Gunter Welzer, Trainer des SV Zimmern. Foto: Neff

Fußball: Gunter Welzer: Bisher zu viel Krampf, zu wenig Kampf. Personelle Veränderungen beim Landesligisten aus Zimmern. 

Dem Fußball-Landesligisten SV Zimmern sind wie allen anderen Mannschaften derzeit auch die Hände gebunden was den Fußball angeht. Das hindert den SVZ jedoch nicht daran, im Hintergrund an Personalien zu basteln.

An sehr wichtigen Personalien. So geschehen nun bei Gunter Welzer, der als Trainer der Landesligamannschaft und Jugendkoordinator nun erst einmal bis 2022 verlängert hat. Trotz der Ungewissheit, wie es mit der laufenden Saison weitergeht, laufen auch die Kaderplanungen beim derzeitigen Tabellenelften der Landesliga. Vor Ende der Wechselfrist hat Zimmern noch einmal nachgelegt. So wurde mit Marcel John vom Ligakonkurrenten SC 04 Tuttlingen ein Akteur verpflichtet, der über reichlich Landesligaerfahrung verfügt.

Außerdem kommt vom Verbandsligisten FC 08 Villingen II mit Tim Heinzelmann ein weiterer Offensivakteur an die Flözlinger Straße. Der 19-Jährige wechselte vor dieser Saison von den A-Junioren des Freiburger FC nach Villingen. Zuvor spielte er bereits 5 Jahre lang in der Jugend beim SC Freiburg. "Tim ist ein interessanter Spieler, der eine gute Ausbildung absolviert hat" ,freut sich Gunter Welzer über dessen Verpflichtung.

Veränderung aufder Torhüterposition

Auch auf der Torhüterposition musste man nachlegen, weil Marcel Kammerer aus persönlichen Gründen nur noch für die "Dritte" des SV Zimmern auflaufen wird. Mit dem 20-jährigen Serben Huso Kavazovic wurde ein Torwarttalent von NK Zagreb Villingen verzichtet, der in seinem Heimatland schon höherklassig gespielt hat.

Den SV Zimmern verlassen haben Thibaud Natschke, der nach nur einem halben Jahr zum A-Ligisten SV Tuningen zurückkehrt, sowie John Hankins, der sich dem A-Ligisten SpVgg Trossingen II anschließt.

Wie auch bei vielen anderen Mannschaften trainieren die Spieler des SVZ vor allem in Eigenregie. "Zwei- bis dreimal pro Woche gehen sie zum Laufen, Onlinetraining machen wir nicht, ich telefoniere aber regelmäßig mit den Spielern. Ich appelliere vor allem an die Eigenverantwortung", sagt Gunter Welzer und fügt an: "Dennoch fehlen und vermissen die Spieler die notwendigen gemeinsamen Trainingseinheiten. Das schlägt sich natürlich auch auf die Motivation der Spieler nieder, wenn sie ihre Kumpels nicht mehr treffen können. Aber das gilt ja für alle Vereine."

Welzer zählt darauf, dass die körperlichen Voraussetzungen an dem Tag stimmen, an dem die gemeinsame Vorbereitung auf eine wie auch immer gestaltete Restrunde beginnt. "Ich hoffe, dass wir wenigstens drei Wochen zur Vorbereitung haben." Und dann gilt: "Nimmt die Mannschaft die Herausforderung an, werden wir die Klasse halten."

Doch wann und mit welchem Modus es genau weitergeht, ist noch in der Schwebe. Unter Umständen wird die Saison auch nach der Vorrunde abgebrochen. Der Verband hält sich mehrere Möglichkeiten offen. Fest steht derweil, dass die ersten zwölf Spiele nicht nach dem Geschmack des SV Zimmern verlaufen sind. Drei Siege, zwei Unentschieden, elf Punkte – zu wenig.

Den Hauptgrund für die magere Punkteausbeute sieht der SVZ-Coach darin, dass es seiner neu formierten Mannschaft an der Konstanz fehlte. Die Köpfe gingen nach unten, selbst in Spielen, in denen Zimmern gleichwertig oder vielleicht sogar besser war, wurde nicht gewonnen.

"Da sind wir alle in der Verantwortung. Mannschaft, Trainerteam, alle", fordert Welzer eine gemeinsame Kraftanstrengung. "Vielleicht haben wir zu lange daran festgehalten, die Dinge immer spielerisch lösen zu wollen", sagt er. "Zu viel Krampf, zu wenig Kampf. So richtig aggressiv haben wir eigentlich nur beim 3:0 in Böblingen und beim 1:0 gegen den VfB Bösingen gespielt. Hätten wir immer so gespielt, würden wir sicherlich besser dastehen", gibt sich Gunter Welzer überzeugt.