Sehr gut besucht war die Ratssitzung in Weilersbach – dies unterstreicht die hohe Nachfrage nach Bauplätzen. Foto: Preuß

Weilersbach bekommt ein neues Baugebiet. Die Erschließungsarbeiten könnten bereits 2022 starten.

VS-Weilersbach - Während der Sitzung des Ortschaftsrates erläuterten Matthias Schöne und Petra Neubauer vom Stadtplanungsamt den Stand der Überlegungen zum Maß der Bebauung und den Vorgaben des Bebauungsplanes.

Wie groß das Interesse im Ort ist, zeigte sich an der hohen Zuschauerzahl in der Glöckenberghalle. Vor allem zahlreiche junge Paare hatten sich eingefunden, um Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Ortsvorsteherin Silke Lorke machte deutlich, dass dies so ziemlich die letzte Fläche auf der Gemarkung sei, die als Baugebiet genutzt werden könne, "alles andere ist FFH-Habitat und Vogelschutzgebiet". Nicht erst seit Bekanntwerden der Planungen erhalte die Ortsverwaltung häufig Anfragen nach Bauplätzen. Derzeit umfasse die Liste der Interessenten etwa 50 Familien. "Das ist natürlich eine unverbindliche Liste, die Bürgerinnen und Bürger haben jeweils unseren Fragebogen beantwortet", erläutert Lorke. Die Vergabe werde über ein Punktesystem erfolgen.

3,5 Hektar großes Gelände

Das Areal am Schlegelberg soll in zwei Bauabschnitten erschlossen werden, erläuterte Schöne. Insgesamt seien auf dem 3,5 Hektar großen Gelände mehr als 50 Immobilien realisierbar. Die Erschließung erfolgt über die Birnbergstraße, von der jeweils eine Ringstraße als innere Erschließung abzweigt. Anders als im angrenzenden Gebiet "Hoher Rain" sind keine Kreisverkehre im Gebiet geplant, wohl aber mehrere Gästeparkplätze. Der jetzige Stand der Planung sieht drei Felder für je vier Reihenhäuser vor. Jeweils außen an den Ringstraßen sind die 22 Einfamilienhäuser vorgesehen, deren Grundstücksflächen zwischen 463 und 629 Quadratmetern aufweisen. Die meisten Grundstücksgrößen bewegen sich im Bereich von etwa 510 Quadratmetern.

Innerhalb der beiden Ringstraßen ist Platz für 17 Doppelhäuser. Hier sind Grundstücksgrößen mehrheitlich um 550 Quadratmeter geplant. Zwei Regenrückhaltebecken und Raum für einen Eisspeicher finden sich ebenfalls im Baugebiet. Fußwege führen an mehreren Stellen ins neue Baugebiet, auch vom Hasenwald her.

Maßnahmen zum Klimaschutz

Petra Neubauer referierte über die Maßnahmen zum Klimaschutz, die im Baugebiet umgesetzt werden sollen. Neben der so genannten kalten Nahwärme über einen Eisspeicher soll mindestens KfW-40-Standard für den Energiebedarf der Gebäude vorgeschrieben werden. Nicht anfreunden konnte sich der Ortschaftsrat mit der Vorgabe, ausschließlich Holzhäuser zu erlauben. Und für die relativ junge Technologie mit Eisspeichern, also die Nutzung des Enthalpie-Effekts, müsse es eine Garantie geben. Denn so unbestritten es sei, Maßnahmen zur CO2-Reduktion zu ergreifen, müssten die Kosten immer betrachtet werden, damit sich Familien das Bauen überhaupt leisten können wurde mehrfach angemerkt.