Auf der virtuellen Bühne finden die neuen Uraufführungen von Gauthier Dance statt: Die Talente von „Meet the Talents“ kann sich jede per App aufs Handy laden und tanzen lassen, wo sie will. Unsere Bildergalerie zeigt einige Vorschläge. Foto: Jeanette Bak/GD

Gauthier Dance hat nun eine App. Mit ihr spielt der Tanz an ungewöhnlichen, von jedem Nutzer individuell gewählten Orten. Aufgezeichnet wurden die Tanzclips im Stuttgarter Peach & Cherry Studio.

Stuttgart - Wer sich schon immer einmal vom Ensemble Eric Gauthiers auf der Nase herumtanzen lassen wollte – eine App macht’s nun möglich! Wahlweise kann man auch seine Handfläche, den Küchentresen oder einen Platz draußen in der Stadt zur Tanzplattform machen. Dazu muss man sich die Meet the Talents to Go-AR-App aufs Handy laden, dann tanzt das Theaterhaus-Ensemble dank der neuen App „DanceAR“ durch die Kamera des Smartphones genau in der Umgebung, die man zuvor mit der Kamera gescannt hat.

Die Tanzstücke sind jung, frisch und humorvoll

Enorm viel Spaß macht das Zuschauen nicht nur, weil der Tanz nun an ganz neuen, selbst gewählten Orten spielt und man sich nah heranzoomen kann. Spannend zu erleben ist auch, wie die Kreativen des Junge-Choreografen-Formats „Meet the Talents“ auf die Anforderungen dieser To-Go-Edition reagiert haben. Sehr jung, frisch und humorvoll sind die kurzen Tanzclips. Sie erzählen davon, wie zwei Menschen nur zögernd aufeinander zugehen, sich umkreisen und dann fast aggressiv attackieren, wie zwei Hip-Hop-Typen in Jogginghosen die Streetdance-Muskeln spielen lassen, wie ein Paar desorientiert wie frisch gelandete Aliens auf hinderlichen Highheels den Raum erkundet, wie Abstand und ungewohnte Rituale unseren neuen Alltag bestimmen.

Die App ist einfach zu installieren

Den Nachwuchs-Choreografen Liliana Barros, Edouard Hue, Muhammed Kaltuk, Philippe Kratz und Theophilus Veselý sind schöne, unterhaltsame Tanzmomente geglückt. Mal macht Wolf Biermann, mal Tom Waits, mal Sam Spiegel & Ape Drums die Musik dazu. Man ahnt, wie viel Aufwand – auch technischer – hinter jedem dieser Tanzstücke steckt. Dafür ist die App einfach zu installieren – und läuft in der getesteten iOS-Version komplett problemfrei. Realisiert wurde „DanceAR“ mit den der Xailabs Gmbh und ihrem künstlerischen Direktor Claudius Brodmann.

Eric Gauthier ist Gast der „Be a mover“-Nacht auf Sylt

Eric Gauthier darf sich also entspannt auf die Sommerpause freuen – er hat mit seiner Kompanie seit dem Neustart der Kultur im Juni einiges gestemmt. Das Lob dafür darf er am 7. August auch von einem seiner Sponsoren abholen: „The Dying Swans Project“, mit dem Gauthier in einer der harten Phasen der Coronapandemie 64 Künstlerinnen und Künstlern mit Arbeitsaufträgen Mut gemacht hatte, wurde auch durch das Engagement der „Be a mover“-Community der Daimler AG möglich.

Im August wird Eric Gauthier sein Projekt, das auch die Aufmerksamkeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erregte, bei der „Be a mover Art Night“ in der Bootshalle List im Rahmen der Sylt Art Fair vorstellen und dort mit dem Publikum ein „Solo der Lebenden Schwäne“ kreieren. Weitere Gäste sind der Maler Leon Löwentraut, Fechtolympiasiegerin Britta Heidemann, der Musiker und Songwriter Max Rosenberg, Topmodel Barbara Meier, der Musiker Michael Patrick Kelly, die Fotografen Joachim Baldauf und Holger Jacobs sowie die Schauspielerin Claudia Eisinger und der Musikproduzent Mark Pinhasov.

Info

App
Installierbar ist die App „DanceAR“ kostenlos über die Theaterhaus-Internetseite, über Google-Play oder den Apple App-Store.

Kunstmesse
Als Gast der Sylt Art Fair stellt Eric Gauthier bei der „Be a mover“-Night am 7. August „The Dying Swans Projcet“ vor.