Der Eingang des Rathauses soll künftig – inklusive Aufzug – auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes sein. Foto: Priestersbach

In Gültlingen wird sich so einiges verändern. Im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte werden Rathaus, Kindergarten, Feuerwehr und Grundschule saniert.

Wildberg - Das denkmalgeschützte Gültlinger Rathaus soll in neuem Glanz erstrahlen. Der Umbau und die Sanierung des 1799 als Pfarrhaus errichteten Gebäudes bildet einen wichtigen Aspekt bei der Neuordnung der Gültlinger Ortsmitte.

Der Wildberger Gemeinderat billigte in dieser Woche einstimmig die vom Büro "Dorner und Partner" vorgelegte Entwurfsplanung. Wie Bürgermeister Ulrich Bünger anmerkte, habe man bereits einen guten Weg zurückgelegt. Jetzt gehe es darum, dass der Gemeinderat "die Ampel auf Grün stellt", damit die Verwaltung mit dem Baugesuch weitermachen könne.

Waschhaus soll erhalten bleiben

Von einer "tollen Aufgabe" für die Planer sprach Architekt Achim Dorner und wies darauf hin, dass bei der Entwurfsbearbeitung erfolgreich nach einer Lösung gesucht wurde, das alte Gültlinger Waschhaus zu erhalten. Somit könne es weiter als Lager genutzt und für einen künftigen Bedarf vorgehalten werden.

Der Zugangsbereich zum Rathaus soll künftig auf die rückwärtige Seite des Gebäudes in Richtung Kindergarten verlegt werden.

Dort ist ein neuer Anbau mit begrüntem Flachdach und einem großzügigen Foyer vorgesehen – in dem auch ein Aufzug Platz findet, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Der alte Eingang an der Straße bleibe allerdings weiterhin bestehen, erläuterte Dorner.

Multifunktionale Raumnutzung gewünscht

Im Erdgeschoss sieht der Entwurf neben dem Büro der Ortsverwaltung einen multifunktionalen Sitzungssaal vor – daneben Abstellflächen und die sanitären Einrichtungen. Im Obergeschoss sind diverse Vereinsräume, eine Küche sowie ein größerer Multifunktionsraum vorgesehen, während das erste Dachgeschoss als beheizter Lager- und Archivraum geplant ist.

Auch äußerlich soll sich einiges am denkmalgeschützten Rathaus tun: So machte der Planer deutlich, dass das Gebäude stärker freigestellt werden soll, damit es eine "ganz neue Wirkung" erzielt. Dazu beitragen werden außerdem die aufgearbeiteten Fensterläden und Gesimse sowie die Erneuerung der Putzflächen.

Photovoltaikanlage lieber nicht auf’s Dach

"Es wird sehr begrüßt, dass sich in dem historischen Gebäude etwas tut", meinte Ortsvorsteher Walter Baur.

Im Ortschaftsrat und Nachhaltigkeitsbeirat wurde der Entwurf als sehr gelungen empfunden. Nicht erwünscht sei allerdings eine Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach. Dafür würden sich bestimmt andere Möglichkeiten finden, so Baur mit Blick auf die ebenfalls geplante Neuordnung in Sachen Kindergarten, Feuerwehr und Grundschule.

"Kompliment, dass es gelungen ist, das alte Waschhaus zu erhalten", lobte Bürgermeister Bünger die Arbeit der Planer. Denn gerade bei Festen und Veranstaltungen in diesem Bereich sei das Gebäude als Lager- und Abstellraum "Gold wert".

Nach der ersten Kostenschätzung geht der Rathauschef davon aus, dass man im Bereich des bisherigen Budgets von 2,4 Millionen Euro bleiben werde. Wobei für das Projekt beträchtliche Zuschüsse erwartet werden. Im nächsten Schritt müsse das Architekturbüro nun eine Kostenberechnung erstellen.