariazell zur Web-Beauftragten gewählt, sie macht derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr beim katholischen Jugendreferat in Rottweil. Schatzmeisterin ist Vanessa Schneider aus Göllsdorf: Die Pandemie, die eine präsente Gründungsveranstaltung verhindere, habe ihre Ursache in dem immer weiteren Vordringen des Menschen in die Natur, kritisierte die Studentin für Steuerrecht. Dass der Rottweiler Gemeinderat den Antrag der Grünen für einen Klimaschutzmanager abgelehnt habe, "das ist unverständlich und macht mich wütend."

Schriftführer ist Raphael Deckart aus Zimmern, der gemeinsam mit Baris Aktas die Initiative zur Gründung ergriffen hatte. Deckart zeigte sich frustriert, dass in Corona-Zeiten das Thema Klimaschutz völlig hinten runter fällt. "Es ist dreist, Corona als Vorwand für weniger Klimaschutz zu nutzen." Die Grüne Jugend wolle der Stachel im Rücken der Grünen sein, "wir werden das politische Verhalten kritisch beobachten."

Als Beisitzer wurden Baris Aktas, Tom Wilke aus Oberndorf und Ella Kammerer aus Locherhof gewählt. "Ich will etwas verändern, im Umweltschutz, gegen Homophobie und Sexismus", so die 15-jährige Ella.